Wahlkampfauftakt in Hamburg

Fotos von den Wahlkampfauftakt in Hamburg der CDU, Grünen, FDP und SPD
Fotos: Marcus Brandt/dpa & Christian Charisius/dpa & Markus Scholz/dpa

Höhere Budgets, Unterstützung aus Wien und Haustürwahlkampf: Am zweiten März 2025 wird in Hamburg die Bürgerschaft gewählt. So sieht der Wahlkampfauftakt bei Grünen, SPD, Linke, FDP und CDU aus.

Am Dienstag startete die SPD den Grünen ihren Wahlkampf im Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof. Dort wurde der Bürgermeister Peter Tschentscher von rund 270 geladenen Gästen empfangen. Zur Unterstützung hatte er seinen Wiener Amtskollegen Michael Ludwig eingeladen.

Es sei kein Zufall, dass die lebenswertesten Städte in Europa, „und dazu gehören Hamburg und Wien, von Sozialdemokraten regiert werden“, sagte die SPD-Landesvorsitzende und Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard. Die SPD sei eine Partei, die es schaffe, für Zusammenhalt zu sorgen und die Stadt weiter voranzubringen und das werde man gemeinsam im Wahlkampf zeigen, sagte sie weiter.

„Hamburg vereint“ sei das Motto des Wahlkampfs und die Message für fünf weitere Regierungsjahre der SPD, sagte Tschentscher. Er äußerte, dass er sich wünscht, die Koalition mit den Grünen nach der Wahl fortzuführen. Wenn auch nicht ganz ohne Kritik am Koalitionspartner: Um Hamburg weiter voranzubringen, müssten nicht nur Straßen saniert und Schnellbahnen gebaut, sondern auch Versorgungsleitungen gelegt werden. Dies führe zwangsläufig zu Baustellen. Tschentscher fordert: „Wir müssen mit weniger Baustellen mehr Volumen umsetzen“. Hier gebe es auch eine „politische Baustelle“.

Naturschutz, bezahlbares Leben und Mobilität bei den Grünen

Am Montag zuvor hatten bereits die Grünen in ihren Wahlkampfauftakt für die Bürgerschaftswahl am zweiten März in Hamburg. Die Plakatkampagne wurde von der Agentur Jung von Matt entwickelt. Im Zentrum steht die zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, was auch durch den Slogan „Herz. Verstand. Fegebank“ erkennbar wird.

Das Budget für die Kampagne bezifferte Parteichef Leon Alam auf eine Million Euro – doppelt so viel wie bei der vorangegangenen Wahl.

Neben dem Hauptslogan gibt es sieben weitere, darunter: „Dein Hamburg bezahlbar machen“, „Für Verkehr, der Hamburg verbindet“ oder „Pro Mensch, kontra Hass“. Diese sollen auch die Hauptthemen der Partei widerspiegeln. Dazu gehören Klima- und Naturschutz, bezahlbares Leben, Mobilität, Bildung und Sicherheit.

FDP hat die Blume

Auftakt Umfragen zufolge steht die FDP aktuell bei etwa vier Prozent. Die Partei hofft bei der Bürgerschaftswahl im März allerdings auf sieben plus X Prozent. Dafür zieht die FDP Hamburg mit fünf Kernthemen und der Spitzenkandidatin Katarina Blume in den Wahlkampf. Das Ziel ist der Wiedereinzug in die Bürgerschaft, sagte sie. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 ist die FDP mit 4,97 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

In der Bürgerschaft vertreten war die FDP dennoch durch Anna von Treuenfels-Frowein. Sie hatte in Blankenese ein Direktmandat erreicht. Später wechselte der Abgeordnete Sami Musa von der SPD zur FDP. Seit Mitte Juli ist er der einzige Vertreter der FDP in der Bürgerschaft, da Treuenfels-Frowein zur CDU übergetreten ist.

Im Mittelpunkt des FDP-Wahlkampfs stehen die Themen Wirtschaft, Verkehr, Bauen, Bildung und Sicherheit, so der Parteivize Andreas Moring. Zu den verschiedenen Bereichen gibt es auch jeweils Plakatmotive. Bei den großflächigen Plakaten steht die Spitzenkandidatin im Zentrum, unter anderem mit dem Slogan „Die Blume macht das“.

Blume engagiert sich bereits seit mehr als zehn Jahren in der Bezirksversammlung Altona und ist seit 2022 auch stellvertretende Parteivorsitzende. Über sich selbst sagt sie: „Blume steht nicht für blabla, sondern Blume steht für machen“.

CDU will Hamburg wieder auf Kurs bringen

Auch die CDU startete am Mittwochabend den Wahlkampf mit ihrem Spitzenkandidaten Dennis Thering und rund 400 geladenen Gästen im Kent-Club. Anwesend waren auch der CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sowie Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther.

„2025 ist das Jahr großer Entscheidungen“, sagte Thering. Es sei an der Zeit, Deutschland und Hamburg wieder auf Kurs zu bringen. Weiter sagte er, die CDU stünde für einen umfassenden Neustart bereit. Er betonte, dass es in Hamburg viele Punkte gebe, die besser laufen könnten und rechnete mit der Politik des rot-grünen Senats ab. „Die schlimme Lage am Hauptbahnhof, das tägliche Verkehrschaos, ein Hafen im Sinkflug, kaputte Schulen und fehlende Sportplätze – diese Missstände werden wir beheben“.

So wie Tschentscher wolle auch Thering künftig Baustellen besser koordinieren und damit „Hamburgs Verkehr zum Fließen bringen“. Die CDU sei die Partei der inneren Sicherheit. Sie werde Polizei, Feuerwehr, Justiz und den Verfassungsschutz mit mehr Personal und besserer Ausstattung stärken, so Thering.

Bei der Bürgerschaftswahl 2020 hatte die CDU Hamburg mit 11,2 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis eingefahren. Einer Befragung im Auftrag von Radio Hamburg und der Wochenzeitung „Die Zeit” von Mitte Dezember zufolge käme die CDU auf 17 Prozent.

Haustürwahlkampf bei der Linken

Die Linke plant für das Wochenende vom zehnten bis zwölften Januar Aktionstage für einen Haustürwahlkampf. Ihr Slogan lautet „Gemeinsam für die Vielen – erreichbar durch linke Politik“. Auf ihrer Website schreiben sie: „Indem wir zu den Menschen nachhause kommen, bringen wir die Politik niedrigschwellig zu ihnen. So erfahren wir, was die Hamburger*innen umtreibt und was wir für sie tun können“.

Alice Weidel in Hamburg

Am kommenden Donnerstag erwartet die AfD-Fraktion Alice Weidel im großen Festsaal des Hamburger Rathauses. Sprechen wird sie zum Thema „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen“.

bay/dpa

Sarah Bayerschmidt, Jahrgang 2001, kommt aus Amberg, ihre bayerische Herkunft verrät ihr Nachname oder die Aussprache des Wortes „furchtbar“. Studiert hat sie Journalistik in Eichstätt. Beim ZDF im Landesstudio Berlin hat sie über Blockadeaktionen der Letzten Generation berichtet und war bei einem Klebetraining dabei. Ein anderes Thema, das ihr wichtig ist: Tattoos. In einer Podcast-Folge für das ZEIT-Wissen Magazin hat Sarah eine Tätowiererin begleitet und mit einem Tattooforscher darüber gesprochen, was die Körperkunst für Menschen bedeutet. Sie selbst trägt unter anderem am Bein einen Zeichentrickhasen (mit Zeitung in der Hand!) und den Spruch „wird schon“.

Kürzel: bay

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