Mit Bus und Bahn zur Schule, an den See oder ins Kino: Das kostenlose Deutschlandticket macht es möglich. Besonders im Bezirk Nord nutzen fast alle Schüler*innen das Angebot.
In Hamburg wird das kostenlose Deutschlandticket für Schüler*innen von 91 Prozent der berechtigten Kinder und Jugendlichen genutzt. Ende Mai haben rund 206.000 Schüler*innen das Ticket in Anspruch genommen, das vor zehn Monaten eingeführte wurde. Das teilte der Senat auf eine schriftliche Kleine Anfrage der Grünen-Bürgerschaftsfraktion mit.
Bei der Nutzung des Deutschlandtickets zeigen sich allerdings Unterschiede je nach Alter und Wohnort. Das kostenlose Ticket wird laut Senat in der Gruppe der über 18-Jährigen von 98 Prozent der Berechtigten am meisten genutzt. Die mit 84 Prozent geringste Nutzung gebe es bei den Grundschülern im Alter zwischen sechs und zehn Jahren.
Deutschlandticket-Nutzung am höchsten in Hamburg-Nord
Am stärksten wird das Angebot der Schüler*innen im Bezirk Hamburg-Nord genutzt: Ende Mai haben 28.500 von 30.005 anspruchsberechtigten Schüler*innen das Ticket in Anspruch genommen. Das entspricht 95 Prozent. Auch in anderen Bezirken ist die Nutzung hoch. In Eimsbüttel, Mitte und Altona liegt sie zwischen 91 und 94 Prozent. In Wandsbek und Bergedorf greifen jeweils 90 Prozent der Schüler*innen zum Ticket. Am wenigsten genutzt wird es in Harburg, hier liegt der Nutzungsanteil nach Senatsangaben bei 87 Prozent.
Grüne: Kostenloses Schülerticket ist sozial- und klimapolitischer Erfolg
Für Rosa Domm, Mobilitätsexpertin der Grünen, ist das Ticket ein voller Erfolg: Es bringe nicht nur Fortschritte beim Klimaschutz und der Verkehrswende, sondern sei auch ein Beispiel dafür, wie wirksame Sozialpolitik aussehen kann. Familien würden entlastet und jungen Menschen echte Teilhabe ermöglicht. „Sie kommen selbstbestimmt von A nach B und können am Wochenende kostenfrei mit der Bahn ans Meer, zum nächsten See oder ins Kino fahren”, sagte sie.
Sie sieht weiteren Handlungsbedarf beim Blick auf die Unterschiede zwischen den Bezirken: „Für die Zukunft muss es deshalb unser Ziel sein, das Angebot besonders in Harburg, Bergedorf und Wandsbek noch bekannter zu machen, um der 100-Prozent-Marke Schritt für Schritt näherzukommen”, sagt die Mobilitätsexpertin.
hmh/dpa
Hendrik Heiermann, Jahrgang 1998, prokrastiniert nicht, er tut andere wichtige Dinge. Statt sich seiner Traumkarriere als Eisverkäufer im Sommer und Lokomotivführer im Winter zu widmen, hat er sich dem Journalismus verschrieben.
Hendrik ist in Plochingen bei Stuttgart aufgewachsen, er studierte Spanisch und Lateinamerikastudien in Hamburg. Während eines Praktikums in Mexiko in einer Migrant*innenherberge half er bei einer Geburt, später startete er in Kolumbien einen spanischsprachigen Podcast über Migration. Seit Sommer 2024 schreibt er für “kohero”, ein interkulturelles Hamburger Stadtmagazin. Den Artikel über Eiscreme schreibt er morgen. Ganz bestimmt. (Kürzel: hmh)