Das Studierendenwerk in Hamburg ist seit Jahren unterfinanziert. Die Stadt gibt den Hochschulen dieses Jahr weniger Geld als Defizitausgleich. Daher steigen nun die Semesterbeiträge, Mensapreise und Kosten in Wohnheimen.
Die Vertreterversammlung des Studierendenwerks Hamburg hat Ende Mai eine Erhöhung des Semesterbeitrags beschlossen. Im Sommersemester 2025 steigen die Beiträge für das Studierendenwerk um acht Euro, im Wintersemester 2025 noch einmal um acht Euro. Insgesamt steigt der Semesterbeitrag von aktuell 85 Euro für das Studierendenwerk auf 101 Euro. Für die Studierenden der HAW bedeutet das statt 331 Euro ab dem Wintersemester 2025 347 Euro pro Semester.
Semesterbeitrag Sommersemester 2024 | 331 € |
Studierendenwerk | 85 € |
Studierendenschaft (AStA) | 18,50 € |
Semesterticket | 176,40 € |
Semesterticket-Härtefond | 1,10 € |
Verwaltungskostenbeitrag | 50 € |
Quelle: HAW Hamburg
Bedingt durch die allgemein steigenden Kosten erwartet das Studierendenwerk Hamburg in den nächsten Jahren ein Defizit von ungefähr fünf Millionen Euro jährlich. Der Senat ist für das kommende Jahr zu einem Zuschuss von 1,2 Millionen Euro bereit. Das fehlende Geld will das Studierendenwerk künftig durch steigende Semesterbeiträge, Mensapreise und Wohnkosten erwirtschaften.
Solidarische Lösung
In der Vertreterversammlung des Studierendenwerks sitzen Studierende und Vertreter*innen der Hochschulpräsidien. Nach einstündiger Diskussionen stimmten 17 von 20 Personen für die Erhöhung des Semesterbeitrags. Die Alternativen zu der Erhöhung des Semesterbeitrags wären deutliche Preissteigerungen von 36 Prozent in der Gastronomie gewesen, so das Studierendenwerk. Die Mensapreise steigen mit der Erhöhung des Semesterbeitrags jetzt um sechs Prozent. Bei den günstigsten Gerichten, wie dem sogenannten Pottkieker, sollen keine Erhöhungen stattfinden. Die sechs Prozent wirken sich auf die bisher schon hochpreisigeren Gerichte aus.
Zum Studierendenwerk Hamburg gehören aktuell acht Hamburger Hochschulen. Betroffen von der Preiserhöhung sind ungefähr 80.000 Studierende. Die Erhöhung der Semesterbeiträge sei eine solidarische Lösung, so die Vertreter*innen der Hochschule in der Vertreterversammlung. Das sei am sozialverträglichsten. Würden beispielsweise nur die Mensakosten steigen, wären davon nicht alle Studierenden gleichermaßen betroffen.
Studieren wird teurer
Ab Januar 2025 erhöhen sich unabhängig von der Entscheidung in der Vertreterversammlung die Mietpreise der Wohnanlagen des Studierendenwerks. Durchschnittlich steigen die Mieten um 36 Euro.
Die fehlenden Gelder in den kommenden Jahren sind durch die Erhöhung nicht gedeckt. Das Studierendenwerk Hamburg ist unterfinanziert und bleibt es vorerst auch. Eine langfristige langfristige Sicherung des Studierendenwerks, wäre nur dann möglich, wenn die Stadt Hamburg die finanziellen Mittel für Hochschulbildung aufstockt.
alf/tob