Ein Weg im Hamburger Hauptbahnhof.
Im vergangenen Mai soll die Angeklagte mehrere Menschen mit einem Messer am Hamburger Hauptbahnhof verletzt haben (Symbolbild). Foto: Frank Rietsch via Pexels

Nach dem Messerangriff auf einem Bahnsteig am Hamburger Hauptbahnhof im Mai beginnt am Dienstag der Prozess gegen die mutmaßliche Täterin. Die Staatsanwaltschaft hat die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt. 

Am heutigen Dienstag beginnt der Prozess gegen die mutmaßliche Angreiferin, die am 23. Mai diesen Jahres mehrere Menschen mit einem Messer am Hamburger Hauptbahnhof verletzt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft der 39-Jährigen versuchten Totschlag in 21 Fällen vor, in 15 dieser Fälle außerdem gefährliche Körperverletzung.

Aktuell geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Angeklagte bei der Tat schuldunfähig war. Sie leide an einer paranoiden Schizophrenie, daher habe man die Unterbringung in eine Psychiatrie beantragt. Berichten zufolge soll die Angeklagte nur einen Tag vor der Tat im Mai aus einer psychiatrischen Klinik entlassen worden sein. Während ihrer Zeit in der Einrichtung soll sie unter anderem auch auf eine Mitpatientin losgegangen sein. Das sogenannte Sicherungsverfahren soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, so eine Gerichtssprecherin.

Am 23. Mai sei, nach Angaben des Senats, die Polizei vier Minuten nach der Tat auf dem Bahnsteig am Hauptbahnhof gewesen. Zu diesem Zeitpunkt hatten zwei Zeug*innen die mutmaßliche Angreiferin bereits überwältigt. Die mutmaßliche Täterin soll das Messer nicht selbst mit in den Bahnhof gebracht, sondern vor dem Angriff in einer Drogerie in der Wandelhalle geklaut haben. Das berichtete ein Senatsvertreter im Innenausschluss der Bürgerschaft.

Nicht nur Tat am Hamburger Hauptbahnhof wird verhandelt

Im Prozess soll es nicht nur um die Angriffe am Hauptbahnhof im vergangenen Mai gehen. Die Angeklagte soll wenige Monate zuvor im Januar versucht haben, ihren Vater mit einer Schere zu töten. Ihre Mutter soll dazwischen gegangen sein und Schlimmeres verhindern haben, der damals 69-Jährige wurde nur an Arm und Schulter leicht verletzt. Einige Wochen später wurde die Frau wieder auffällig: Sie soll auf einem Spielplatz im Hamburger Flughafen ein sechsjähriges Mädchen gepackt, geschüttelt und mit der flachen Hand geschlagen haben.

Die Große Strafkammer hat sieben Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil könnte am 27. Januar unter Ausschluss der Öffentlichkeit verkündet werden.

nim/dpa

Nike Mosa, Jahrgang 2003, war mehr als zehn Jahre im Fechtverein, heute feuert sie lieber regelmäßig ihren Herzensverein St. Pauli im Stadion an. Dagegen spricht auch nicht, dass sie in Regensburg geboren ist, denn Nike ist in Hamburg aufgewachsen. Dort studierte sie Journalismus im Bachelor. Bei ihrem Praktikum bei der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” hat sie sich gefragt, warum auf Twitch Jugendliche Millionärinnen und Millionären ihr Taschengeld spenden und schrieb darüber einen Hintergrundartikel. Aktuell ist sie Teil des Social Media-Teams der Tagesschau. Trotz ihres Bezugs zur digitalen Welt kann Nike auf den Videoassistenten im Fußball verzichten. Dessen Entscheidungen würde sie oft gerne anfechten.
Kürzel: nim

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