Im Verhandlungsprozess zur Kindesentführung der Familie Block in der Silvesternacht 2023/24 wurde nun ein Zeuge eingeladen, der den Kontakt zu den mutmaßlichen Entführern organisiert haben soll. Unter Tatverdacht steht eine israelische Sicherheitsfirma.
Im Prozess um die Entführung der Kinder von Familienunternehmerin Christina Block hat ein Zeuge ausgesagt, der zwischen dem Familienanwalt der Blocks und den Entführer*innen vermittelt haben soll. Für die Entführung soll die israelische Sicherheitsfirma Cyber Cupula verantwortlich sein. Der Zeuge gab an, dass er lediglich eine Mailadresse an den Familienanwalt der Blocks weitergeleitet habe. Auch habe er nicht gewusst, dass die Kontaktvermittlung einer Kindesentführung dienen sollte, berichtet der 62-Jährige im Landgericht Hamburg. Er sei schockiert gewesen, als im Zuge der Ermittlung seine Wohnung durchsucht wurde.
Der Rolle des Vermittlers
Der Familienanwalt habe ihn vor drei Jahren kontaktiert, so der Zeuge weiter. Der Anwalt sei auf der Suche nach einer Firma gewesen, die Informationen über die Kinder von Christina Block beschaffen könne, diese lebten bereits vor der Entführung rund vier Jahre beim Vater in Dänemark. Den mutmaßlichen Entführer, welcher als Leiter der israelischen Sicherheitsfirma tätig ist, habe er vorher nicht gekannt.
Christina Block weist die Vorwürfe, sie habe die Entführung ihrer Kinder in Auftrag gegeben, zurück. Die israelische Sicherheitsfirma soll bei der Rückholaktion auf eigene Faust gehandelt haben. Die beschuldigte Firma Cyber Cupula soll ausschließlich für die Überprüfung der Cybersicherheit vom Hotel Grand Elysée verantwortlich gewesen sein, welches ein Teil der Block-Gruppe ist.
Wie geht es weiter
Seit dem 11. Juli 2025 wird im Landgericht Hamburg über die Entführung in der Silvesternacht 2023/24 der zwei jüngsten Kinder der Unternehmerin verhandelt. Christina Block steht im Verdacht, die Kindesentführung aus der Obhut des Vaters, Stephan Hensel, in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie und ihr Ex-Mann streiten sich seit Jahren um das Sorgerecht der Kinder.
Die Prozessverhandlung soll noch bis Ende März 2026 andauern. Die Unternehmerin Christina Block ist eine von sieben Angeklagten in diesem Prozess. Die 52-Jährige soll die Entführung von zwei ihrer vier Kinder in Auftrag gegeben haben. Unter anderem steht auch ihr Lebensgefährte Gerhrad Delling vor Gericht.
say/dpa
Seray Ünsal liefert ab. Mal 200 Rosen aus dem Blumenladen ihrer Familie, vor allem aber klare Botschaften: „Ich will der Boss sein, um Frauen zum Boss zu machen.“ Mit diesem Satz hing sie bereits auf Plakaten der Körber-Stiftung in ihrer Heimatstadt Hamburg. Das Motto zieht sich weiterhin durch Serays Leben. Geboren 2002, studierte sie Politikwissenschaften und arbeitete unter anderem beim NDR im Community Management sowie bei Radio Energy. Ihr Herzensthema: Frauenrechte, insbesondere die Aufklärung über Femizide. Die Energie dafür zieht sie aus einem jährlichen Gossip-Girl-Marathon und Pfingstrosen, ihren Lieblingsblumen.
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