Jurassic Park in der Hafencity? Am Hamburger Überseequartier werden T-Rex, Velociraptoren und Co. derzeit wieder lebendig. Naja, zumindest in einem immersiven Erlebnis. Wir waren dort und berichten, was uns gefallen hat – und was nicht.

Kein Mensch ist je einem echten Tyrannosaurus Rex begegnet. Und das ist wahrscheinlich auch gut so. Wer aber trotzdem den Dinosauriern gerne nahe sein würde, hat jetzt in Hamburg die Chance dazu. Im Port des Lumières in der Hafencity läuft seit dem 13. Dezember eine neue Show: „Ein Planet vor unserer Zeit“ verspricht eine immersive Reise in die Welt der Dinosaurier – mit Musik von Hans Zimmer und einem Überraschungsgast.

In einer großen Halle mit insgesamt 3.200 Quadratmetern Projektionsfläche erscheinen die Dinosaurier auf Böden und Wänden in 360 Grad –  teilweise sogar in Lebensgröße. Wohin man auch blickt, fliegen Saurier durch die Luft oder sind im Wald auf Beutejagd. Sich mal wieder klein und gescheiden fühlen – das geht hier gut.

Von Robert De Niro bis Hans Zimmer

Angelehnt ist die Show an die Apple-TV-Serie „Ein Planet vor unserer Zeit“, gesprochen von Christian Brückner, der deutschen Stimme von Robert De Niro. Brückners Stimme ist es auch, die im Port des Lumières die Geschichte der Dinosaurier in sechs Kapiteln erzählt. Allerdings nicht mit einem Audioguide über Kopfhörer, sondern per Lautsprecher. So ist die Story leider nicht immer gut verständlich. Mehr überzeugen kann der epische Soundtrack von Hans Zimmer im Hintergrund.

Mann vor Leinwand mit Dinos

Dinos und noch mehr Dinos: Im Port des Lumières werden ausgestorbene Tiere wieder lebendig. Foto: Sebastian Geschwill

Kleine und große Besucher*innen können im Kids-Atelier kreativ werden, indem sie eigene Saurier designen. Und zwar so, dass sie anschließend auf einer Projektionswand zum Leben erwachen – und sogar auf Berührungen reagieren. Da staunen auch erwachsene Dino-Fans nicht schlecht. Ein weiteres Highlight ist der Infinity-Raum. Der ist vollständig mit Spiegeln verkleidet und zeigt die Dokumentation aus einem anderen Blickwinkel. Genau wie die Galerie im Obergeschoss, die barrierefrei per Aufzug zu erreichen ist.

Gelungene Zeitreise zu den Dinosauriern

Bis zum Ende des letzten Kapitels dauert es eine knappe Stunde. Unser Fazit: Trotz kleiner Abstriche beim Sound kann die immersive Reise durchaus begeistern. Eine klassische Ausstellung dürfen Dino-Fans nicht erwarten. Dafür aber ein visuell beeindruckendes Erlebnis – auch für Familien.

Das hat seinen Preis: Unter der Woche kostet ein reguläres Ticket 18 Euro. Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 15 Jahren zahlen rund zehn Euro Eintritt. Senior*innen, Student*innen, Familien und Menschen mit Behinderung sind vergünstigt. Am Wochenende sind alle Ticketkategorien vier Euro teurer.

„Ein Planet vor unserer Zeit: Dinosaurier – das immersive Erlebnis“ ist am 13. Dezember im Port des Lumières in der Hamburger Hafencity gestartet. Geöffnet ist die Show täglich von 14 bis 19 Uhr, sonn- und feiertags bis 18 Uhr. Besucher*innen erreichen die Location am besten mit der U-Bahnlinie U4 und steigen an der Haltestelle „Überseequartier“ aus.

Wer hingegen die S5 in Richtung Diebsteich nimmt, landet bis zum 1. Februar bei einer anderen immersiven Ausstellung in einer anderen Zeit. Wohin genau? Das erfahrt ihr in diesem Artikel.

Sebastian Geschwill, Jahrgang 2002, machte nach dem Abi ein FSJ an einer Realschule – und merkte schnell: Deutschlehrer wird er nicht. Irgendwas mit Sprache sollte es trotzdem sein. Also zog er von Oftersheim bei Heidelberg fürs Germanistikstudium nach Hamburg. Nach einem Praktikum beim „Hamburger Abendblatt“ und einem Abstecher zu „Computerbild“ schreibt er nun wieder fürs Harburg-Ressort des Abendblatts – etwa über die größte Barbie-Börse im Norden. Privat mag er es tiefgründig: Er dichtet melancholische Texte, wandert durchs Hochgebirge oder fährt Bestzeiten bei den Norddeutschen Wasserrutschmeisterschaften ein. Kürzel: sge

Vivian Maxim Calderon, Jahrgang 1998, wollte als Kind Filmregisseur werden. Seine Ausrüstung damals: eine Spielzeugkamera. Mittlerweile ist er professioneller unterwegs. Er erstellte bereits ein Imagevideo für eine NGO in Kenia, berichtete über den Kult der Santa Muerte in Mexiko und arbeitete als Clubfotograf in Hamburg. Aufgewachsen in Bielefeld, studierte er Ethnologie an der Universität Hamburg. Bei der “Hamburger Morgenpost” schrieb er über steigende Dönerpreise, Mobilität und Cannabis Social Clubs. Sein Fokus liegt aber auf sozio-kulturellen Perspektiven, die gesellschaftlich oft untergehen. Kürzel: viv

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