Mit 45.000 teilnehmenden Hamburgern ist die Hamburg City Health Study (HCHS) eine der größten städtischen Gesundheitsstudien der Welt. FINK.HAMBURG fasst zusammen, was wichtig ist.
Mit der Rubrik #FINKaboutit beleuchtet die Redaktion von FINK.HAMBURG regelmäßig relevante Themengebiete. Und trägt dafür die wichtigsten Fakten, News und Hintergrundinformationen zusammen.
1. Was ist die Hamburg City Health Study?
Die Hamburg City Health Study ist eine langfristig angelegte Beobachtungsstudie, die seit 2015 vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt wird. Die HCHS wurde initiiert, um Volkserkrankungen wie Krebs, Schlaganfälle oder Demenz besser verstehen und individueller behandeln zu können. Im Rahmen der Studie werden 45.000 Hamburger im Alter zwischen 45 und 74 Jahren alle fünf Jahre untersucht. Damit ist die HCHS laut UKE die größte lokal angelegte Gesundheitsstudie der Welt. Sie ist auf mindestens 50 Jahre angelegt.
2. Was soll durch die HCHS herausgefunden werden?
Die Forscher suchen nach Mustern und Einflussfaktoren, die die Entstehung und Entwicklungen von Volkskrankheiten beeinflussen. Aus diesem Grund erheben sie mit der HCHS vergleichbare Daten, die den Krankheits- und Gesundheitsverlauf einer großen Stichprobe über einen längeren Zeitraum abbilden. Die Mediziner wollen im nächsten Schritt herausfinden, wie die Risikofaktoren durch Prävention und Therapie minimiert werden können. Die Studie soll also helfen, die Früherkennung von Volkskrankheiten zu verbessern und Behandlungen zu individualisieren.
3. Wie läuft die Untersuchung bei der HCHS ab?
Insgesamt werden die Teilnehmer auf 27 Erkrankungen hin untersucht. Dazu durchlaufen sie mehrere Stationen:
Die Teilnahme dauert insgesamt sechs Stunden, warten müssen die Teilnehmer der Uniklinik zufolge zwischen den einzelnen Untersuchungen aber nicht.
4. Welchen Vorteil bietet die Studienteilnahme mir persönlich?
Die Studienteilnehmer leisten einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Forschung. Gleichzeitig erhalten sie die Ergebnisse des umfangreichen Gesundheitschecks und können diese bei Bedarf mit ihrem Hausarzt besprechen.
5. Werden meine Daten geschützt?
Jeder Teilnehmer liefert zirka 6000 relevante Daten – sensible Informationen über den eigenen Körper. Das UKE versichert, den Schutz dieser Daten zu gewährleisten. Alle Ergebnisse werden anonymisiert und verschlüsselt gespeichert.
6. Warum findet die HCHS in Hamburg statt?
Das UKE hat die HCHS als ein Projekt “von Hamburgern für Hamburger” ins Leben gerufen. Die Studie soll Rückschlüsse über das Leben in der Hansestadt und die Gesundheit der Hamburger geben – und wie sich beides verbessern lässt. Aus diesem Grund hat Olaf Scholz (SPD), Erster Bürgermeister der Stadt, die Schirmherrschaft der HCHS inne. Botschafter aus den Bereichen Politik, Kultur, Medien und Sport unterstützen die Studie ebenfalls – so zum Beispiel die Zweite Bürgermeisterin der Stadt, Katharina Fegebank, oder Amelie Deuflhard, Intendantin von Kampnagel.
7. Wie kann ich an der HCHS teilnehmen?
Für die Teilnahme an der HCHS kann man sich nicht bewerben. Teilnahmeberechtigt ist ausschließlich, wer vom UKE eingeladen wurde. Eine repräsentative Stichprobe wurde von den Hamburger Einwohnermeldeämtern ausgewählt. Alle Probanden sind zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung zwischen 45 und 74 Jahre alt gewesen. Da die Studie für mindestens 50 Jahre geplant ist, werden noch mehrere Teilnehmer-Generationen nachrücken.
8. Wann gibt es Ergebnisse der HCHS?
Erste Erkenntnisse über Häufigkeit und Verteilung der untersuchten Krankheiten werden Ende dieses Jahres erwartet. Spannend wird es im Jahr 2022. Dann sind alle Probanden zweimal untersucht worden, Veränderungen in den Untersuchungsergebnissen werden in die Auswertung miteinbezogen.