Die Gewinnerin des Deutschen Sachbuchpreises steht mit Buch und Urkunde in der Hand auf einer Bühne
Die Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Sachbuchpreises Ulli Lust. Foto: Daniel Müller

Ulli Lust ist die Gewinnerin des Deutschen Sachbuchpreises 2025. Ausgezeichnet wurde ihr graphisches Werk im Comic-Stil „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“.

Die Gewinnerin des Deutschen Sachbuchpreises 2025 steht fest: Ulli Lusts Sachbuch „Die Frau als Mensch. Am Anfang der Geschichte“ (Reprodukt) wurde am vergangenen Dienstagabend in der Elbphilharmonie unter den acht nominierten Büchern für die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung ausgewählt. Der Deutsche Sachbuchpreis zeichnet Bücher aus, die Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung geben. Die Jury lobte die „virtuose Verbindung von Bild und Wort” im prämierten Werk.

Ein neuer Blick auf die Frühgeschichte

„In ihrem so kenntnisreichen wie fantasievollen Sachbuch zu den Anfängen der Menschheit zwischen Evolution und Kultur zeigt Ulli Lust, dass die Rolle von Frauen in der Menschheitsgeschichte weitgehend unsichtbar blieb. Der lange Zeit vorherrschende Blick auf den Menschen als Mann ist grundlegend revisionsbedürftig, und das zeigt dieses Buch“, sagt die Jury über ihre Entscheidung. Mit einem vielschichtigen Zugang vermöge Lust festgefahrene Vorstellungen aufzubrechen.

Impulse für gesellschaftliche Auseinandersetzung

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergibt den Deutschen Sachbuchpreis. Ausgezeichnet wird ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das gesellschaftlich relevante Impulse setzt. Der Deutsche Sachbuchpreis sei vor fünf Jahren mit dem Anspruch angetreten, Sachbücher verstärkt ins Gespräch zu bringen und Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung zu geben, so Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bei der Preisverleihung. „Wir brauchen heute vernetztes Denken”, sagt Schmidt-Friderichs. Der Stream der Veranstaltung ist online abrufbar.

Weitere Nominierungen

  • Ingo Dachwitz & Sven Hilbig, „Digitaler Kolonialismus. Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen“ (C.H.Beck)
  • Aladin El-Mafaalani, Sebastian Kurtenbach & Klaus Peter Strohmeier, „Kinder – Minderheit ohne Schutz. Aufwachsen in der alternden Gesellschaft“ (Kiepenheuer & Witsch)
  • Franz-Stefan Gady, „Die Rückkehr des Krieges. Warum wir wieder lernen müssen, mit Krieg umzugehen“ (Quadriga)
  • Ines Geipel, „Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück“ (S. Fischer)
  • Martina Heßler, „Sisyphos im Maschinenraum. Eine Geschichte der Fehlbarkeit von Mensch und Technologie“ (C.H.Beck)
  • Walburga Hülk, „Victor Hugo. Jahrhundertmensch“ (Matthes & Seitz Berlin)
  • Bernhard Kegel, „Mit Pflanzen die Welt retten. Grüne Lösungen gegen den Klimawandel“ (DuMont).

mar/dpa

Marie Hamann, Jahrgang 2003, kennt den Beginn von Kafkas „Verwandlung“ auswendig – so tief fühlt sie sich mit dem Autor verbunden. Die gebürtige Hamburgerin versinkt gerne in Büchern und ist häufig in Theatern und Museen unterwegs. Ihr Praktikum im Bucerius Kunst Forum in der Kommunikationsabteilung bezeichnet sie als eine besonders schöne Erfahrung. Nach dem Bachelor in Kommunikationsdesign in Hamburg stand fest: Ihre Fähigkeiten in Kommunikation will sie vertiefen, später kann sie sich vorstellen, Öffentlichkeitsarbeit für Kultureinrichtungen zu machen. Mit ihrer Liebe zu Kunst und Sprache sieht Marie das Schöne im Leben – ganz im Sinne Franz Kafkas, der sagte: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“
Kürzel: mar

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