Ein Portrait von Margot Firedländer
Portrait von Margot Friedländer. Foto: fivekit / Christoph Gräfenstein

Der Bezirk Wandsbek möchte eine Straße nach der Holocaust-Überlebenden und Zeitzeugin Margot Friedländer benennen. Die Bezirksversammlung hat diesen Vorschlag einstimmig angenommen.  

Die Fraktionen von SPD, Grünen und FDP haben einen Antrag in der Wandsbeker Bezirksversammlung gestellt, um eine Straße nach Margot Friedländer zu benennen. Damit soll ein Zeichen für gelebte Erinnerungskultur im öffentlichen Raum gesetzt werden. Margot Friedländer, 1921 in Berlin geboren, starb im Mai 2025 im Alter von 103 Jahren. Als einzige ihrer nahen Familie überlebte sie das Konzentrationslager Theresienstadt.

Ihr späteres Leben widmete sie der Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus – und dem Einsatz für Menschlichkeit. Besonders an Schulen engagierte sie sich in der Aufklärungsarbeit, sprach mit jungen Menschen über ihre Erfahrungen und gab ihnen mit auf den Weg: „Seid Menschen, respektiert Menschen.“

Margot Friedländers lebenslanges Engagement

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Friedländer viele Jahre in den USA, so berichtet die Margot Friedländer Stiftung, die 2023 ins Leben gerufen wurde. Erst 2010 kehrte sie dauerhaft nach Deutschland zurück. Seitdem wurde sie vielfach für ihr Engagement ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie das Bundestverdienstkreuz und wurde zu einer der bekanntesten Stimmen der Holocaust-Erinnerungskultur in Deutschland.

Umbenennung erst zwei Jahren nach dem Tod möglich

Die geplante Straßenbenennung ist allerdings noch nicht sofort umsetzbar. In Hamburg dürfen Straßen frühestens zwei Jahre nach dem Tod einer Person umbenannt oder neu benannt werden. Das bedeutet, dass eine „Margot-Friedländer-Straße“ erst ab Mai 2027 offiziell entstehen kann.

Bis dahin soll das Bezirksamt prüfen, welche bestehende Straße sich für eine Umbenennung eignen würde oder ob ein neuer Straßenabschnitt benannt werden kann. Dabei sollen laut NDR auch die jüdische Gemeinde Hamburgs sowie der Antisemitismusbeauftragte der Stadt, Stefan Hensel, eingebunden werden.

mic

Für das perfekte Foto ist Michelle Maicher, Jahrgang 1997, kein Weg zu weit. Gerade erst saß sie mal wieder zehn Stunden im Zug nach Ostpolen. Dort dokumentiert sie für die Meisterklasse an der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie die Aufrüstung und besuchte eine Nato-Verteidigungsbasis. Fotografieren lernte die Hamburgerin im Studium Kommunikationsdesign. Danach verschlug es sie zeitweise nach Berlin und Kopenhagen. Einen Job in der Modebranche und einen Dänischkurs später startete Michelle als selbständige Dokumentarfotografin. Parallel arbeitet die zweifache Katzenmama als Multimedia-Assistentin bei der Tagesschau. Zum Studio braucht der Zug auch nur fünf Minuten.

Kürzel: mic

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