Menschen gehen durch die Wandelhalle am Hamburger Hauptbahnhof.
In der Wandelhalle soll der Beschuldigte unter anderem den Hitlergruß gezeigt haben (Symbolbild). Foto: UliSchu via Pixabay.

Am Hamburger Hauptbahnhof hat ein 37-jähriger Mann am Sonntagnachmittag mehrfach verfassungswidrige Parolen gerufen und den Hitlergruß gezeigt. Die Polizei fesselte den Mann und trug ihn an Armen und Beinen davon. 

Ein 37-Jähriger Mann fiel am vergangenen Sonntag Mitarbeitenden der DB-Sicherheit in der Wandelhalle auf, weil er lautstark „Sieg Heil“ rief und den Hitlergruß zeigte. Die alarmierte Bundespolizei fesselte den Beschuldigten an Armen und Beinen und trug ihn aus dem Bahnhofsgebäude, nachdem er sich massiv gegen die Festnahme wehrte. Bei dem Einsatz wurde ein 20-jähriger Beamte leicht verletzt. Zum Zeitpunkt des Einsatzes war der Hauptbahnhof von Bahnreisenden stark frequentiert.

Verletzter Beamter bleibt dienstfähig

Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion versuchte der Beschuldigte, sich den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen. Bei der Festnahme stürzte ein junger Beamte und erlitt dabei leichte Knieverletzungen. Er ist weiterhin dienstfähig.

Beschuldigter vermutlich alkoholisiert

Da der Mann stark nach Alkohol gerochen habe und sich nur noch undeutlich ausdrücken konnte, wurde er vorübergehend in Schutzgewahrsam genommen, um auszunüchtern. Eine Atemalkoholkontrolle verweigerte er. Am Abend wurde er wieder entlassen. Gegen ihn wurden mehrere Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung, teilte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg mit.

Zunahme rechtsextrem eingestufter Straftaten

Die Polizei hat im Jahr 2024 deutlich mehr Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund registriert als im Vorjahr. Die Zahl stieg von 716 auf 1.272 Fälle. Auch die erfassten Gewaltdelikte nahmen zu – von 55 auf 116. Das geht aus dem Jahresbericht des Hamburger Verfassungsschutzes hervor, den Innensenator Andy Grote im Juni diesen Jahres vorgestellt hatte.

Den größten Anstieg verzeichneten Delikte nach § 86a StGB (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen), § 130 StGB (Volksverhetzung) sowie § 185 StGB (Beleidigung). Zusammen machen sie rund drei Viertel aller rechtsextremistischen Straftaten aus.

dpa/mic

Für das perfekte Foto ist Michelle Maicher, Jahrgang 1997, kein Weg zu weit. Gerade erst saß sie mal wieder zehn Stunden im Zug nach Ostpolen. Dort dokumentiert sie für die Meisterklasse an der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie die Aufrüstung und besuchte eine Nato-Verteidigungsbasis. Fotografieren lernte die Hamburgerin im Studium Kommunikationsdesign. Danach verschlug es sie zeitweise nach Berlin und Kopenhagen. Einen Job in der Modebranche und einen Dänischkurs später startete Michelle als selbständige Dokumentarfotografin. Parallel arbeitet die zweifache Katzenmama als Multimedia-Assistentin bei der Tagesschau. Zum Studio braucht der Zug auch nur fünf Minuten.

Kürzel: mic

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