Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank gibt ein Interview. Sie unterstützt den Vorschlag der Grünenfraktion zum Gesellschaftsjahr an Stelle einer Wehrpflicht.
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank unterstützt den Antrag für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Bild: Christian Charisius/dpa

Die Bundesregierung debattiert über eine Rückkehr der Wehrpflicht. Die Grünen haben einen anderen Vorschlag: ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Das könne auch im Katastrophenschutz oder im Museum abgeleistet werden.

Während bundesweit über die Rückkehr zur Wehrpflicht diskutiert wurd, fordern die Grünen ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für junge Menschen. Gestellt wurde der Antrag von Niklas Wagener, einem Grünen-Bundestagsabgeordneten aus Bayern. Er sagte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):„Ein Gesellschaftsjahr soll keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht sein, sondern ein gemeinsames Projekt aller Generationen, das militärische, zivile und soziale Elemente zusammenführt und so einen neuen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert schafft.”

Gesellschaftsjahr als Alternative zum Wehrdienst

Das Gesellschaftsjahr für alle jungen Menschen zwischen 18 und 28 Jahren verpflichtend werden. Menschen über 28 und bis zum Renteneintritt könnten freiwillig teilnehmen. Der Vorschlag sieht vor, dass Betroffene einen Dienst im Sinne der Allgemeinheit leisten. Dafür soll es laut dem „Hamburger Abendblatt” drei Möglichkeiten geben: ein regulärer Wehrdienst, Dienst im Bereich Bevölkerungsschutz oder der sogenannten Gesellschaftsdienst.

Der Bevölkerungsschutz kann beispielsweise bei der Feuerwehr stattfinden, während man den Gesellschaftsdienst unter anderem in Sportvereinen oder sozialen und kulturellen Institutionen ableisten kann. Das Gesellschaftsjahr soll laut RND mindestens neun und maximal zwölf Monate andauern. Aktuell wäre ein solches Modell allerdings nicht mit dem Grundgesetz vereinbar. Dieses müsste erst mit einer Zwei Drittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat geändert werden, berichtet das Abendblatt.

Wehrpflicht-Debatte auf Bundesebene

Der Vorschlag der Grünen würde über die aktuell auf Bundesebene diskutiertem Wehrpflicht hinausgehen. Es gibt Streit: Die SPD plädiert für ein Modell der Freiwilligkeit, das der CDU allerdings nicht weit genug geht. Zuletzt war ein bereits verhandelter Kompromiss zwischen den Regierungsparteien gescheitert.

Fegebank und Steffen unterstützen Vorschlag

Till Steffen, Bundestagsabgeordneter der Grünen für Eimsbüttel, sagte gegenüber dem NDR: „Wir müssen dafür sorgen, dass Katastrophenschutz und Bevölkerungsschutz funktionieren. Und wir haben ganz viele soziale Aufgaben, wo wir anpacken müssen.”

Steffen zufolge bietet ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr neben dem gesellschaftlichen Mehrwert auch Chancen für die Teilnehmenden. Die in einem Gesellschaftsjahr erlernten Fähigkeiten seien auch über den Dienst hinaus im Leben nützlich.

Auch Katharina Fegebank, Landesvorsitzende der Hamburger Grünen und Zweite Bürgemeisterin Hamburgs, unterstützt den Antrag für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr. Fegebank erklärte gegenüber dem „Hamburger Abendblatt”, dass es neben der Sicherheit auch den „gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit das demokratische Gemeinschaftsgefühl” steigern würde.

Ob sich der Antrag durchsetzt, wird Ende November entschieden. Das verpflichtende Gesellschaftsjahr soll dann beim Bundesparteitag der Grünen in Hannover diskutiert werden.

tim

Tim Hanischdörfer wurde 2001 in Leonberg geboren, der Heimat von Rapper Nimo und der größten Leinwand der Welt. Obwohl er im Schwabenländle aufgewachsen ist, möchte Tim der Welt mitteilen: Maultaschen sind „overrated". Bereits als Kind hatte er den Traum Sportjournalist zu werden. Nach dem Abitur schrieb er dann für eine Lokalzeitung. Während seinem Bachelor der Medien- und Kulturwissenschaft in Freiburg interviewte er für SWR Sport Olympiasiegerin Franziska Brauße und absolvierte ein Praktikum bei funk in Mainz. Neben Fußball ist auch das Kino Tims Leidenschaft. Sein Ziel: alle Hamburger Kinos besuchen! Nun möchte Tim beides vereinen und Fußball sowie Filmrezensionen auf die große Leinwand bringen. Kürzel: tim

Hinterlasse einen Kommentar

Please enter your comment!
Please enter your name here