Digitales Barkeeping trifft lyrische Fotografie: Die jährliche Sommerausstellung der HAW am Campus Finkenau ist so vielfältig, wie die Inhalte, die dort gelehrt werden. Wir haben mit ausstellenden Studierenden gesprochen.
Kommunikationsdesign: Die Facetten der Hoffnung
Teresa Pistorius und Marie Hoffmann haben ähnliche Ansätze verfolgt, um Motive für ihre jeweilige Fotoserie zu finden: Beide nahmen literarische Texte, in denen sich das Kursthema “Hoffnung” wiederspiegelt, als Grundlage für ihre Arbeiten. Die Fotoserien der Kommunikationsdesign-Studentinnen sind dennoch sehr unterschiedlich.
We ate the birds
Frei sein wie ein Vogel, davonfliegen können. Es ist diese Sehnsucht, die Teresa Pistorius in den Inszenierungen und Landschaftsaufnahmen ihrer Fotoserie “we ate the birds” einfängt. Der Serie liegt der gleichnamige Text von Margaret Atwood zugrunde, dessen hoffnungsvolle Stimmung Teresa in ihren Bildern verarbeitet.
Leise singende Frauen
Marie Hoffmann zeigt in ihrer fotografischen Interpretation des Romans “Leise singende Frauen” von Wilhelm Genazino das Außergewöhnliche im Alltäglichen. Wie der Protagonist in der Geschichte hat auch die Studentin sich von scheinbar vollkommen unauffälligen Dingen fesseln lassen und darin Hoffnung gefunden.
Alle Arbeiten zum Thema “Hoffnung” werden in Raum 170 ausgestellt. Weitere Arbeiten aus dem Bereich Fotografie sind auf den Fluren vor den Räumen 163-170 zu sehen.
Illustration: Der Club der Mutigen
Zwei Geschwister fordern sich heraus: Wer traut sich mehr? Sie steigern sich von einer Mutprobe zur nächsten, bis sie gemeinsam in den Zoo einbrechen – und einen Elefanten befreien.
“Voller Stolz ritten hannes und Janna davon”
Diese Kindergeschichte hat Catherine Kuhlmann im Bachelor Illustration geschrieben und illustriert. Orange, rot, pink, braun – die Farben im Buch sind einheitlich gehalten, die Bilder mit der Hand gezeichnet. Ein Dreivierteljahr lang hat Catherine an dem “Club der Mutigen” gearbeitet. Im Juli wird es veröffentlicht.
Das Kinderbuch und andere illustrative Arbeiten sind im Altbau in den Räumen 172a und b zu sehen.
3D: Mit Herz und Hand
Bei einem Projekt für ein Museum merkte Thomas Berroth: “Viele Leute verstehen nicht, wie sie ein dreidimensionales Objekt per Touchscreen drehen können.” Diese Lücke schließt seine neue Installation “Rotation”, mit der er den Master Wissenschaftliche Illustration in diesem Jahr abschließen wird.
Das Prinzip scheint einfach: Man dreht einen Gegenstand in der Hand und es dreht sich auf dem Bildschirm mit. Dafür kombiniert Thomas digitale Illustration mit 3D-Druck und Sensorik.
“Touchscreen ist nicht wirklich intuitiv”
Im Corpus des Objekts, einem Herz, befinden sich Bewegungssensoren und eine Bluetooth-Schnittstelle, die der Station signalisieren, wo und in welcher Position sich das Objekt befindet. Diese Informationen werden dann auf dem Bildschirm wiedergegeben – das digitale Herz dreht sich mit. Das Modell soll später in Museen oder in der Medizin Anwendung finden.
Weitere Ausstellungen aus dem Bereich wissenschaftliche Illustration gibt’s im Altbau in den Räumen 176, 178 und 179.
Medientechnik: “Alexa, wie mische ich eine Caipirinha?”
“Alexa, öffne die Bar”, sagt die junge Frau zur Maschine. Ein Licht leuchtet auf und richtet sich auf die Sprecherin. Es ist, als ob die Maschine die Frau anschaut. Dann ertönt aus dem Corpus der Maschine eine Stimme: “Moin, Moin. Was möchtest du trinken?”. Die Frau wählt eine Caipirinha.
Den Drink mischen kann Alexa, ein intelligenter Sprachassistent, nicht. Instruktionen zur Zubereitung erteilen jedoch schon. Mit Licht und Ton führt das Gerät die Gäste in der “Barlexa” durch das Rezept.
“Moin Moin, was möchtest du trinken?”
Beigebracht haben ihr das Jennifer Prochnow, Thi Phuong Thao, Simon Ruisinger und Quynh Nguyen. Im Bachelor Medientechnik haben sie gelernt, Alexa zu programmieren.
Die “Barlexa” kann man beim Rundgang im Neubaufoyer besuchen.
Der Rundgang Finkenau findet zwischen dem 13. und 15. Juli auf dem Kunst- und Mediencampus statt. Zweieinhalb Tage lang präsentieren die Studierenden der Fakultät DMI dort ihre Projekte. Das komplette Programm findet ihr hier.