Die Fulldome-Show „MindSpace“ ist ein Projekt von Studierenden der HAW Hamburg in Kooperation mit dem Planetarium Hamburg. Nach der Premiere im Mai wurde die Produktion nun erstmals öffentlich gezeigt.

Das Planetarium im Stadtpark ist hell beleuchtet und schon von Weitem sichtbar. Im Inneren ist der große Sternensaal zu etwa einem Drittel gefüllt. Auf der Kuppel bewegen sich bunte Formen, Illustrationen und animierte Gebäude. Dazu hört man Musik, intensiven Sound und auch gesprochenen Text. Der Name dieser Show: „MindSpace“.

„MindSpace“ lässt sich sinngemäß als „Gedankenraum“ übersetzen. Entwickelt wurde die 72-minütige Fulldome-Show von Studierenden der HAW Hamburg in Kooperation mit dem Planetarium. Eine Fulldome-Show ist eine immersive, kuppelbasierte 360-Grad-Projektionsumgebung, bei der Filme oder Animationen auf die gesamte Innenfläche einer Kuppel projiziert werden.

Die “MindSpace”-Fulldome-Kunst wird erneut am 15.01.2026 im Planetarium vorgestellt. Tickets dafür gibt es hier.

Die Premiere des Projektes fand am 14. Mai 2025 statt. Nun wird das Projekt zum ersten Mal öffentlich gezeigt, es folgt eine weitere Show im Januar 2026.  „Das Planetarium kann mehr als nur Sterne“, betont Dr. Björn Voss, Leiter des Planetariums. Es solle ebenso ein Ort sein für Videokunst, Innovation und kreatives Schaffen.

Studierende entwickeln Fulldome-Kunst

16 Studierende aus den Studiengängen Kommunikationsdesign, Sound/Vision und Medientechnik arbeiteten acht Monate an der 72-minütigen Fulldome-Show. Inhaltlich setzten sie sich mit der Frage auseinander, wie Menschen die Welt und sich selbst wahrnehmen: Was geschieht im Kopf? Und was nimmt dort Raum ein?

Aus einem ersten Treffen im Oktober 2024 mit noch vagen Ideen entwickelte sich ein Projekt, das schließlich aus acht eigenständigen Kapiteln besteht. Gearbeitet wurde mit echtzeitgenerierten, interaktiven 3D-Visuals, 360-Grad-Kameras sowie 3D-Soundlandschaften, die über 64 Lautsprecher im Saal verteilt sind. Am Ende umfasste die Videodatei rund 780 Gigabyte.

Professor Dr. Marco Grimm und Professor Thomas Görne, die an der HAW Hamburg lehren, betreuten das Projekt. Grimm sagt, dass das Projekt für die Studierenden eine große Herausforderung gewesen sei, weil 360-Grad-Videos für die ganze Kuppel erstellt und gleichzeitig mit 3D-Sound bespielt werden mussten.

Für ihre kreative Arbeit wurden die Studierenden der HAW Hamburg mit dem Ditze-Preis ausgezeichnet. Der Förderpreis wird einmal im Jahr von der Karl H. Ditze Stiftung für herausragende Projekte von Studierenden verliehen. Man wolle das Projekt nun an verschiedene Festivals schicken, so Máté Bredán, Student und Projektleiter von „MindSpace“. Geplant seien unter anderem Präsentationen beim Fulldome Festival in Brno und in Jena. Das Ditze-Preisgeld soll dabei für die Reisen zu den Festivals genutzt werden.

Eine Reise in acht Kapiteln

Das erste Kapitel der Show beginnt mit grundlegenden Fragen: „Was sind Erinnerungen und woraus bestehen sie?“, „Haben wir ein inneres Auge?“ und „Was passiert tief in unserem Kopf?“ Zu sehen sind abstrakte Bilder, die an einen Film erinnern, der vor dem inneren Auge ablaufen könnte.

In den Kapiteln werden die anfänglichen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven weitergeführt. Gezeigt werden Einflüsse, die das Denken prägen, etwa der ständige Konsum sozialer Medien. Es folgen 360-Grad-Aufnahmen aus dem nächtlichen Hamburg sowie verfremdete Waldlandschaften. Bewegung, Licht, Abstraktion und wechselnde Perspektiven spielen in vielen Kapiteln eine zentrale Rolle.

Zwischendurch kehrt die Show auch ins All und zu Sternenbildern zurück. Motive, wie man sie aus klassischen Planetariumsprogrammen kennt. Das Publikum lernt den asiatischen und australischen Sternenhimmel kennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie lange Menschen bereits vom Nachthimmel fasziniert sind. So verbinden die Kapitel äußere Eindrücke mit inneren Prozessen und richten den Blick auf den eigenen „Gedankenraum“.

Pauline Böwing, Jahrgang 2003, lässt sich nicht von Telepromptern aus der Ruhe bringen und war sogar trotz Bombendrohung live auf Sendung beim Bayerischen Rundfunk. Die gebürtige Stuttgarterin hat schon in fünf Städten gewohnt, spricht vier Sprachen und war aus Versehen Komparsin bei “Willi wills wissen”. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und im Nebenfach Jura in München, schrieb für die “Abendzeitung” und arbeitete beim ZDF. Ihr Auslandssemester hat sie in Leicester absolviert. Sport liebt sie, nur Fußball nicht. Trotzdem ist sie St. Pauli-Fan. Spitzname halt: Pauli. Kürzel: pau

Im Dschungel, auf 3000 Metern Höhe oder auf dem Motorrad – Clara Gödecke, Jahrgang 2000, entdeckt gern Neues. 27 Länder hat sie schon erkundet, am meisten faszinierte sie Nepal. Für ein Media-Systems Studium an der HAW zog Clara 2020 von Köln nach Hamburg. Sonne gab es wieder im Auslandssemester in LA, wo sie auch einen Kurzfilm drehte - er handelt von einer Person in einem Raum ohne Ausweg. So abenteuerlich wie ihre Reiseziele sind auch ihre Jobs. Für die NDR Talk Show betreut sie Gäste, bei der Serie “Bergretter” arbeitet sie als Setaufnahmeleiter-Assistentin, und als Türsteherin warf sie gelegentlich Betrunkene aus einer Bar. Kürzel: cla

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