In Hamburgs S-Bahnen wird mithilfe von Lichtschranken und Künstlicher Intelligenz die Auslastung der einzelnen Waggons prognostiziert. Die Technologie könnte schrittweise in ganz Deutschland zum Einsatz kommen.
Mit dem System DB Lightgate kann in Hamburgs S-Bahnen angezeigt werden, wie voll die Waggons des Zugs sind. Noch bevor die Bahn einfährt, können sich Fahrgäste an den Anzeigen orientieren und den besten Einsteigeplatz finden. Wenn ein Wagen voll ist, wird er auf der Anzeigetafel rot markiert. Ist noch genug Platz vorhanden, wird er grün gekennzeichnet. Die Technologie wird bisher nur in Hamburg und Berlin genutzt. Die S-Bahn Hamburg hofft jedoch in Zukunft auf eine deutschlandweite Anwendung.
So funktionieren die Lichtschranken in Hamburgs S-Bahnen
Seit Januar 2023 wird die Technik in Hamburg getestet. Mittlerweile gibt es die Auslastungsanzeigen in 88 Prozent aller Stationen. Damit das funktioniert, installierte die Deutsche Bahn Lichtschranken auf beiden Seiten der Gleise. Mit diesen wird das Licht gemessen, das in die ein- und ausfahrenden S-Bahnen strömt. Je mehr Fahrgäste sich in den Zügen befinden, desto weniger Licht scheint durch das Fenster. Zusätzlich wird auf historische Daten zurückgegriffen. Eine KI berechnet dann, wie voll eine einfahrende S-Bahn ist. Die Genauigkeit dieser Prognose liege laut Julia Kuhfuß, der Leiterin von DB Lightgate, bei über 90 Prozent.
Hamburg als mögliches Vorbild für andere Städte
Neben Hamburg wird dieses System auch in Berlin seit September 2024 angewandt. Dort allerdings ohne KI-Einsatz. In München, Leipzig und Frankfurt wird die Technologie nun auch getestet. In Frankfurt handelt es sich jedoch um ein anderes System. Der Verkehrsforscher Andreas Knie glaubt nicht an einen langfristigen Erfolg. Kameraaufnahmen der Bahnsteige mit KI auswerten zu lassen, hält er für sinnvoller. Zusätzlich gebe es auch Google-Bewertungsdaten, die anzeigen, wie voll Züge sind.
Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Neumann, lobt hingegen die Anwendung der Technologie in Hamburg und Berlin. Gerade im Nahverkehr, wo es keine Reservierungen gebe, können so gute Angaben zur Auslastung gewährleistet werden. Beim Fernverkehr gibt es diese Anzeigen bisher nicht. Hier müssen sich Fahrgäste weiterhin über App und Website informieren.
pau/dpa
Pauline Böwing, Jahrgang 2003, lässt sich nicht von Telepromptern aus der Ruhe bringen und war sogar trotz Bombendrohung live auf Sendung beim Bayerischen Rundfunk. Die gebürtige Stuttgarterin hat schon in fünf Städten gewohnt, spricht vier Sprachen und war aus Versehen Komparsin bei “Willi wills wissen”. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und im Nebenfach Jura in München, schrieb für die “Abendzeitung” und arbeitete beim ZDF. Ihr Auslandssemester hat sie in Leicester absolviert. Sport liebt sie, nur Fußball nicht. Trotzdem ist sie St. Pauli-Fan. Spitzname halt: Pauli. Kürzel: pau