Die bereits getroffenen Maßnahmen reichten nicht mehr aus: Sportspaß meldete am Dienstag Insolvenz an. Das bedeutet vorerst nicht die Schließung der Fitness Center. Der Verein teilte mit, dass eine Sanierung geplant sei.
Nach längerer Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten hat Sportspaß e.V. am Dienstag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Hamburg gestellt. Der Verein ist mit 23.000 Mitglieder*innen der größte in Hamburg. Auf der Website ist davon bisher nichts zu sehen, die Mitglieder*innen wurden am gestrigen Mittwoch per E-Mail über die Insolvenz informiert.
Sportangebote finden weiterhin statt
Laut Sportspaß finden Kurse und Angebote weiterhin wie gewohnt statt. „Unser Ziel ist klar: Wir wollen Sportspaß in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter sanieren und gestärkt in die Zukunft führen“, hieß es in der Mitteilung. Der Insolvenzverwalter ist der Rechtsanwalt Finn Peters. Auch für die Mitarbeitenden solle sich nichts ändern. „Die Gehälter der Mitarbeitenden sind durch das Insolvenzgeld gesichert“, zitierte das „Hamburger Abendblatt“ Herr Peters.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt der Verein keine Auskunft darüber, welche konkreten Schritte zur Sanierung geplant sind und wie die Zukunft von Sportspaß gesichert werden soll. Der Verein bittet seine Mitglieder darum von Kündigungen abzusehen, um den Verein zu unterstützen.
Fitness Center in Billstedt geschlossen
Zum 1. Oktober 2025 musste aufgrund geringer Nutzer:innenzahlen bereits eine Filiale in Billstedt geschlossen werden. „Trotz vieler gemeinsamer Bemühungen und gezielter Maßnahmen ist es uns leider nicht gelungen, genügend Nutzerinnen und Nutzer für das Center Billstedt zu gewinnen. Die Mitgliederzahlen stagnieren auch insgesamt“, schrieb Sportspaß dazu auf seiner Homepage.
Nun zählt der Verein noch fünf Fitness Center: Berliner Tor, Altona, City Nord, Harburg und Holsteinischer Kamp. Dazu kommen über 50 Schulturnhallen, in denen insgesamt 3.500 Kurse angeboten werden.
Mitgliedszahlen seit Corona-Pandemie rückläufig
Seit Längerem kämpft der Verein mit finanziellen Schwierigkeiten. 1977 gegründet, zählte Sportspaß einst über 70.000 Mitglieder. Besonders während der Corona-Pandemie verlor er an Mitgliedszahlen und machte zum ersten Mal Verlust. Der Sportverein musste in den Jahren 2020/21 mehrere Monate schließen und konnte ab dem Frühjahr 2021 nur unter bestimmten Auflagen wieder öffnen.
Laut „Hamburger Abendblatt“ sind die Mitgliederzahlen seitdem konstant oder gingen leicht zurück, ohne dass die Mitgliedsbeiträge angepasst wurden. Früher waren die günstigen Mitgliedschaften das Alleinstellungsmerkmal von Sportspaß: 19,50 Euro für die Grundmitgliedschaft oder 29,50 Euro für die zusätzliche Nutzung des Fitnessbereichs. Inzwischen ist der Markt gewachsen, andere Fitnessstudios bieten ebefalls günstige Mitgliedschaften an und oft auch eine modernere Einrichtung.
soq/dpa
Sophie Quaas, 2000 in Meißen geboren, ist USA-Kennerin: Ob als AuPair in San Diego, beim Wandern durch den Grand Canyon oder als Couchsurferin in Alaska, Sophie ist durch und durch Abenteurerin – Zelten auf Festivals ausgenommen. Ihren Bachelor machte sie in Medienforschung in Dresden. Dort arbeitete sie in einer Agentur im Employer Branding sowie in der Unternehmenskommunikation für Sunfire, eines der größten Wasserstoff-Unternehmen Europas. Für die Eröffnung einer neuen Produktionsstätte interviewte Sophie 2023 die Wirtschaftsministerin von NRW, Mona Neubaur – selbstverständlich auf Englisch. Ihr Plan für die Zukunft: Weitere Interviews als Journalistin führen. Kürzel: soq








