
Studieren in Hamburg bleibt barrierevoll: Fast jeder zweite Studiengang ist zulassungsbeschränkt. Trotz Rückgang landet die Stadt im Ländervergleich weiter auf Platz drei der Städte mit den meisten Beschränkungen.
Fast die Hälfte aller Studiengänge in Hamburg sind weiterhin zulassungsbeschränkt. Das geht aus aktuellen Zahlen des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervor. Der Anteil ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken – von rund zwei Dritteln auf 49,2 Prozent. Dennoch gehört Hamburg im bundesweiten Vergleich weiterhin zu den Bundesländern mit besonders vielen Studiengängen mit Numerus Clausus (NC).
Im Länderranking belegt Hamburg laut der Studie nun Platz drei, hinter Berlin (54,4 Prozent) und Baden-Württemberg (50,2 Prozent). Der bundesweite Durchschnitt liegt deutlich niedriger bei 32,5 Prozent.
NC bei Mathematik und Naturwissenschaften
Besonders hoch ist die NC-Quote in Hamburg in der Mathematik und den Naturwissenschaften. Trotz eines leichten Rückgangs liegt sie dort noch immer bei 65,9 Prozent. In anderen Fächern sind dagegen weniger als die Hälfte der Studienplätze zulassungsbeschränkt – zum Beispiel in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (41,7 Prozent), den Sprach- und Kulturwissenschaften (45,1 Prozent) sowie den Ingenieurwissenschaften (47,7 Prozent).
Nichtsdestotrotz zeige sich ein positiver Trend: „Die meisten Studierenden in Deutschland können mittlerweile das Fach ihrer Wahl auch an ihrer Wunschhochschule studieren“, erklärte Studienleiter Cort-Denis Hachmeister. Selbst in bundesweit stark nachgefragten Fächern wie Medizin oder Pharmazie verbessere sich das Verhältnis zwischen Bewerber*innen und verfügbaren Studienplätzen.
Rückgang an Universitäten, leicht steigende Quote an Fachhochschulen
Als Hauptursache für den Rückgang der Zulassungsbeschränkungen nennt Hachmeister die sinkenden Erstsemesterzahlen sowie das wachsende Studienangebot. Der Rückgang in Hamburg zeigt sich hauptsächlich an den Universitäten, an denen die NC-Quote um 21,5 Prozentpunkte auf 54,0 Prozent sank. An Fachhochschulen wie der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) stieg sie hingegen um 1,3 Prozent auf 34,6 Prozent.
Auch zwischen Bachelor- und Masterstudiengängen gibt es Unterschiede: Während bei Masterstudiengängen ein deutlicher Rückgang um 22,4 Punkte auf 42,2 Prozent verzeichnet wurde, fiel der Anteil der Zulassungsbeschränkungen bei den Bachelorangeboten nur um 1,8 Punkte auf 57,1 Prozent.
viv/dpa
Vivian Maxim Calderon, Jahrgang 1998, wollte als Kind Filmregisseur werden. Seine Ausrüstung damals: eine Spielzeugkamera. Mittlerweile ist er professioneller unterwegs. Er erstellte bereits ein Imagevideo für eine NGO in Kenia, berichtete über den Kult der Santa Muerte in Mexiko und arbeitete als Clubfotograf in Hamburg. Aufgewachsen in Bielefeld, studierte er Ethnologie an der Universität Hamburg. Bei der “Hamburger Morgenpost” schrieb er über steigende Dönerpreise, Mobilität und Cannabis Social Clubs. Sein Fokus liegt aber auf sozio-kulturellen Perspektiven, die gesellschaftlich oft untergehen. Kürzel: viv