Vorsätze zum Jahreswechsel sind so schnell weggefegt wie der Müll, der am Neujahrstag auf unseren Straßen liegt. Trotzdem bleibt das Gefühl des Scheiterns. Warum tun wir uns das jedes Jahr aufs Neue an?
Ein Kommentar von Ines Ludewig
Neujahrsvorsätze werden mit den besten Absichten gemacht. Die Ziele werden hoch gesteckt. Man macht sich selbst Hoffnung: „Dieses Jahr klappt es wirklich mit dem Abnehmen“ oder „Dieses Jahr ernähre ich mich viel gesünder“. Die meisten Vorsätze scheitern aber in der ersten Woche oder spätestens im ersten Monat des neuen Jahres.
Aussagen wie „Ich höre am 1. Januar auf zu rauchen“ werden schnell vergessen und ad acta gelegt. Es bleibt der bittere Beigeschmack des Scheiterns. Das Jahr hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon halten wir uns nicht mehr an unsere selbstaufgestellten Regeln. Das liegt oft daran, dass wir zu viel auf einmal wollen. Nur weil ein langes Jahr begonnen hat, erfüllen sich die Ziele noch lange nicht von selbst. Der Januar ist eben kein Zaubermonat. Für das Erreichen der eigenen Ziele muss man tatsächlich etwas verändern.
Veränderung ist das Stichwort: Das Aufbrechen von Gewohnheiten und das Heraustreten aus der Komfortzone. Aber wir sind einfach nicht unzufrieden genug. Wir geben lieber auf. Das Resultat ist Demotivation.
Aber warum starten wir selbstverschuldet mit negativen Gefühlen ins neue Jahr?
Sich Ziele zu setzen ist das eine. Über den Weg dahin nachzudenken das andere.
Statt „Ich möchte abnehmen“ vielleicht lieber konkrete Termine für Sport festlegen – und sich danach dann gut fühlen. Das geht auch während des laufenden Jahres und nicht nur im Januar.
Wir sollten Schluss machen mit den falschen Vorsätzen nur aufgrund des Datums und hinterfragen, warum wir uns diese Ziele setzen, ohne konkrete Pläne zu machen, wie wir sie erreichen wollen. Am wichtigsten ist doch, dass wir mit positiven Energien ins neue Jahr starten. Machen wir uns zur Abwechslung nicht selbst unglücklich.
Ich habe den Vorsatz, dieses Jahr keine Vorsätze zu haben.