
Folgenschwere Grippewelle: Die Zahl der Influenza Infizierten und Verstorbenen hat sich mehr als verdoppelt – mit spürbaren Folgen für Patient*innen und Praxen.
In der vergangenen Erkältungssaison, die von Ende September 2024 bis Mitte Mai 2025 andauerte, sind die Infektions- und Todeszahlen durch eine Influenzainfektion deutlich gestiegen. Influenza ist allgemein als „die Grippe“ bekannt.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Infektions- und Todeszahlen mehr als verdoppelt. Das zeigt ein Bericht des Instituts für Hygiene und Umwelt. Patient*innen mit grippeähnlichen Symptomen mussten in Notaufnahmen und Arztpraxen teils lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
„Heftige Saison“ mit niedriger Impfquote
Bis zur Veröffentlichung des Berichts im Mai wurden insgesamt 133 Todesfälle erfasst – im Vorjahr waren es noch 65. Auch die Zahl der gemeldeten Infektionen mit Influenzaviren hat sich stark erhöht: von 4.010 in der Saison 2023/2024 auf 8.863 in der Saison 2024/2025.
Jana Husemann, Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Hamburg, weist darauf hin, dass dieser Trend bundesweit zu beobachten sei. Eine Ursache sieht sie in der niedrigen Grippe–Impfquote: „Mehr Infizierte insgesamt bedeuten auch mehr Tote durch Influenza. Die Saison war eine heftige von der Anzahl der Infizierten her. Zudem ist die Impfquote nicht besonders hoch.“
Verstorbene waren meist über 60
Besonders betroffen waren Menschen über 60 Jahre – etwa neun von zehn der Verstorbenen gehörten laut Ärzt*innen zu dieser Altersgruppe. Die Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) unterscheiden dabei jedoch nicht zwischen Personen, die an und mit Influenza gestorben sind. Gezählt werden auch Todesfälle, bei denen ein Labortest zwar eine Influenza–Infektion nachwies, die Infektion aber nicht unbedingt die Hauptursache war.
Ein Grund zur Entspannung sind die ans RKI gemeldeten COVID-19-Fälle: Laut aktuellem Bericht haben sie sich im Vergleich zur vorherigen Saison mehr als halbiert. Allerdings kann der Rückgang auch mit verändertem Test- und Meldeverhalten zusammenhängen, so Jana Husemann.
viv/dpa
Vivian Maxim Calderon, Jahrgang 1998, wollte als Kind Filmregisseur werden. Seine Ausrüstung damals: eine Spielzeugkamera. Mittlerweile ist er professioneller unterwegs. Er erstellte bereits ein Imagevideo für eine NGO in Kenia, berichtete über den Kult der Santa Muerte in Mexiko und arbeitete als Clubfotograf in Hamburg. Aufgewachsen in Bielefeld, studierte er Ethnologie an der Universität Hamburg. Bei der “Hamburger Morgenpost” schrieb er über steigende Dönerpreise, Mobilität und Cannabis Social Clubs. Sein Fokus liegt aber auf sozio-kulturellen Perspektiven, die gesellschaftlich oft untergehen. Kürzel: viv