Der Hamburger Hafen soll bis 2040 klimaneutral werden. Durch das Projekt „Innovationshafen 2040“ soll der Hafen außerdem vergrößert und digitalisiert werden. Die neuen Pläne gefallen nicht jedem.
Der Hamburger Hafen soll in einem Projekt zum Innovationshafen werden. Bis 2040 soll der Hafen klimaneutral, vergrößert und Teilbereiche digitalisiert werden. Außerdem soll er 30 Prozent mehr Güter umschlagen und Standort für E-Commerce-Firmen werden. Bis zum Jahresende will der Hamburger Senat die Pläne verabschieden. Hamburger Hafenumschlagsunternehmen kritisieren den geplanten Gewerbemix und der Naturschutzbund (Nabu) nennt die Pläne widersprüchlich.
(Zu) viele Ansätze
“Der Hafenentwicklungsplan enthält viele gute Ansätze”, so die stellvertretende Geschäftsführerin des Unternehmensverbands Hamburger Hafen e.V. gegenüber FINK.HAMBURG. Besonders der modulare Aufbau biete langfristige Perspektiven und konkrete Maßnahmen, um auf Veränderungen zu reagieren.
Sorgen bereite dem Verein, dass durch das Projekt im Hamburger Hafen auch vermehrt andere Gewerbe, wie E-Commerce angesiedelt werden sollen. “Hier stellt sich die Frage, ob und wenn ja, wie dies mit den vorhandenen Nutzungen vereinbar ist”, so die Sprecherin. “Grundsätzlich sollten im Hafen nur diejenigen Unternehmen angesiedelt werden, die die unmittelbare Nähe zum Wasser zwingend benötigen.”
Hamburger Hafen schädigt Ökosysteme
Auch der Nabu befürwortet die Pläne. Neben anderen Stakeholdern hatte auch der Nabu im letzten Herbst inhaltliche Anregungen zu den Innovationsplänen eingebracht. Dennoch äußerte der Nabu auch Kritik. In den Plänen fänden sich viele Widersprüche. Beispielsweise wolle man den Lebensraum von Tieren und Pflanzen stärken, andererseits solle weiter Elbschlick ausgebaggert werden. “Durch das ständige Aufwirbeln der Sedimente trübt das Wasser und der Sauerstoffgehalt sinkt”, so ein Sprecher des Nabu Hamburg auf Anfrage von FINK.HAMBURG. Die Folge: zerstörter Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Der Stint-Bestand sei schon massiv eingebrochen. “Für den Erhalt der Artenvielfalt ist es unerlässlich diese besonderen Ökosysteme zu schützen”, so der Sprecher.
lig