Das Universitätsklinikum Hamburg
Die Bernhard-Nocht-Klinik des UKEs behandelt aktuell den ersten Affenpocken-Patienten in Hamburg. Foto: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)

In Hamburg ist der zweite Fall von Affenpocken aufgetreten, wie die Sozialbehörde gestern Abend bestätigte. Das Robert Koch Institut rät bei Ansteckung zu schnellem Handeln.

Ein weiterer Affenpockenfall wurde in Hamburg gemeldet. Genauere Informationen über den Gesundheitszustand des/der Patient*in liegen noch nicht vor.

Zuvor wurde bereits ein 32-jähriger Mann mit bestätigter Affenpocken-Infektion in der Bernhard-Nocht-Klinik des UKEs behandelt. Das teilte das Universitätsklinikum Eppendorf am 30. Mai mit. Wie die meisten Betroffenen, hat auch der Hamburger Patient nur milde Symptome.

Laut Stefan Schmiedel, dem Oberarzt der Infektiologie am UKE, hatte sich der Patient ambulant beim UKE gemeldet. “Der Mann hatte einen ausgeprägten Hautausschlag, der sich insbesondere im Bereich der Genitalien abgezeichnet hatte und außerdem Fieber wie bei einer Grippe”, so Schmiedel. Es handle sich um ein “mildes virales Syndrom”.

In Deutschland gibt es laut dem Robert Koch Institut (RKI) insgesamt 33 bestätigte Fälle. Das Virus überträgt sich bei direktem Hautkontakt oder über Tröpfchen. Neben Symptomen wie Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen treten bei einer Affenpocken-Infektion Hautveränderungen wie Flecken und Pusteln an Händen, Füßen und im Gesicht auf.

Was tun bei einer Affenpocken-Infektion?

Das RKI rät bei Ansteckung zu schnellem Handeln: Wichtig sei, sich direkt zu isolieren. Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt eine Dauer von 21 Tagen. Infizierte sollten laut RKI engen oder sexuellen Kontakt vermeiden bis alle Symptome abgeklungen sind – was bis zu vier Wochen dauern kann. 

40.000 Impfdosen im Juni

40.000 Impfdosen des Pockeninstoffs Imvanex sollen laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach noch bis Mitte Juni zur Verfügung stehen. Wer die Impfungen zuerst erhalten solle, sei noch unklar.

Affenpocken gelten als weniger schwerwiegend als die vor vierzig Jahren ausgestorbenen Pocken (Variola). Eine pandemische Ausbreitung sei nicht zu befürchten, so der Gesundheitsminister. Schmiedel vom UKE betont jedoch, dass die Krankheit ernst genommen werden müsse: “Die Gesundheitsbehörden sind europaweit alarmiert”. In Hamburg treffe sich heute noch der Hamburger Seuchenstab, um über weitere Maßnahmen nachzudenken.

grü/dpa