Stimmzettel wird in Urne geworfen.
Abgabe von Wahlunterlagen. Foto: Arnaud Jaegers

Wenn am 9. Juni in Hamburg die Europa- und Bezirksversammlungswahlen anstehen, dürfen auch Jugendliche ab 16 Jahren mitentscheiden. Wo sich spezielle Infoangebote für junge Erstwähler*innen finden.

Bei den anstehenden Wahlen in Hamburg sind rund 29.750 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren erstmals wahlberechtigt. Diese Zahl stammt aus dem vorläufigen Verzeichnis der Wahlberechtigten, wie die Innenbehörde mitteilte.

Wahlen in Hamburg: Wo finde ich Infos?

Die Landeszentrale für politische Bildung bietet in Zusammenarbeit mit dem Landesjugendring einen analogen Wahl-O-Mat zur Europawahl an. Dazu werden die politischen Thesen des Wahl-O-Mats auf großen Tafeln gezeigt, die Jugendlichen können ihre Zustimmung oder Ablehnung mit Klebepunkten ausdrücken. Am Ende erhalten die Teilnehmer nicht nur ihre persönlichen Ergebnisse, es gibt auch eine gemeinsame Auswertungsrunde und die Möglichkeit zur Diskussion. “Das ist, worum es in der Politik geht: Diskurse zu ermöglichen”, sagte Jürgen Garbers, Bildungsreferent beim Landesjugendring.

Ein Thema, das die Jugendlichen aktuell sehr beschäftige, sei die Sorge vor Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Viele junge Menschen in Hamburg hätten eine Migrationsgeschichte, sagte Garbers. “Sie haben berechtigte Sorgen vor Themen wie der sogenannten Remigration.” Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang.

Die ersten Gruppen haben den analogen Wahl-O-Mat schon ausprobiert, bis zur Wahl sollen dem Landesjugendring zufolge 50 Hamburger Schulklassen ab der zehnten Klasse teilnehmen. Hinzu kommen zehn weitere Jugendgruppen, etwa Teilnehmer an einem Bundesfreiwilligendienst. Am 7. Juni ist das Angebot außerdem Teil der Veranstaltung “Europawahlzentrale am Millerntor”, die von der Europa-Union Hamburg organisiert wird.

Ab 10 Uhr morgens finden dann am 07. und 08. Juni an der Millerntorwache verschiedene Veranstaltungen zum Thema Wahl statt. Mit dem analogen Wahl-O-Mat, Wahl-Quizzen, „Probe-Wahlen“ und Talks können alle Interessierten sich informieren. Bis nachts um zwei Uhr gibt es Programmpunkte.

Zudem hat auch die Hamburgische Bürgerschaft die Kampagne #WählWasDichBewegt gestartet. Auf der Internetseite Hamburgwahl informiert die Bürgerschaft niedrigschwellig über die anstehenden Wahlen. Social Media und Plakate ergänzen die Kampagne.

Europawahl in Deutschland erstmals ab 16 Jahren

Bei der anstehenden Europawahl dürfen in Deutschland zum ersten Mal auch Jugendliche ab 16 Jahren mitmachen. Der Bundestag hatte die Absenkung des Wahlalters 2022 beschlossen.

Bei den letzten Bezirksversammlungswahlen 2019 waren nach Angaben des Statistikamtes Nord rund 27.000 Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung bei den Erstwählern unter 18 lag bei 47,9 Prozent. 2014 waren es nur 27,7 Prozent der minderjährigen Wählerinnen und Wähler, die Wahlbeteiligung war deutlich gestiegen. „Wir hoffen, dass die Kopplung mit der Europawahl in diesem Jahr bei den jungen Wählern zieht und zu höherer Beteiligung führt“, sagte Garbers.

alf/dpa

Egal, was im Kühlschrank steckt: Antonia Luca Fiedler, geboren 1999 in Winsen an der Luhe, verwandelt es in ein köstliches Menü. Kreativ sein liegt ihr, beim Bauer Verlag hat sie Grafikerin gelernt. Außerdem arbeitete sie für Hörfunk und Fernsehen: Sie schmierte vor der Kamera Brote für einen Margarine-Test beim ZDF Berlin, moderierte fürs Hitradio Namibia und sammelte O-Töne für Rock Antenne Hamburg. Für Antonia gilt: Einfach mal machen - auch bei der Jugendarbeit im Schützenverein oder im Eine-Welt-Laden. Studiert hat Antonia Medienwirtschaft und Journalismus in Wilhelmshaven. Kürzel: alf