Nahost-Konflikt verstärkt Extremismus in Hamburg

Neuer Verfassungsschutzbericht liegt vor

Zwei Männer sitzen an einem Tisch. Sie tragen schwarze Anzüge und stellen den Verfassungsschutzbericht vor.
Leiter des Landesamtes für Verfassungsschutz Thorsten Voß (l.) und SPD-Innensenator Andy Grote (r.). Foto: Emily Rotthaler.

Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Extremismus ist 2024 in Hamburg gestiegen. Das zeigt der neue Verfassungsschutzbericht, der am gestrigen Montag vorgelegt wurde. Auch der Nahost-Konflikt spielt dabei eine entscheidende Rolle.

In Hamburg hat die politisch motivierte Kriminalität im Jahr 2024 in allen Bereichen stark zugenommen. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht hervor, den Innensenator Andy Grote (SPD) am gestrigen Montag vorgelegt hat. Demnach treibt vor allem der Nahost-Konflikt extremistische Bewegungen in Hamburg an: 2024 habe es zahlreiche Aktionen, Proteste und auch niederschwellige Straftaten gegeben, „die dann häufig mit einem israelfeindlichen, antisemitischen Bezug verbunden waren”, sagte Grote. Die Zahlen extremistischer Straftaten in diesen Bereichen war im vergangenen Jahr mit Steigerungsraten von teils über 200 Prozent explodiert.

Extremismus in Hamburg

Dem Bericht zufolge bilden Islamist*innen mit 1.900 (2023: 1.840) Personen immer noch die größte extremistische Gruppe. Das Landesamt für Verfassungsschutz rechnet dem Linksextremismus 1.050 (2023: 1.060) Personen zu, dem Rechtsextremismus circa 400 (2023: 390) Personen. Obwohl die Zahl der Anhänger*innen extremistischer Gruppen etwa gleich blieb, ist die Zahl der gemeldeten extremistischen Straftaten teils stark gestiegen.

Die größte Gefahr für die Demokratie geht laut Grote nach wie vor vom Rechtsextremismus aus. Zwar sei auch der Islamismus eine große Bedrohung, jedoch gefährde er weniger den Erhalt der demokratischen Grundordnung.

Verfassungsschutz beobachtet „Thawra! Hamburg”

Die propalästinensische Gruppe „Thawra! Hamburg” sei inzwischen als gesichert extremistisch eingestuft worden, so Torsten Voß, Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz. Im letzten Jahr hatte diese Gruppe das propalästinensische Protestcamp an der Moorweide mitorganisiert. „Thawra! Hamburg” sei von starkem Antisemitismus geprägt, lehne das Existenzrechts Israels ab und arbeite mit linksextremistischen Gruppen zusammen.

Hier gibt es den ganzen Verfassungsschutzbericht von 2024 zum Nachlesen.

kat/cos/sge/dpa

Sebastian Geschwill, Jahrgang 2002, machte nach dem Abi ein FSJ an einer Realschule – und merkte schnell: Deutschlehrer wird er nicht. Irgendwas mit Sprache sollte es trotzdem sein. Also zog er von Oftersheim bei Heidelberg fürs Germanistikstudium nach Hamburg. Nach einem Praktikum beim „Hamburger Abendblatt“ und einem Abstecher zu „Computerbild“ schreibt er nun wieder fürs Harburg-Ressort des Abendblatts – etwa über die größte Barbie-Börse im Norden. Privat mag er es tiefgründig: Er dichtet melancholische Texte, wandert durchs Hochgebirge oder fährt Bestzeiten bei den Norddeutschen Wasserrutschmeisterschaften ein. Kürzel: sge

Katharina Schöndorfer, Jahrgang 2000, servierte nach dem Abitur Bier und Brezn im Dirndl – in einem bayerischen Wirtshaus mitten in Melbourne. Als Kind überlegte Kathi als Astronautin zum Mond zu fliegen, bis sie merkte, dass Physik nicht ganz ihre Umlaufbahn ist. Heute will sie Journalistin werden. Sie studierte Journalistik, Strategische Kommunikation und Politikwissenschaft in Passau. Im Studium gelang Kathi ihr erster journalistischer Pitch an PULS zum Thema Nacktheit. Die BR-Redaktion kaufte ihr und ihrer Studienkollegin die Themenidee für die PULS Reportage “7 Tage nackt” ab. Nach ihrem Auslandssemester in Estland absolvierte sie Praktika beim BR und dem Münchner Radiosender Gong 96.3. Einen Podcast auf Estnisch? Parem mitte (Besser nicht). Kürzel: kat

Paula Maria Coscia, Jahrgang 2000, kocht laut ihrer Freunde die beste Bolognese. Sellerie, Rotwein und (ihre italienischen) Wurzeln sind ihr Geheimnis. Passend zu ihrer Leidenschaft für Kulinarik berichtete sie als Videojournalistin für Sat 1 über die Torten einer familiengeführten Konditorei. Als sie 2019 in Hong Kong vor gewalttätigen Auseinandersetzungen fliehen musste, versteckte sie sich bei McDonalds. Dieses Erlebnis hat sie nicht davon abgeschreckt, die Welt weiter entdecken und darüber berichten zu wollen. Erst einmal geht sie nach Hamburg – nicht weit von ihrer Heimatstadt Kiel, wo sie Deutsch und Philosophie studierte. Kürzel: cos

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