Eine Person sitzt auf einem Fahrrad. Auf dem Gepäckträger ist eine orangefarbene Thermobox mit dem Lieferando-Logo befestigt.
Die Gewerkschaft NGG hat Lieferando-Beschäftigte in Hamburg zu einem 36-stündigen Warnstreik aufgerufen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft in Hamburg zu einem Warnstreik bei dem Lieferdienst Lieferando.

Pizza und Pasta bei Lieferando bestellen wird am Wochenende für Kund*innen des Lieferservices schwierig. Grund ist der 36-stündige Warnstreik der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), der am Freitag um 12 Uhr beginnen und am Samstag um 24 Uhr enden soll. Die Gewerkschaft verspricht den längsten Werkstreik in der Geschichte Lieferandos. Der Warnstreik soll aber nur der Auftakt für weitere Arbeitsniederlegungen deutschlandweit sein. Außerdem ist am Freitag um 12:30 Uhr ein Demonstrationszug vom Gewerkschaftshaus am Hauptbahnhof bis zum Lieferando-Hub in Hammerbrook geplant.

Anlass des Streiks ist ein Traifvertrag für etwa 6.000 Beschäftigte. Der Mutterkonzern Just Eat Takeaway weigert sich an Verhandlungen teilzunehmen.

Warnstreik soll langwieriges Problem lösen

Mark Baumeister, Referatsleiter von Nahrung-Genuss-Gaststätten, sagt: „Gerade nach der hohen Inflation der letzten Jahre ist ein Tarifvertrag mehr als überfällig.“ Seit mehr als zwei Jahren gehe Lieferando auf keine Forderungen ein, so Baumeister.

Rund 500 Stellen wurden in den letzten Monaten allein in Berlin abgebaut. Viele von den entlassenen Mitarbeiter*innen werden anschließend von Subunternehmen kontaktiert, die neue Verträge zu schlechteren Konditionen anbieten. Die Forderungen der NGG umfassen einen Tarifvertrag mit mindestens 15 Euro Grundlohn, tariflichen Zuschlägen sowie ein Ende weiterer Auslagerungen.

Lieferando erwartet minimale Einschränkungen für Kund*innen

Ein Sprecher von Lieferandos Logistikgesellschaft Takeaway Express hat keine Angst vor den Auswirkungen des Streiks: „Denn die meisten Restaurants liefern ihre Bestellungen selbst aus, und auch diesem Aufruf der NGG werden erfahrungsgemäß nur wenige Fahrer folgen.“ Angesichts des Marktumfelds betrachte er einen Tarifvertrag als „unrealistischer denn je.“

Derzeit befindet sich die niederländische Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway in einem Übernahmeverfahren durch den südafrikanischen Delivery-Hero-Großaktionär Prosus. Bis zum Jahresende soll die Übernahme abgeschlossen sein und Prosus vorraussichtlich eine Summe von 4,1 Milliarden Euro kosten.

mic/dpa

Für das perfekte Foto ist Michelle Maicher, Jahrgang 1997, kein Weg zu weit. Gerade erst saß sie mal wieder zehn Stunden im Zug nach Ostpolen. Dort dokumentiert sie für die Meisterklasse an der Berliner Ostkreuzschule für Fotografie die Aufrüstung und besuchte eine Nato-Verteidigungsbasis. Fotografieren lernte die Hamburgerin im Studium Kommunikationsdesign. Danach verschlug es sie zeitweise nach Berlin und Kopenhagen. Einen Job in der Modebranche und einen Dänischkurs später startete Michelle als selbständige Dokumentarfotografin. Parallel arbeitet die zweifache Katzenmama als Multimedia-Assistentin bei der Tagesschau. Zum Studio braucht der Zug auch nur fünf Minuten.

Kürzel: mic

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