Bild von Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) und Dennis Thering (CDU) bei der Diskussionsrunde
Dennis Thering (CDU), Katharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) und Peter Tschentscher (SPD) während der Diskussionsrunde "Das Triell" zur Bürgerschaftswahl (von links). Foto: Marcus Brandt/dpa

Fünfeinhalb Wochen vor der Bürgerschaftswahl sind die Spitzenkandidaten von SPD, Grünen und CDU bei einem ersten öffentlichen Schlagabtausch aufeinandergetroffen. Einen klaren Sieger gab es nicht.

Beim ersten Triell vor der Bürgerschaftswahl 2025 trafen Hamburgs SPD-Bürgermeister Peter Tschentscher, Grünen-Spitzenkandidatin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank sowie CDU-Oppositionsführer Dennis Thering aufeinander. Die eineinhalbstündige Veranstaltung im Börsensaal der Handelskammer blieb am Ende ohne klare Sieger*in. Die rund 2.000 Zuschauer*innen des auch online übertragenen Triells stimmten darüber ab, wer am meisten überzeugen konnten. Peter Tschentscher, Katharina Fegebank und Dennis Thering kamen jeweils auf rund 30 Prozent der Stimmen.

Harmonische Atmosphäre beim Triell

Bei der vom Hamburger Abendblatt und der Handelskammer organisierten Veranstaltung gab es weder Geschrei, noch scharfe Angriffe oder gar Beleidigungen. Insbesondere die SPD und die Grünen waren sich wohlgesonnen. So erklärte Erster Bürgermeister Tschentscher, dass SPD und Grüne im Wahlkampf gar nicht gegeneinander, sondern parallel antreten würden. Die Zweite Bürgermeisterin Fegebank wiederum sagte zwar, dass sie gerne Tschentschers Nachfolge als Erste Bürgermeisterin antreten wolle, fügte aber auch an, dass das nun mal zum Wettbewerb gehöre. SPD und Grüne koalieren in der Hansestadt bereits seit 2015.

Fegebank will Rot-Grün in veränderter Reihenfolge

In der Diskussion kam auch die Frage auf, ob die Grünen sich nach der Wahl mit der CDU zusammentun könnten, um an der SPD vorbei erstmals eine Erste Bürgermeisterin zu stellen. Fegebank beantwortete diese nicht eindeutig. Eine Koalition schloss sie zwar nicht grundsätzlich aus, betonte aber: „Für mich ist total klar, dass ich gern in der Konstellation, in der wir jetzt sind, in veränderter Reihenfolge weitermachen würde.”

Thering legt Fokus auf Wirtschaft, Sicherheit und Verkehr

Der CDU-Partei- und Fraktionschef sowie Spitzenkandidat Thering fokussierte sich vor allem auf die Themen Wirtschaft, Sicherheit und Verkehr, die die aktuelle rot-grüne Regierung aus seiner Sicht nicht unter Kontrolle habe. Wirklich unangenehm wurde es für Tschentscher und Fegebank aber nicht. Auch Thering verzichtete in der Runde auf eine Koalitionsaussage und sagte: „Jetzt kämpft jeder für sich.” In Hamburg gab es zwischen 2008 und 2011 unter CDU-Bürgermeister Ole von Beust Deutschlands erste schwarz-grüne Koalition auf Landesebene.

Tschentscher bringt überraschendes Thema ein

SPD-Bürgermeister Tschentscher – vor seinem Wechsel in den Senat Mediziner am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) – überraschte auch mit einem neuen Thema: „Ein wichtiges Ziel wäre für mich, in den nächsten Jahren die Gesundheitspolitik stärker in den Fokus zu bringen.” Konkret gehe es dabei um die Pflege sowie die medizinische und psychiatrische Versorgung. Bisher spielte das Thema im Wahlkampf keine große Rolle.

Umfrage sieht SPD und Grüne bei Bürgerschaftswahl vorne

Laut der jüngsten Infratest Dimap-Umfrage im Auftrag des NDR sieht es für die CDU derzeit nicht nach einer Regierungsübernahme aus. Wenn an diesem Sonntag Bürgerschaftswahl wäre, käme die SPD auf 31 Prozent. Die Grünen erreichten 22 Prozent. Die CDU wiederum schaffte 17 Prozent. SPD und Grüne könnten demnach bequem weiterregieren. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 kam die SPD jedoch noch auf 39,2 und die Grünen auf 24,2 Prozent. Die CDU fuhr mit 11,2 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis ein.

mü/dpa

Gegensätze ziehen Kristin Müller, geboren 2001 in Ulm, regelrecht an. Sie wuchs in Baden-Württemberg auf, spricht allerdings kein Schwäbisch, trinkt gerne Guinness, mag aber eigentlich kein Bier und hat sich tierisch über den Cliffhanger aus Crescent City aufgeregt – nur um den nächsten Band nicht zu lesen. Nach ihren journalistischen Anfängen bei der Walsroder Zeitung landete sie während des Studiums im Community Management des Stadtportals “bremen.de” und bei der Social Media Agentur Himmelrenner. Für den Master wurde die selbsterklärte Bremen-Liebhaberin schließlich zur Wahl-Hamburgerin. Kein Gegensatz, wie Kristin findet.
Kürzel: mü

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