Kraftwerk Moorburg wird endgültig stillgelegt

Energiepolitik

Fernwärme zukünftig ohne das Kohlekraftwerk Moorburg. Foto: Ajepbah/ Wikimedia Commons
Das Kohlekraftwerk Moorburg. Foto: Ajepbah/ Wikimedia Commons

Der Energiestandort Moorburg wird in der kommenden Woche endgültig stillgelegt. Der kommerzielle Betrieb des Steinkohlekraftwerks wurde bereits am 18. Dezember 2020 eingestellt. Seitdem war es nur noch in Reserve aktiv.

Das Hamburger Stromnetz wird ab 7. Juli nicht mehr mit Energie aus dem Steinkohlekraftwerk in Moorburg versorgt. Dies bestätigte der Pressesprecher der Hamburger Umweltbehörde am Donnerstag gegenüber FINK.HAMBURG.

Kurze Lebenszeit für großen Emissionsverursacher

Moorburg galt seit seiner Inbetriebnahme 2015 als größter Co2-Verursacher in ganz Norddeutschland. Laut einer Berechnung des Umweltbundesamtes entsprach der Co2-Ausstoß des Kraftwerks 2019 dem, von rund 2,2 Millionen Autos mit einer durchschnittlichen Fahrleistung von 13.900 Kilometern im Jahr.

Im Dezember 2020 teilte die Bundesnetzagentur mit, dass das Kraftwerk im Rahmen des Auktionsverfahrens zur Reduzierung der Steinkohleverstromung den Zuschlag erhalten hat. Dies bedeutete die Abschaltung 2021. Betreiber Vattenfall begrüßte damals den Plan zur Stilllegung. Vattenfall-CEO Anna Borg sagte nach Bekanntgabe der Pläne, dass die frühzeitige Stilllegung der Strategie von Vattenfall entspricht, innerhalb einer Generation ein Leben ohne fossile Brennstoffe zu ermöglichen. Weiterhin entspreche die Entscheidung auch den Plänen der deutschen Bundesregierung, die Emissionen aus der Kohleverstromung zu reduzieren.

Ein teures Kapitel Hamburger Energiegeschichte

Der Bau des Kraftwerks begann 2004 und kostete nach Angaben von Vattenfall rund drei Milliarden Euro. Zusätzlich mussten seit der Inbetriebnahme jährlich Emissionsrechte gezahlt werden, welche sich nach Schätzungen des NDR auf rund 97 Millionen Euro beliefen.

ojo/dpa