Ein Weihnachtsbaum gehört für viele zu einem richtigen Weihnachtsfest dazu. Damit man auch den richtigen Baum auswählt, muss man allerdings einiges beachten.
Es riecht schon von Weitem nach Tannennadeln. Viele der umliegenden Häuser sind weihnachtlich geschmückt. Auf einem Platz steht ein aufgeblasener Weihnachtsmann. Dahinter reiht sich eine Tanne an die nächste. Sie sind alle mit bunten Zetteln markiert und gehören zum Weihnachtsbaumverkauf Nord in Poppenbüttel, einem Familienunternehmen von Manuel und Marcello Frey. Sie sind Vater und Sohn.
Es ist Mitte Dezember und somit Hochsaison im Weihnachtsbaumverkauf. Mehrere Kund*innen wollen sich an diesem Samstag den Baum aussuchen, unter dem dieses Jahr ihre Weihnachtsgeschenke liegen sollen. Alle haben unterschiedliche Wünsche. Manuel Frey berät sie und verpackt die gekauften Bäume anschließend in einem Netz. Manche wollen einen großen Baum mit dichten Ästen, andere suchen einen ganz kleinen. Neben der Größe gibt es beim Kauf eines Weihnachtsbaums aber noch andere Dinge zu beachten.
Nordmanntanne oder doch eine Blaufichte?
In Deutschland werden laut Statista jedes Jahr etwa 29 Millionen Weihnachtsbäume gekauft. Aber Weihnachtsbaum ist nicht gleich Weihnachtsbaum. Es gibt verschiedene Baumarten, die infrage kommen: die Nordmanntanne, die Edeltanne, die Rotfichte und die Blaufichte. In den meisten Wohnzimmern steht vermutlich eine Nordmanntanne. Dieser Baum wird, nach Angaben des Naturschutzverbandes Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, am häufigsten als Weihnachtsbaum ausgewählt.
Auch beim Weihnachtsbaumverkauf Nord gibt es hauptsächlich Nordmanntannen zu kaufen. Fichten hingegen nur auf Anfrage. Die unterschiedlichen Bäume erkennt man immer an den Nadeln, erklärt Sohn Marcello Frey, während er mit den Händen über einen Tannenzweig fährt. Bei der Fichte seien diese viel spitzer und pieken eher als bei der Nordmanntanne. Auch optisch gebe es Unterschiede. „Bei 100 Fichten gibt es vielleicht eine, die ordentlich ist. Bei Nordmanntannen wird zu 99 Prozent was aus dem Baum“, sagt der 20-Jährige.
Dieses Jahr sind Weihnachtsbäume teurer
Der Preis eines Weihnachtsbaumes wird nach Metern berechnet. Beim Weihnachtsbaumverkauf Nord sind die unterschiedlichen Größen deshalb mit einem kleinen Zettel oben am Baum farbig markiert: gelb, blau, rot und lila. Dieses Jahr sind die Preise gestiegen. Der Verband natürlicher Weihnachtsbaum ist ein Zusammenschluss mehrerer Weihnachtsbaumbetriebe, die echte Bäume fördern und sich gegen Kunstbäume aus Plastik einsetzen. Er gibt einen Meterpreis von 23 bis 30 Euro für Nordmanntannen an. Fichten sind etwas günstiger, da sie schneller wachsen und weniger nachgefragt werden. Hier schwankt der Preis zwischen 12 und 19 Euro pro Meter. Wie viel ein Weihnachtsbaum am Ende tatsächlich kostet, hängt auch von der Region ab, in der man ihn kauft. Beim Weihnachtsbaumverkauf Nord gibt es Bäume ab 45 Euro.
Die Familie Frey verkauft Weihnachtsbäume seit nun drei Generationen. Ihre Bäume stehen alle dicht zusammen in einem eingezäunten Bereich. Auf dem Absperrgitter sitzen Weihnachtsmützen. Eine Lichterkette ist an dem Metall angebracht. Marcello Frey möchte den Betrieb langfristig weiterführen. Wenn man die Bäume selbst züchtet, ist man als Weihnachtsbaumverkäufer das ganze Jahr über beschäftigt. „Jeder Tag ist besonders. Das ist wirklich so“, sagt Frey.
Der Weihnachtsbaum und die Umwelt
Weihnachtsbäume wachsen meist auf Plantagen, bei denen regelmäßig Dünger und Pestizide zum Einsatz kommen. Nur etwa ein Viertel aller Weihnachtsbäume stammt laut Umweltbundesamt aus Waldbetrieben. Waldflächen können jedoch deutlich mehr CO2 speichern als reine Weihnachtsbaumkulturen. Auch Transportwege sorgen laut Statistischem Bundesamt für Umweltbelastungen. Jedes Jahr werden Bäume aus dem Ausland importiert, da der Anbau in Deutschland nicht reicht. Im Jahr 2024 waren es 1,8 Millionen Weihnachtsbäume. Das Umweltbundesamt empfiehlt daher, ökologisch zertifizierte Bäume von regionalen Anbietern zu kaufen. Hier gibt es verschiedene Siegel, auf die man achten kann. Unter anderem das EU-Biosiegel oder das FSC-Label, das nachhaltige Waldwirtschaft garantiert.
In und um Hamburg gibt es zahlreiche Möglichkeiten, dies zu tun. Bei kleinen Ständen in der Stadt oder etwas außerhalb beim Gut Schönau oder dem Niendorfer Gehege, wo man Weihnachtsbäume selbst schlagen kann. Wenn die Feiertage vorbei sind, muss der Baum noch richtig entsorgt werden. Dafür nutzt man am besten die organisierten Abholungen, die von den meisten Kommunen angeboten werden. Das ist deutlich umweltfreundlicher, als den Baum zu verbrennen. Beachte man diese Vorgaben, habe ein Weihnachtsbaum eher geringe Auswirkungen auf die Umwelt, schreibt das Umweltbundesamt.




Für viele Menschen gehört ein Weihnachtsbaum am 24. Dezember einfach dazu. So auch für Marcello Frey. „Es gibt andere Berufe, wo man viel mehr verdienen kann, aber man tut es, um die Menschen glücklich zu machen“, sagt er. Einen Tipp, wie man den perfekten Weihnachtsbaum findet, hat er nicht. Denn jeder Baum ist individuell und am Ende kommt es eben darauf an, was einem selbst am besten gefällt.
Pauline Böwing, Jahrgang 2003, lässt sich nicht von Telepromptern aus der Ruhe bringen und war sogar trotz Bombendrohung live auf Sendung beim Bayerischen Rundfunk. Die gebürtige Stuttgarterin hat schon in fünf Städten gewohnt, spricht vier Sprachen und war aus Versehen Komparsin bei “Willi wills wissen”. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und im Nebenfach Jura in München, schrieb für die “Abendzeitung” und arbeitete beim ZDF. Ihr Auslandssemester hat sie in Leicester absolviert. Sport liebt sie, nur Fußball nicht. Trotzdem ist sie St. Pauli-Fan. Spitzname halt: Pauli. Kürzel: pau








