Ein Beitrag von Katharina Böhmer und Elena Bock.
Glitzerndes Schneegestöber, magische Kostüm-Wechsel und herzergreifende Solos – all das bietet das Musical „Die Eiskönigin“. Seit Anfang November ertönt der Hit „Lass jetzt los“ (“Let it go”) auf der Hamburger Bühne im Stage Theater an der Elbe. FINK.HAMBURG-Redakteurinnen Elena und Kathi waren bei der Premiere und verraten Euch, ob sich ein Besuch lohnt.
Das Anna-und-Elsa-Fieber hält sich schon seit acht Jahren. Seit der Erscheinung des Films „Frozen – Die Eiskönigin“ ist die zauberhafte Geschichte um die zwei Schwestern ein Publikums-Liebling. Jetzt sind die Prinzessinnen auch in Hamburg auf der Musical-Bühne zum Greifen nah.
Wie auch im Film erzählt das Musical, wie die beiden Prinzessinnen nach dem Tod ihrer Eltern alle Schwierigkeiten und Intrigen überwinden. Thronfolgerin Elsa hat die Fähigkeit, Dinge zu Eis gefrieren zu lassen. Als Elsa nach einem Gefühlsausbruch das Königreich Arendelle eingefroren hat, flieht sie in die Berge. Ihre Schwester Anna folgt ihr und versucht ihre Schwester und das Königreich zu retten. Hilfe bekommt Anna dabei vom Abenteurer Kristoff mit seinem Rentier Sven und Schneemann Olaf. Das bezaubernde an diesem Disney-Franchise: Nicht der mutige Prinz wird zum Retter in der Not. Stattdessen steht echte Schwesternliebe im Mittelpunkt.
Neue Songs für die deutsche Produktion
Acht Mal in der Woche werden die Hauptdarstellerinnen Sabrina Weckerlin (Elsa) und Celena Pieper (Anna) die Zuschauer:innen in eine Welt aus Kunstschnee und Eis entführen. Für die deutsche Produktion wurden acht Songs aus dem Film ins Deutsche übersetzt und zwölf neue komponiert. Das Ensemble ist divers aufgestellt.
Beeindruckende Kulisse
Der Trickfilm begeistert durch Action, Eisblitze und sprechende Tiere – eine echte Mammutaufgabe das auf die Bühne zu bringen. Eine riesige zwölf Meter breite und neun Meter hohe Videowand sorgt für verschiedene Kulissen. Mal spielt das Stück im Palast von Arandelle, mal in einer Hütte in den Bergen und dann wieder im schillernden Eispalast von Königin Elsa. Eine geschnörkelte, durchsichtige Treppe lässt den majestätischen Eispalast erahnen. Der digitale Hintergrund sorgt in allen Szenen für die passende Atmosphäre. Mal düster im Reich der Trolle und mal kühl.
Schneemann Olaf wird gespielt von Elindo Avastia. Der Puppenspieler erweckt den drolligen Schneemann zum Leben und sorgt damit für Lacher. Puppeteers Petter Linsky und Antoine D. Banks Sullivan trotten im zotteligen Rentier-Kostüm über die Bühne. Besonders beeindruckend sind die Auftritte der Kinderdarstellerinnen. Sie tanzen quirlig über die Bühne, bauen einen Schneemann und können im puncto Performance allemal mit den Großen mithalten.
Eiskönigin: Glitzert mit Kulisse um die Wette
Elsa verwandelt sich zum Stück „Lass jetzt los“ in eine Eiskönigin. Der Song ist der Höhepunkt im ersten Teil vor der Pause und sorgt für Gänsehaut. Blitze und eine rasante Lichtshow kaschieren den schnellen Kostümwechsel. Die Eiskönigin wechselt von ihrer Krönungsrobe in einein glitzerndes Kleid, das von oben bis unten mit Swarowski-Kristallen bestickt ist und mit der Kulisse um die Wette funkelt. Mindestens genauso glänzend ist die Stimme der Elsa-Darstellerin.
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Die neuen Songs fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Die Live-Musik aus verschiedenen Genres reißt die Zuschauer:innen in ihren Bann. Das Duett „Du bist alles“ glänzt mit perfekten Harmonien. „Hygge“, das zu einem wilden Fest auf einer Berghütte spielt, ist ein echter Ohrwurm und ist eine Lobhymne auf das skandinavische Lebensgefühl. Die Musik bietet genau das, was man von einem Disney-Mucial erwartet. Nicht überraschend, aber unglaublich schön.
Klare Empfehlung zu einem stolzen Preis
Die Begeisterung brachte das Publikum durch langanhaltende stehende Ovationen zum Ausdruck. Schnee von der Decke machte das Winterwunderland perfekt. Eine klare Empfehlung, die allerdings ihren Preis hat. Zwischen 55 und 175 Euro kosten die Karten für „Die Eiskönigin“. Allerdings bietet wirklich jeder Platz im Theater einen sehr guten Blick auf die Bühne – und auch der Shuttle zur Musical-Insel ist inbegriffen. Im November wechseln noch 2G- und 3G-Veranstaltungen, ab Dezember haben dann nur noch Geimpfte und Genesene die Möglichkeit dieses 2,5 Stunden lange Gefühlschaos zu erleben: Lacher, Tränen und Spannung.