Eine Straße mit mehreren türkischen Fahnen.
Eine Einkaufsstraße in Istanbul. Foto: Ibrahim Oner/Zuma Press/dpa

Nach dem Tod einer Mutter und ihrer zwei Kinder im Türkei-Urlaub fahnden Ermittler weiter nach der Todesursache. Insgesamt wurden elf Personen festgenommen. Der Vater wird weiter im Krankenhaus behandelt. 

Eine Hamburger Mutter und ihre beiden Kinder sind bei einem Urlaub in Istanbul ums Leben gekommen. Bislang gehen Behörden von einer Lebensmittelvergiftung als Ursache für den Tod der Mutter und ihrer drei und sechs Jahre alten Kinder aus, doch genauere Ergebnisse stehen aus. Der Vater wird weiterhin auf der Intensivstation im Krankenhaus behandelt.

Die deutsch-türkische Familie war vor einer Woche angereist und aß verschiedene Streetfood-Gerichte, darunter gefüllte Muscheln, Kokoreç (ein Gericht aus Kalbsdärmen) und Lokum (eine türkische Süßspeise). Am Mittwoch sei die Familie zunächst mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftungen in einem Krankenhaus behandelt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu – später aber wieder entlassen worden. Die gesamte Familie sei dann aber erneut in ein Krankenhaus gebracht worden. Kurz darauf seien beide Kinder gestorben, später auch die Mutter. Die Mutter und die Kinder wurden am vergangenen Samstag in der Stadt Afyonkarahisar im Westen der Türkei beigesetzt.

Die genaue Todesursache der Familienmitglieder ist noch unklar. Konkrete Beweise sind bisher noch nicht öffentlich gemacht worden, die Ermittlungen dauern weiterhin an. Derzeit konzentrieren sich die Ermittler*innen auf drei mögliche Ursachen: verunreinigte Lebensmittel und Trinkwasser sowie Pestizide.

Zwei weitere Hotelgäste wegen Übelkeit behandelt

Das Hotel, in dem die Familie untergebracht war, geriet in den Fokus, nachdem zwei weitere Gäste wegen Übelkeit und Erbrechen behandelt werden mussten. Anadolu zufolge wurde ein Zimmer im Erdgeschoss des Hotels mit Chemikalien desinfiziert. Mutmaßlich handele es sich dabei um Pestizide, die in der Regel zur Bekämpfung von Ungeziefer verwendet werden. Zudem hätten die Behörden diverse Gegenstände aus dem Hotel für eine Untersuchung im Labor mitgenommen und Proben des Trinkwassers entnommen. Zusätzlich wurden Proben in den Lokalen genommen, in denen die Familie gegessen hatte. In diesem Zusammenhang ließen die Behörden auch ein Streetfood-Restaurant im Stadtteil Beşiktaş schließen.

Elf Personen in Istanbul festgenommen

Insgesamt sind nun elf Verdächtige in Gewahrsam, berichtet Anadolu, darunter zwei Hotelangestellte, zwei Personen, die die Schädlingsbekämpfung in dem Hotel durchgeführt haben und ein Bäcker aus einem Laden in der Nähe des Hotels. Acht sollen am heutigen Montag einem Haftrichter vorgeführt werden.

say/dpa

Seray Ünsal liefert ab. Mal 200 Rosen aus dem Blumenladen ihrer Familie, vor allem aber klare Botschaften: „Ich will der Boss sein, um Frauen zum Boss zu machen.“ Mit diesem Satz hing sie bereits auf Plakaten der Körber-Stiftung in ihrer Heimatstadt Hamburg. Das Motto zieht sich weiterhin durch Serays Leben. Geboren 2002, studierte sie Politikwissenschaften und arbeitete unter anderem beim NDR im Community Management sowie bei Radio Energy. Ihr Herzensthema: Frauenrechte, insbesondere die Aufklärung über Femizide. Die Energie dafür zieht sie aus einem jährlichen Gossip-Girl-Marathon und Pfingstrosen, ihren Lieblingsblumen.

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