Kokosnüsse, Palmen oder Katzen – Mit Blick auf die US-Präsidentschaftswahl zwischen Harris und Trump fluten Fotos und Videos den gesamten Wahlkampf. Doch es sind mittlerweile mehr als nur lustige Inhalte im Internet.
Während der US-Präsidentschaftswahl passiert so einiges, sowohl politisch als auch popkulturell. Jede und jeder, der den Wahlkampf zwischen Kamala Harris und Donald Trump verfolgt, kann gewiss etwas mit der Aussage Trumps „They’re eating the dogs. They’re eating the cats.“ anfangen oder hat schon mal etwas von der „Operation-Coconut-Tree“ gehört. Zu all diesen Talkshows, Interviews und Wahlkampfveranstaltungen gibt es Bilder oder Videozusammenschnitte, die rasant das Internet erobern: Memes.
Die Liste der Memes zur US-Präsidentschaftswahl ist lang, sehr lang. Häufig sind die Inhalte witzig, manchmal absurd und häufig aus dem Kontext gerissen. Aber vor allem sind sie nicht nur popkulturelle Internet-Phänomene, sondern auch ein wohldurchdachtes Werkzeug in der Politik.
Mein perösnliches US-Wahl Memeranking:
1. „Kamala IS brat“
2. Trump: „They’re eating the dogs. They’re eating the cats.“3. #TamponTim
4. Trump als McDonald’s-Mitarbeiter
5. Alles zu Dean Withers: „Can 1 woke Teen Survive 20 Trump Supporters?“
Politik meets Social Media
Dass Parteien und Politiker*innen auf Social Media vertreten sind, ist nichts Neues. Auch wenn Politik und Popkultur in Deutschland bei weitem nicht so eng verknüpft sind wie in den USA, sind die etablierten Parteien und dazugehörigen Politiker*innen auch hierzulande in den sozialen Netzwerken längst vertreten. Selbst Olaf Scholz findet mittlerweile auf TikTok statt und zeigt: „What’s in my bag“ oder teilt seinen Alltag in einem Vlog.
@teambundeskanzler Der Bundeskanzler gibt tiefe Einblicke…in seine Aktentasche. #whatsinmybag #Bundeskanzler #Kanzler #OlafScholz ♬ FEEL THE GROOVE – Queens Road, Fabian Graetz
Zunächst unterhaltsam anzusehen. Doch es geht dabei weniger um den Witz, als vielmehr darum, Einblicke zu geben und nah an den Zielgruppen zu sein – wesentlich für die politische Kommunikation. In Bezug auf die US-Wahl sind Memes letztlich ein Kampf um die Aufmerksamkeit und Sympathie der Wähler*innenschaft. Am einfachsten und schnellsten passiert dies durch das Aufgreifen von popkulturelle Referenzen, digitale Trends und Memes.
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Das haben auch die Wahlkampagnen-Teams von Trump und Harris erkannt. Beide Lager greifen Trends auf und nutzen deren Potenzial, um Themen zu streuen, sich selbst in ein gutes Licht zu rücken oder um die gegnerische Seite schlecht dastehen zu lassen. Die Qualität des Inhaltes ist dabei zweitrangig. Hauptsache, die Message stimmt und erreicht möglichst viele Personen.
Die Macht der Memes
Memes haben vielseitige Funktionen: Sie können Probleme adressieren oder Widersprüche aufzeigen. Sie können Menschen informieren, schaffen eine Art Zugehörigkeitsgefühl und können digitale Massen bewegen. Sei es ein Foto, ein Video oder eine Tonsequenz, die in gesellschaftspolitischen Diskursen viral gehen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Instagram-Account „hauptstadt-memes“.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Diskussionen auf Social Media eine entscheidende Rolle bei der Themenfestlegung im US-Wahlkampf spielen. Der Marketingforscher und Mitautor der Studie, Raoul Kübler, erklärt: Es ginge darum, Themen in die Online-Debatten zu bringen, wer dies schaffe, schaffe es auch, dass sie irgendwann in der Medienwelt auftauchen. Die Medienwelt sorge dann dafür, dass sie wahlentscheidend werden. Vor allem Desinformationskampagnen und Provokationen, wie beispielsweise Memes, sorgen für Online-Diskussionen und beeinflussen darüber – sowie durch Mundpropaganda – klassische Medien.
Zudem gewinnen soziale Netzwerke wie Instagram und TikTok immer mehr an Bedeutung als Nachrichtenquelle. Nicht nur der Konsum, sondern auch das Vertrauen in Social-Media-Plattformen als Nachrichtenquelle steigt von Jahr zu Jahr kontinuierlich – Das Vertrauen der befragten Personen weltweit lag in 2021 noch bei 35 Prozent. Im Jahr 2024 bei 41 Prozent.
Dabei spielen Memes als Medium der Kommunikation eine entscheidende Rolle, denn sie können zum Selbstläufer werden und ganze Massen mobilisieren – sowohl im Positiven als auch im Negativen. Ob Trump oder Harris den Wahlkampf für sich entscheiden konnten, werden wir in wenigen Stunden erfahren.
Lagewoche zur US-Wahl 2024
Kamala Harris oder Donald Trump: Wer folgt in den USA auf Joe Biden? Am 5. November wählen die Vereinigten Staaten ihren neuen Präsidenten – oder eine Präsidentin. Kamala Harris könnte Geschichte schreiben und als erste Frau das höchste Amt übernehmen. Wie läuft die Wahl ab? Wer hat die Nase vorn? Wer sind die Vizepräsidentschaftskandidaten? Und was denken Hamburgerinnen und Hamburger über die Wahl? FINK.HAMBURG versorgt euch eine gute Woche lang mit den neuesten Infos rund um die Wahl.
Auf dem Laptop von Annika Eifert, Jahrgang 1999, sind schon viele Flüssigkeiten gelandet – Kaffee, Früchtetee, Nagellackentferner. Die gebürtige Hessin studierte in Erfurt Kommunikationswissenschaft und Management. Während dieser Zeit leitete sie das Non-Profit-Onlinemagazin „UNGLEICH“, das die Lebensqualität im Osten hervorhebt. Ein Praktikum im Social-Media-Team von „OMR 5050“ brachte sie schließlich nach Hamburg. Sie selbst nennt sich „TikTok Opfer“ und ist für jeden Trend zu haben. Bildschirmzeit? Bleibt ihr Geheimnis. Ihr Laptop ist immer noch in ständiger Gefahr – und deshalb gut versichert. Kürzel: ika