Olympische Ringe auf weißem Hintergrund.
Olympische Ringe. Foto: Miriam Mair

Wieder einmal diskutiert die Stadt Hamburg über eine Bewerbung für Olympia. Was dafür und was dagegen spricht. 

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) möchte Olympia erstmals seit 1972 wieder nach Deutschland holen. Die Stadt Hamburg konkurriert dabei mit drei anderen Regionen, Berlin, München und der Region Rhein-Ruhr. Infrage kämen die Spiele 2036, 2040 oder 2044. Für Hamburg ist die Bewerbung bereits der zweite Anlauf. 2015 scheiterte die Bewerbung an einem Bürger-Referendum. Nun stellt sich die Frage, ob eine erneute Bewerbung dieses Mal erfolgreich sein kann.

Was für Olympia spricht

Wenn die Olympischen Spiele nach Hamburg kämen, würde die Stadt zusätzlich an internationaler Aufmerksamkeit gewinnen, was sich auch positiv auf die Sportförderung auswirke, sagte Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft gegenüber dem NDR. Um die Hamburger Bürger*innen in das Sportgeschehen einzubinden, ist ein Gastgeber*innen-Programm geplant, bei dem Athlet*innen nach ihren Wettkämpfen bei Hamburger Familien wohnen und die Spiele als Gäste miterleben sollen. Laut Sportsenator Andy Grote soll auf diesem Weg ein “zweites Olympia-Erlebnis” entstehen.

Bisher stellte auch das fehlende Leichtathletik-Stadion ein Problem dar. Doch dafür soll nun eine Lösung gefunden werden. Nahe dem Volksparkstation soll eine neue Arena für bis zu 60.000 Zuschauende entstehen. Sie soll unabhängig von Olympia-Zuschlägen gebaut werden. Nach den Spielen soll die Multifunktionsarena in ein Fußballstadion umgebaut werden – ein Vorteil für den HSV, denn das Volksparkstadion müsste in naher Zukunft saniert werden. Somit würde die Sanierung durch eine komplett neue Spielstätte ersetzt werden. Unklar ist jedoch, was mit dem alten Stadion passiert. Wichtig ist der Stadt Hamburg auch der Aspekt der Nachhaltigkeit, weshalb sie auf bestehende oder vorübergehende Sportarenen setzen will. Besonders betont die Stadt Hamburg die Nähe der Austragungsorte, denn 82 Prozent liegen in einem Umkreis von sieben Kilometern, berichtete bereits die Tagesschau.

Was dagegen spricht

Trotz der geplanten Weiternutzung der Multifunktionsarena werden zu hohe Kosten als Gegenargument aufgeführt. Gerade die Linke vertritt die Haltung, dass am Ende dennoch die Bürger*innen die Schulden der Spiele zahlen müssten. Noch ist eine exakte Höhe der voraussichtlichen Kosten laut dem NDR nicht absehbar. Zum Vergleich – bei den Olympischen Spielen in Paris im vergangenen Jahr beliefen sich die Kosten auf rund zehn Milliarden Euro. Während die Grünen der Meinung sind, dass Olympia die städtische Infrastruktur fördern würde, gibt es auch Gegenstimmen, die trotz Nachhaltigkeitskonzept eine hohe Umweltbelastung prognostizieren. Außerdem sei die Belastung der Infrastruktur enorm hoch.

Wie es jetzt weitergeht

Die Hamburgische Bürgerschaft unterstützt mehrheitlich die Olympia-Pläne. Zustimmung kommt nicht nur von den Regierungsparteien SDP und Grüne, sondern auch von der Oppsitionspartei CDU. Die Linke und AfD sprechen sich gegen eine Bewerbung aus. Der DOSB prüft bis September diesen Jahres alle Konzepte auf Erfüllung der Mindestanforderungen und Plausibilität. Ende Mai 2026 sollen dann die Hamburger Bürger*innen wieder in einem Referendum abstimmen. Die finale Entscheidung muss bis Herbst 2026 stehen.

mai

Miriam Mair, Jahrgang 2001, reiste durch ganz Schweden, um das beste Zimtschneckenrezept des Landes zu finden. Dabei stolperte sie fast über einen Elch und ging freiwillig bei minus 20 Grad baden. In Passau studierte sie Journalistik und Strategische Kommunikation. Während eines Praktikums beim ZDF machte Miriam verschiedene Straßenumfragen. Auch PR reizte sie, bis sie eine Eiscreme vermarkten sollte, die sie nicht mochte. Da war klar: Sie wird Journalistin. Schon als Kind wollte sie werden wie Karla Kolumna, die rasende Reporterin. Das beste Zimtschneckenrezept kreierte Miriam übrigens schlicht selbst. Kürzel: mai

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