Hamburgs Kolonialgeschichte ist lang, kompliziert und vor allem noch nicht zu Ende erzählt. In dieser Podcast-Reihe möchten wir herausfinden, wie insbesondere die Museen der Hansestadt mit der kolonialen Vergangenheit umgehen. 

Kolonialismus und Hamburg: In dieser Podcast-Reihe beschäftigen wir, Hendrik und Hasset, uns mit diesem wichtigen Thema.

Wie tun wir das? Im Fokus stehen die Museen der Stadt Hamburg, zum Beispiel das Museum für Kunst und Gewerbe oder das MARKK, und wie sie das Thema Kolonialismus aufgreifen. Uns interessiert, wann und welche Objekte eingeordnet werden, aus welchen Gründen dies geschieht und ob die Erläuterungen den Besucher*innen vermittelt werden oder ausbleiben. Workshops in den Museen, Pfeile, die das koloniale Erbe eines Objekts markieren oder der direkte Austausch mit Künstler*innen aus den Herunftsländern, die Möglichkeiten der Aufarbeitung sind vielseitig.

Wir möchten uns dem Thema annähern und unsere Eindrücke, die wir bei unseren Besuchen vor Ort gewonnen haben, einordnen lassen. Dafür sprechen wir mit Wissenschaftler*innen und Kurator*innen. Dabei haben wir nicht den Anspruch, alles klären zu wollen.

Folge 1: Der Kurator Mèhèza Kalibani

Kalibani ist Kurator für koloniale Vergangenheit und postkoloniale Gegenwart. Foto: Michelle Maicher

Unser erster Gast ist Mèhèza Kalibani. Er ist Kurator bei der Stiftung “Historische Museen Hamburg” und beschäftigt sich mit Fragen musealer Verantwortung, Rückgabeforderungen und der Aufarbeitung kolonialer Geschichte.

In dieser ersten Podcastfolge sprechen wir mit Mèhèza Kalibani darüber, wie sich Hamburg in der Aufarbeitung kolonialer Geschichte schlägt und welche Rolle Hamburger Museen im Kontext von deutschem Kolonialismus spielen. Kalibani erklärt uns, welchen Widersprüche in Aktivismus und Kuration auftreten können und wie die Politik die ganze Debatte mitbestimmt. Außerdem thematisiert er die Rückgabe von Tonträgern aus Togo und macht deutlich, wie vielschichtig das Thema Rückgabeforderungen tatsächlich ist: vom Identifizieren der Objekte, über die politischen Prozesse im Auswärtigen Amt bis hin zur Rückgabe der Objekte in die Ursprungsländer.

Wenn ihr erfahren wollt, was hinter den Kulissen der Hamburger Museen läuft, hört rein in unsere erste Folge von “Das Erbe der Dinge”.

Hasset Tefera Alemu hasst Superlative. Skalen von eins bis zehn haben ihrer Meinung nach nur neun Skalenpunkte, und weil sie so viele Filme liebt, verrät sie ihren Lieblingsfilm nur ungern. Geboren 2001 in Stuttgart hat sie ihren Dialekt mittlerweile abgelegt. Grund dafür sind vermutlich die zehn Jahre ihrer Kindheit, die sie in Hessen verbrachte. Für das Studium der Publizistik und des Strafrechts zog Hasset nach Mainz. Beim Praktikum bei netzpolitik.org lernte sie zu erklären, was Open Source eigentlich bedeutet. In Hamburg hofft Hasset, endlich den einzig relevanten Superlativ zu finden: den besten Kaffee Deutschlands. Kürzel: hta

Hendrik Heiermann, Jahrgang 1998, prokrastiniert nicht, er tut andere wichtige Dinge. Statt sich seiner Traumkarriere als Eisverkäufer im Sommer und Lokomotivführer im Winter zu widmen, hat er sich dem Journalismus verschrieben.
Hendrik ist in Plochingen bei Stuttgart aufgewachsen, er studierte Spanisch und Lateinamerikastudien in Hamburg. Während eines Praktikums in Mexiko in einer Migrant*innenherberge half er bei einer Geburt, später startete er in Kolumbien einen spanischsprachigen Podcast über Migration. Seit Sommer 2024 schreibt er für “kohero”, ein interkulturelles Hamburger Stadtmagazin. Den Artikel über Eiscreme schreibt er morgen. Ganz bestimmt. (Kürzel: hmh)

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