Polizeipressesprecher Timo Zill erläutert Journalisten die Funktion der Öffentlichkeitsfahndung zu G20.
Polizeipressesprecher Timo Zill erläutert Öffentlichkeitsfahndung. Foto: Axel Heimken/dpa

Die Polizei Hamburg startet eine zweite G20-Öffentlichkeitsfahndung und hat hierzu 101 Fotos von mutmaßlichen Straftätern veröffentlicht. Die Behörde bittet um Hinweise zur Identifizierung.

Die Polizei Hamburg hat im Zuge einer zweiten Öffentlichkeitsfahndung Fotos von 101 mutmaßlichen G20-Straftätern ins Internet gestellt, um an Hinweise zu ihrer Identität zu gelangen. Ihnen werden gefährliche Körperverletzung, schwerer Landfriedensbruch oder Plünderung vorgeworfen.

Hinweise aus der Bevölkerung

Die erste Öffentlichkeitsfahndung war im Dezember 2017 gestartet worden und führte zur Identifizierung von 35 der 104 Verdächtigen. Von diesen seien inzwischen zwei angeklagt worden, in einem Fall sei ein Strafbefehl erlassen worden, sagte Staatsanwalt Michael Elsner. In den übrigen Fällen dauerten die Ermittlungen an.

Eine Öffentlichkeitsfahndung wird eingeleitet, wenn die Polizei bei erheblichen Straftaten erfolglos ermittelt hat und hofft, so Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten, die zur Festnahme der Verdächtigen führen.

Demonstranten vs. Polizei

Als Antwort auf die erste Öffentlichkeitsfahndung hatten Kritiker der Vorgehensweise 54 Fotos von Polizisten veröffentlicht. Von einer ähnlichen Aktion ist bei der zweiten Runde noch nichts bekannt geworden.

Im Juli 2017 kam es während des G20-Gipfels zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Auf beiden Seiten wurden viele Menschen verletzt, zudem setzten gewaltbereite Gipfelgegner Autos in Brand und plünderten Geschäfte. FINK.HAMBURG hat berichtet.

dpa/er