
Die Landesregierung Schleswig-Holsteins und der Hamburger Senat kamen am Dienstag in Kiel zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung zusammen. Dabei ging es unter anderem um die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, Sicherheit der Zivilbevölkerung sowie eine mögliche Bewerbung um die Olympischen Spiele.
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) trafen sich, um Pläne zu Olympia im Norden, zum Zivilschutz und zur Stärkung der Verteidigung zu besprechen. Im Zuge ihrer möglichen gemeinsamen Olympiabewerbung erwägen die beiden Bundesländer auch den Bau einer sogenannten Hyperloop-Strecke. Dieses Transportsystem könnte mithilfe von Magnetschwebetechnik eine Kapsel mit bis zu 700 Kilometern pro Stunde zwischen Hamburg und Kiel befördern.
Teure Investition für die Sicherheit
Ministerpräsident Günther betonte: „Wir wollen im Norden Olympische und Paralympische Spiele haben.“ Ende Juni begannen die SPD und die Grünen in Hamburg mit den Vorbereitungen der Bewerbung. Dazu gehört unter anderem ein Referendum: Im Mai kommenden Jahres sollen die Hamburger*innen über eine Austragung der Spiele in der Hansestadt abstimmen können.
Auch bei der zivilen Verteidigung wollen Schleswig-Holstein und Hamburg künftig eng zusammenarbeiten. Laut Günther seien hierfür bundesweit zunächst zehn Milliarden Euro nötig. In einem zweiten Schritt müssten weitere 20 Milliarden Euro folgen, bevor es zu einem kontinuierlichen Anstieg der Investitionen kommen könne.
Das Territoriale Führungskommando der Bundeswehr legte im März 2024 einen neuen Operationsplan vor, der die gesamtstaatliche Verteidigung Deutschlands beschreibt. Zu den Zielen gehören eine bessere Vernetzung von Sicherheitsbehörden, Katastrophenschutz und Industrieunternehmen.
Vorbereitung auf schwierige Zeiten
„Wir müssen auf Situationen vorbereitet sein, in denen Schleswig-Holstein, Hamburg und der gesamte Norden als logistisches Drehkreuz genutzt werden“, erklärte Günther. Die Zunahme geopolitischer Konflikte und hybrider Bedrohungen erfordere eine verbesserte Krisen- und Verteidigungsvorsorge.
Als Vorbild nannte Tschentscher die ukrainische Hauptstadt Kiew. Angesichts des russischen Angriffskriegs habe dort Technik entwickelt werden müssen, die Wasserwerke nach Bombardierungen wieder in Betrieb nimmt, Krankenhäuser funktionsfähig hält und die Energieversorgung sichert. Die Länder stehen zudem weiterhin in engem Austausch mit der Bundeswehr. „Es beunruhigt die Menschen eher, wenn sie das Gefühl haben, dass sich niemand Gedanken macht“, betonte Tschentscher.
dpa/mic
Für das perfekte Foto ist Michelle Maicher, Jahrgang 1997, kein Weg zu weit. Gerade erst saß sie mal wieder zehn Stunden im Zug nach Ostpolen. Dort dokumentiert sie für die Meisterklasse an der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie die Aufrüstung und besuchte eine Nato-Verteidigungsbasis. Fotografieren lernte die Hamburgerin im Studium Kommunikationsdesign. Danach verschlug es sie zeitweise nach Berlin und Kopenhagen. Einen Job in der Modebranche und einen Dänischkurs später startete Michelle als selbständige Dokumentarfotografin. Parallel arbeitet die zweifache Katzenmama als Multimedia-Assistentin bei der Tagesschau. Zum Studio braucht der Zug auch nur fünf Minuten.
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