Jackson Irvine steht im St. Pauli Trickot auf dem Fußballplatz.
Jackson Irvine äußert sich zum Konflikt mit St. Pauli. Foto: Christian Charisius/dpa

Zwischen Kapitän Jackson Irvine und dem FC St. Pauli gibt es Krach. Streitpunkt ist ein pro-palästinensisches Trikot, das der Spieler auf einem Foto trug. Der Vorwurf des Antisemitismus steht im Raum. Nun hat Irvine sich erstmals zum Konflikt geäußert.

FC St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine hat sich erstmals zu seinem Konflikt mit Vereinsoffiziellen geäußert. Seit diesem Sommer gibt es Spannungen zwischen ihm und dem Verein. Der Kapitän hatte auf einem Foto ein Trikot mit der Aufschrift „FC Palestine“ getragen. Auf dem T-Shirt war außerdem eine Karte der Region ohne die Landesgrenzen von Israel zu sehen. Daraufhin hatte ein Mitglied des FC St. Pauli-Aufsichtsrates Irvine in den sozialen Medien öffentlich scharf kritisiert. Nun äußerte sich Irvine in einem Interview mit dem australischen Fernsehsender ABC zu dem Konflikt. „So eine Nachricht zu bekommen, von einer Person, die in dieser Position ist, war natürlich tief verletzend“, sagte der 32-Jährige.

Der Konflikt zwischen Irvine und St. Pauli

Eigentlich passt der Australier perfekt zum FC St. Pauli. Er hat eine Vorliebe für Mode und Kunst, wohnt auf dem Hamburger Kiez und gilt als politisch interessiert. Für viele Fans macht ihn das zu einer Identifikationsfigur. Nach dem Auftritt im Pro-Palästina-Trikot wirft ihm ein Teil der Fangemeinde Antisemitismus vor. Gerade den politischen Verein St. Pauli stellt das vor Herausforderungen. Der Club setzt sich seit Jahren gegen Rassismus, Antisemitismus und für das Existenzrecht Israels ein. Zudem pflegt der Verein eine Fan-Freundschaft mit dem israelischen Club Hapoel Tel Aviv.

Die Debatte eskalierte durch ein Posting von René Born, Mitglied des Aufsichtsrates des FC St. Pauli. Unter ein Bild des Fußballspielers auf dem Instagram-Account von Irvines Frau kommentierte Born: „Niemand ist größer als der Club. Das ist unser Klub, nicht deiner. Du wirst in wenigen Monaten weg sein und für einen Euro mehr woanders spielen. Wir werden immer hier sein, während du nicht mehr als eine Fußnote bist.“ Nachdem Irvines Frau die Äußerungen öffentlich gemacht hatte, wurde der Kommentar gelöscht.

Irvine hofft auf Lösung

„Wir hoffen natürlich, dass etwas dagegen getan wird“, sagte der Spieler nun gegenüber ABC. St. Paulis Präsident Oke Göttlich hatte zuvor beim Sender Sky gesagt, dass er nicht daran interessiert sei, übereinander zu sprechen, sondern interne Gespräche bevorzuge. „Ich hoffe, dass das Ganze gelöst werden kann. Das ist nichts, womit man zu tun haben möchte“, erklärte wiederum Irvine. Erschwert werde die Situation auch dadurch, dass er gerade versuche, nach einer Verletzung wieder zurückzukommen.

Irvine vor Rückkehr auf den Platz

Seit April fällt Irvine nach einer Operation am Fuß aus, steht nun jedoch kurz vor seinem Comeback. Das könnte eine Gelegenheit für eine Annäherung zwischen dem Verein und Irvine sein, der schon seit 2021 für den FC St. Pauli spielt. Nach zuletzt drei Niederlagen hintereinander treffen die Kiezkicker am Sonntag vor heimischem Publikum auf Hoffenheim.

pau/dpa

Eine junge Frau mit dunklen Haaren und gestreiftem Tshirt

Pauline Böwing, Jahrgang 2003, lässt sich nicht von Telepromptern aus der Ruhe bringen und war sogar trotz Bombendrohung live auf Sendung beim Bayerischen Rundfunk. Die gebürtige Stuttgarterin hat schon in fünf Städten gewohnt, spricht vier Sprachen und war aus Versehen Komparsin bei “Willi wills wissen”. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und im Nebenfach Jura in München, schrieb für die “Abendzeitung” und arbeitete beim ZDF. Ihr Auslandssemester hat sie in Leicester absolviert. Sport liebt sie, nur Fußball nicht. Trotzdem ist sie St. Pauli-Fan. Spitzname halt: Pauli. Kürzel: pau

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