Der Semesterbeitrag an der Uni Hamburg steigt auf fast 400 Euro. Gleichzeitig müssen die Fakultäten der Universität 4,5 Prozent einsparen. Die Studierendenvertretung warnt vor Armut unter Studierenden und Qualitätsverlust der Lehre.
Hamburgs Studierende zahlen in diesem Wintersemester etwa 40 Euro mehr als noch im Sommersemester. Damit steigt der Semesterbeitrag sowohl an der Uni Hamburg als auch an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) auf fast 400 Euro. Trotzdem befindet sich die Uni Hamburg, so wie viele Hochschulen in Deutschland, in einer finanziell angespannten Lage, sagt Alexander Lemonakis, Sprecher des Uni-Präsidenten Hauke Heekeren, gegenüber FINK.HAMBURG. Die Fakultäten müssen 4,5 Prozent ihres Landesmittelbudgets einsparen, um den Haushalt zu stabilisieren.
Die Studierendenvertretung AStA befürchtet, dass die Lehrqualität darunter leidet. Letzten Donnerstag rief der AStA daher zu einer Kundgebung vor dem Hauptgebäude der Uni Hamburg auf. Das Motto lautete: „Es reicht! Laut werden gegen die Erhöhung des Semesterbeitrags und die Unterfinanzierung.“
Unterfinanzierung von Hamburgs Hochschulen
Hauptgrund für die finanziellen Probleme seien steigende Personal- und Energiekosten, die anhaltende Inflation sowie die notwendige Digitalisierung, sagt Lemonakis. Investitionen in IT-Sicherheit sind notwendig, wie der Hackerangriff auf die HAW Ende Dezember 2022 gezeigt hatte. Allein dafür seien jährlich Ausgaben im Millionenbereich nötig. Das Präsidium der Universität Hamburg stehe im engen Austausch mit der Wissenschaftsbehörde, um eine Lösung für die finanzielle Situation zu finden. Der AStA fordert, dass die Stadt Hamburg sich stärker an der Finanzierung der Hochschulen beteiligt.
Studierende von Armut bedroht
Steigende Mieten, Lebensmittelpreise und Semesterbeiträge bedeuten eine starke finanzielle Belastung für viele Studierende, von denen die Hälfte nach Angaben des Statistischen Bundesamts weniger als 867 Euro pro Monat zur Verfügung hat. Laut Tagesschau bekommen nur zwölf Prozent aller Student*innen BAföG. Die Beitragssätze werden nicht individuell an die Kosten der empfangenden Person angepasst. Studierende, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen und keine Kranken- oder Pflegeversicherungszuschläge erhalten, bekommen pro Monat 855 Euro.
Der AStA Uni Hamburg schreibt auf Instagram außerdem, dass Studienangebote wegfallen würden. Konkret geht es um Professuren, Arbeitsgruppen und Tutorien. Die Universität Hamburg widerspricht: Studierende könnten sich darauf verlassen, dass sämtliche Studienprogramme weiterhin angeboten werden. Nur außerhalb der Pflichtveranstaltungen könne es zu Einschränkungen kommen, genau wie bei den Öffnungszeiten einzelner Bibliotheken.
pau
Pauline Böwing, Jahrgang 2003, lässt sich nicht von Telepromptern aus der Ruhe bringen und war sogar trotz Bombendrohung live auf Sendung beim Bayerischen Rundfunk. Die gebürtige Stuttgarterin hat schon in fünf Städten gewohnt, spricht vier Sprachen und war aus Versehen Komparsin bei “Willi wills wissen”. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und im Nebenfach Jura in München, schrieb für die “Abendzeitung” und arbeitete beim ZDF. Ihr Auslandssemester hat sie in Leicester absolviert. Sport liebt sie, nur Fußball nicht. Trotzdem ist sie St. Pauli-Fan. Spitzname halt: Pauli. Kürzel: pau