ARCHIV - 16.09.2024, Rheinland-Pfalz, Mainz: Eine Bank in Regenbogen-Farben steht in Mainz. (zu dpa: «Stadt stoppt Unterkunft für queere Geflüchtete in Winterhude») Foto: Andreas Arnold/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Regenbogenfarben sind das Symbol der queeren Community. Foto: Andreas Arnold/dpa

Weil Anwohner*innen gewalttätige Anfeindungen fürchteten, hat Hamburg Pläne für eine Unterkunft für queere Geflüchtete in Hamburg-Winterhude gestoppt. Dort sollen nun andere Schutzbedürftige einziehen.

Im Stadtteil Winterhude sollte eigentlich ein Gebäude als Unterkunft für queere Geflüchtete, genutzt werden. Doch aufgrund von Einwänden durch Anwohner*innen ist das Projekt gestoppt worden. „Dieser Bauantrag ist im Dezember 2024 zurückgezogen worden“, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde in Hamburg.

Es habe vor der Entscheidung mehrere konstruktive Gespräche mit der unmittelbaren Nachbarschaft sowie dem Bezirksamt Nord gegeben, sagte der Sprecher weiter. Es gab seitens der Anwohner*innen zum einen die Befürchtung, dass die Geflüchteten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung Ziel gewalttätiger Anfeindungen werden könnten. Dadurch könne es zu Unruhe in der Nachbarschaft kommen.

Zum anderen wiesen sie darauf hin, dass die Sierichstraße eine reine Wohngegend sei und gemäß dem geltenden Bebauungsplans dort keine öffentlich-rechtlichen Unterkünfte eingerichtet werden dürfe.

Queer: Was bedeutet das?

Queer ist ein Sammelbegriff für alle, die sich in ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

Dezentrale Unterbringung für queere Geflüchtete in Hamburg

Für queere Geflüchtete sind das schlechte Nachrichten: Statt in eine gemeinsame Unterkunft zu kommen, sollen sie weiterhin dezentral in Hamburg verteilt werden. LGBTQIA+-Personen berichten in solchen Gemeinschaftsunterkünften immer wieder von Diskriminierung und Übergriffen. Rückzugsorte und spezielle Schutzmaßnahmen fehlen oft.

Wer stattdessen im Gebäude einziehen soll

Auch aufgrund der Einwände der Anwohnerschaft hatte das Bezirksamt Nord bereits mitgeteilt, dass es die Nutzung des Gebäudes als Unterkunft in der reinen Wohngegend ablehnen werde. „Um kein aussichtsloses Verwaltungsverfahren durchzuführen und die Sicherheitsbedenken der Anwohnenden ernst zu nehmen, wurde der entsprechende Bauantrag zurückgezogen“, sagte der Behördensprecher des Bezirksamts Nord.

In das Gebäude in der Sierichstraße 53 sollen nun stattdessen alleinstehende Frauen mit Kindern einziehen. Die acht Wohnungen werden den Angaben der Sozialbehörde zufolge auch als Wohngemeinschaften für Frauen genutzt und dauerhaft an diese vermietet. „Das Objekt soll so einen Beitrag dazu leisten, die Wohnraumversorgung von schutzbedürftigen Frauen zu verbessern. Ein entsprechender Bauantrag wird in Kürze gestellt werden“, so der Sprecher der Sozialbehörde.

abk/dpa

Ayan Balakhanova, Jahrgang 1999, hat schon mehr falsche Aussprachen ihres Namens gehört als Timothée Chalamet, weshalb sie sich beim Journalismusstudium in Magdeburg dazu entschied, eine Präsentation darüber zu halten: Man nehme Fußballer (Michael) Ballack + Hannover nur mit einem a am Ende – und voilà. Ayans Eltern stammen aus Aserbaidschan, sie ist in Düsseldorf aufgewachsen. Dort managte sie beim Landesverband der Jüdischen Gemeinden Nordrhein Projekte in der Jugendarbeit, und zwar multilingual: Ayan spricht Deutsch, Englisch, Hebräisch, Russisch und Aseri Kürzel: abk

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