Ein Dirigent steht auf der Bühne.
Emanuel Meshvinski leitet das jüdische Kammerorchester.

Emanuel Meshvinski ist wohl der jüngste Dirigent der Stadt. Der 23-Jährige leitet das Jüdische Kammerorchester. Was das für Herausforderungen mit sich bringt und warum ihm Gustav Mahler über alles geht, erzählt er im Podcast.

Für Emanuel Meshvisnki ist Hamburg die perfekte Stadt. Für den Dirigenten vereint sie „gleichzeitig eine große Stadt, eine kleine Stadt und irgendwo auch ein Dorf“. Das Einzige, was ihm an Hamburg nicht so gut gefällt: das Wetter. Während seines Studiums in Filmkomposition in Zürich führte der Hamburger, wie er selbst sagt, „eine dreijährige Fernbeziehung mit der Hansestadt.” Schon nach anderthalb Jahren hatte er Sehnsucht nach Hamburg und ist direkt nach dem Studium zurückgekehrt. Bereits seit 2022 leitet er das Kammerorchester hauptberuflich. Mit seiner Arbeit verfolgt er ein Ziel: Die Diversität des jüdischen Lebens sichtbar machen.

Seit seinem vierten Lebensjahr spielt Emanuel Geige. Seine Liebe zur Musik hat er von seinen Eltern, die beide professionelle Musiker*innen sind. In den 1990er Jahren kamen sie als jüdische Kontingentgeflüchtete aus der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland. Sie bauten sich ein neues Leben in Deutschland auf. Sie riefen das Jüdische Kammerorchester erneut ins Leben, welches zur Zeit des NS-Regimes verboten wurde.

Emanuels jüdische Wurzeln spielen in seiner Arbeit als Musiker und Dirigent eines jüdischen Kammerorchesters eine wichtige Rolle. Es ist ihm wichtig auch heute noch an die Komponist*innen zu erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet wurden und ihr Recht auf Arbeit verloren haben. Deshalb werden in dem Jüdischen Kammerorchester ausschließlich Stücke von Hamburger Komponist*innen gespielt, denen dieses Schicksal widerfahren ist.

In einer weiteren Podcast-Folge von People of Hamburg erzählt Emanuel Meshvisnki warum er Gustav Mahler so liebt, wie das Jüdische Kammerorchester entstand, die Herausforderungen seiner Arbeit nach dem 7. Oktober 2023 und die Notwendigkeit jüdisches Leben in Hamburg sichtbar zu machen.

Podcast-Illustration von Alina Uhrich.

Sound Intro und Outro von Swan Joulin.

People of Hamburg

Unsere Serie People of Hamburg rückt Menschen aus Hamburg in den Fokus. In Podcasts oder Porträts erzählen Menschen ihre Geschichten – von bekannten Persönlichkeiten bis hin zu denen, die oft im Hintergrund bleiben. Wir wollen die kulturelle und soziale Vielfalt Hamburgs sichtbar machen und neue Einblicke in das Leben unserer Stadt geben.

Vorträge über jüdisches Leben, Podcast- und Fernsehauftritte in der “Tagesschau” sowie Shakehands mit Robert Habeck – Alltag für Rebecca Vaneeva, Jahrgang 2001. Ihre jüdischen Wurzeln spielen für Rebecca eine große Rolle, daher ist die gebürtige Hamburgerin auch Vorsitzende in einem jüdischen Studierendenverband. Wenn sie mal nicht ehrenamtlich unterwegs ist, liest Rebecca die Thesen von Pierre Bourdieu, singt die Songs ihres Lieblings-„Friends“-Charakters Phoebe oder backt ihre berühmten Hefe-Zöpfe. Nach einem Studium in Sozialökonomie und Erfahrungen vor der Kamera wagt Rebecca jetzt den Blick hinter die Kulissen des Journalismus – die perfekte Gelegenheit, um den Kontakt zu Robert Habeck aufzufrischen.
Kürzel: rev

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