
„Kaum ein Tier trägt so viele widersprüchliche Attribute wie die Katze – sie ist niedlich und nützlich, heilig und verrucht, Glücksbringerin und Unglückssymbol zugleich.“ Mit diesen Worten wirbt das Museum am Rothenbaum (MARKK) für seine neue Ausstellung „KATZEN!“. Hier können Besucher*innen ab sofort der Jahrtausende alten Faszination der Vierbeiner nachgehen – dem „wohl wandlungsfähigsten Tier der Kulturgeschichte“, so der Werbetext des Museums.
Göttlich und dämonisch
Anhand von historischen Objekten und Werken zeigt die Ausstellung, was Katzen mit Weiblichkeit und Macht zu tun haben. So verehrten etwa Menschen im Alten Ägypten eine Göttin in Katzengestalt als Beschützerin von Müttern. Ein anderes Beispiel ist Sashthi, die hinduistische Göttin der Fruchtbarkeit, die auf einer schwarzen Katze reitet. Im frühneuzeitlichen Europa galten schwarze Katzen hingegen als Begleiterinnen von Hexen.

„Seit Jahrtausenden dient die Katze als Projektionsfläche für menschliche Wünsche und Ängste“, sagt Lara Selin Ertener, Kuratorin der Ausstellung. „Sie steht symbolisch für viele, oft gegensätzliche Vorstellungen – und bleibt dabei selbst auf geheimnisvolle Weise unberührt.“ All das soll die Ausstellung am Rothenbaum veranschaulichen.
Katzen regieren auch das Internet
Katzen sind dabei längst nicht mehr nur in Museen oder Haushalten vertreten. Cat Content ist auch in den sozialen Medien präsenter denn je. Warum? Auch darauf möchte die Ausstellung eine Antwort geben.
Ein Medienstar sind die schnurrenden Vierbeiner aber nicht erst seit Kurzem, wie die Ausstellungsmacher*innen betonen: „Die Katze stand medientechnologisch immer an vorderster Front.“ Und zwar von den ersten Katzenkurzfilmen des späten 19. Jahrhunderts bis zu mit Künstlicher Intelligenz generierten Bildern und Videos.
Davon können sich Besucher*innen der Ausstellung „KATZEN!“ selbst überzeugen. Sie ist bis zum 29. November 2026 zu sehen, Tickets kosten regulär 9,50 Euro, ermäßigt 5 Euro. Am kommenden Wochenende feiert das Museum am Rothenbaum die Ausstellungseröffnung – mit einer Kurator*innenführung, Kinderschminken und zahlreichen Workshops. Zur Programmübersicht geht es hier.
sge/dpa
Sebastian Geschwill, Jahrgang 2002, machte nach dem Abi ein FSJ an einer Realschule – und merkte schnell: Deutschlehrer wird er nicht. Irgendwas mit Sprache sollte es trotzdem sein. Also zog er von Oftersheim bei Heidelberg fürs Germanistikstudium nach Hamburg. Nach einem Praktikum beim „Hamburger Abendblatt“ und einem Abstecher zu „Computerbild“ schreibt er nun wieder fürs Harburg-Ressort des Abendblatts – etwa über die größte Barbie-Börse im Norden. Privat mag er es tiefgründig: Er dichtet melancholische Texte, wandert durchs Hochgebirge oder fährt Bestzeiten bei den Norddeutschen Wasserrutschmeisterschaften ein. Kürzel: sge







