Eingangstür der Kneipe
Die Kultkneipe "Zur Ritze" feiert 50 jähriges Jubiläum. Foto: Marcus Brandt/dpa

Seit 50 Jahren Kult, bekannt für Boxen und die Lieblingskneipe von Udo Lindenberg: Die Kneipe „Zur Ritze“ gehört zum alten, verruchten St. Pauli. Jetzt feiert sie Geburtstag.

Wer kennt sie nicht? Die zwei gespreizten, fast nackten Beine. Sie sind das Markenzeichen einer der berühmtesten Kneipen des Hamburger Kult-Stadtteils St. Pauli, der “Ritze”. Seit fünf Jahrzehnten wird dort getrunken und im Boxkeller geboxt. Die “Ritze” steht wie auch die Kneipen “Zum goldenen Handschuh” und “Elbschlosskeller” für das alte, verwegene St. Pauli, das jährlich Millionen Touristen anlockt. “Es ist wie in einer Zeitkapsel, wenn ich hier bin”, sagt selbst “Ritze”-Betreiber Carsten Marek. Am 24. Oktober wird die “Ritze” 50 Jahre alt und das feiert die Kult-Kneipe mit 1000 Gästen.

Rotlichtviertel mit Geschichte

„Zur Ritze“ ist eine der bekanntesten und ältesten Lokalitäten auf der Reeperbahn. 1974 eröffnete sie der Mittelschwergewichtsboxer Hans Joachim „Hanne“ Kleine. Kleine war früher selbst Boxer in der DDR-Nationalmannschaft.

In dem Boxkeller trainierten nicht nur Zuhälter, sondern auch Boxgrößen wie Henry Maske, Vitali und Wladimir Klitschko. Nachdem Kleine 2011 starb, führte seine Witwe Kirsten Kleine den Boxring und die Kneipe weiter. Seit 2014 pachtet der ehemalige Kickbox-Weltmeister Carsten Marek die Kult-Kneipe. Er musste versprechen, die „Ritze“ im Originalzustand zu lassen. Noch heute wird im Keller geboxt, rund 100 Männer und Frauen trainieren dort.

Carsten Marek war in den 2000er Jahren Gründer der „Marek-Bande“. Von 2000 bis 2006 dominierte die Bande die Reeperbahn. Bis zu 190 Prostituierte sollen für die Bande – auch als „Hamburger Jungs“ bekannt – gearbeitet haben. Der 64-Jährige betreibt heute noch ein Bordell in Hamburg-Hamm, das “Babylon”.

“Kiezlife Live”: 50 Jahre groß gefeiert

Am 24. Oktober will „Ritze“-Chef Marek das 50-jährige Jubiläum mit einer großen Party feiern. Rund 1000 Leute hat er eingeladen, darunter viele Promis und Gäste aus Politik, Milieu, Medien und Boxsport. Die Feier soll im „Moondoo“, einem Club auf der Reeperbahn, stattfinden.

Am 7. November startet im Boxkeller eine 90-minütige Personality-Show “Kiezlife Live”. Inhalte sollen Kiez-Geschichten von früher und heute sein. 120 Zuschauer*innen passen in den Keller. „Wir wollten ein Format auf die Beine stellen, das weiter geht als die Führungen über den Kiez – mit Geschichten, die auf jeden Fall authentisch sind“, sagte Produzentin und Moderatorin Jasmin Taiebi.

alf/dpa

Egal, was im Kühlschrank steckt: Antonia Luca Fiedler, geboren 1999 in Winsen an der Luhe, verwandelt es in ein köstliches Menü. Kreativ sein liegt ihr, beim Bauer Verlag hat sie Grafikerin gelernt. Außerdem arbeitete sie für Hörfunk und Fernsehen: Sie schmierte vor der Kamera Brote für einen Margarine-Test beim ZDF Berlin, moderierte fürs Hitradio Namibia und sammelte O-Töne für Rock Antenne Hamburg. Für Antonia gilt: Einfach mal machen - auch bei der Jugendarbeit im Schützenverein oder im Eine-Welt-Laden. Studiert hat Antonia Medienwirtschaft und Journalismus in Wilhelmshaven. Kürzel: alf

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