Der bundesweite Einsatz soll dann starten, sobald das System in den Modellregionen stabil funktioniert. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Der bundesweite Einsatz soll dann starten, sobald das System in den Modellregionen stabil funktioniert. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

In drei Modellregionen geht die E-Patientenakte an den Start. Eine davon ist Hamburg. Künftig sollen dann alle Befunde und Laborwerte digital gebündelt für Praxen parat stehen.

Es hat lange gedauert und es wurde viel diskutiert. Nun geht die elektronische Patientenakte (ePA) an den Start. Ab dem 15. Januar wird die E-Patientenakte in drei Modellregionen getestet, bevor sie bundesweit eingesetzt werden soll. Eine von drei Modellregionen ist neben Franken und voraussichtlich Nordrhein-Westfalen auch Hamburg und das Umland. Über 300 Praxen, Apotheken und Krankenhäuser sollen die Patientenakte im Alltag testen.

E-Patientenakte als gebündelter Speicher

Von Mittwoch an bekommen alle gesetzlich Versicherten eine E-Akte von ihrer Krankenkasse angelegt. Es sei denn, man lehnt dies aktiv ab. Die E-Akte soll ein digitaler Speicher für Befunde, Laborwerte und Angaben zu Medikamenten sein.

E-Akten waren bereits 2021 als wählbares Angebot eingeführt, wurden jedoch kaum genutzt. Mit einem Gesetz der Ampel-Koalition änderte sich dies: Jetzt sollen alle eine E-Akte bekommen, außer man widerspricht dem aktiv.

Zugang zu den Daten haben Ärtz*innen erst nach der Freigabe durch die Versicherten. Ähnlich wie bei der Bankkarte müssen die Patient*innen die medizinischen Daten mittels ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) freischalten.

Vor- und Nachteile der E-Akte

Vorteile der digitale Speicherung sollen zum Beispiel ein schneller Überblick über die Krankengeschichte sein. Besonders in Notfällen kann dies entscheidende Vorteile haben.

Nachteile können Datenlecks und Cyberangriffen sein. Durch die sensiblen Patient*innendaten kann Missbrauch entstehen. Auch Diskriminierung von Patient*innen steht als negativer Aspekt in der Diskussion. Zum Beispiel wenn bei Menschen mit psychischen oder Abhängigkeitserkrankungen die Daten nicht nur von der behandelnden Praxis für Psychotherapie eingesehen werden könne. Über die elektronischen Daten seien Erkrankungen im Gesundheitssystem allgemein nachzuvollziehen.

Im Dezember 2024 hat der Chaos Computer Club sich offen gegen die E-Akte ausgesprochen. Die Hacktivist*innen zeigen, wie unberechtigte Personen mit wenig Aufwand massenhaften Zugang zur ePA erlangen können. Bekannte Risiken seien unter anderem:
  • die unverschlüsselte Kartennummer auf der elektronischen Gesundheitskarte
  • Mängel im Kartenausgabeprozess für sogenannte Instituts-und Heilberufsausweise
  • den Erwerb gebrauchter Konnektoren (Kartenlesegeräte)
Patient*innen können der E-Akte jederzeit telefonisch oder online bei der eignen Krankenkasse widersprechen, selbst wenn die Krankenkassen Fristen gesetzt hätten.

alf/kar/dpa

Karoline Gebhardt, geboren 1994 in Reinbek, ist Ex-Landesmeisterin im Bogenschießen. Zu dem Hobby kam sie durch den Film „Plötzlich Prinzessin“. Heute schaut sie lieber koreanische Filme mit Untertiteln. Bei Metal-Konzerten crowdsurft sie und landete dabei schon im legendären Club Logo auf der Bühne. Im Bachelor studierte sie Bibliotheks- und Informationsmanagement und recherchierte als Werkstudentin bei der dpa für die Katastrophen-Warn-App Nina. Für „Szene Hamburg“ testete Karo Restaurants und schmiedete für eine Reportage ein Küchenmesser. Karoline ist besessen vom Thema Quiz, ob im Pub oder im TV - sie selbst bezeichnet sich als Günther-Jauch-Ultra. Kürzel: kar

Egal, was im Kühlschrank steckt: Antonia Luca Fiedler, geboren 1999 in Winsen an der Luhe, verwandelt es in ein köstliches Menü. Kreativ sein liegt ihr, beim Bauer Verlag hat sie Grafikerin gelernt. Außerdem arbeitete sie für Hörfunk und Fernsehen: Sie schmierte vor der Kamera Brote für einen Margarine-Test beim ZDF Berlin, moderierte fürs Hitradio Namibia und sammelte O-Töne für Rock Antenne Hamburg. Für Antonia gilt: Einfach mal machen - auch bei der Jugendarbeit im Schützenverein oder im Eine-Welt-Laden. Studiert hat Antonia Medienwirtschaft und Journalismus in Wilhelmshaven. Kürzel: alf

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