In Hamburg kommt es durch die Übung „Air Defender
Für die Militärübung der Nato wird in Hamburg das Nachtflugverbot gelockert. Foto: pixabay

Für die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato wird in Hamburg das Nachtflugverbot gelockert. Durch „Air Defender 2023“ wird es zu Flugverspätungen und in einigen Stadtteilen zu erhöhtem Fluglärm kommen. 

Aufgrund der Nato-Übung „Air Defender 2023“ müssen Fluggäste in Hamburg mit Einschränkungen rechnen. Die Übung betrifft auch Anwohner*innen in Teilen Hamburgs, da es nachts zu erhöhter Lärmbelästigung kommt. Für den Zeitraum der Übung wird das Nachtflugverbot auf 1 Uhr verlängert. Der zivile Luftverkehr wird zeitweise für das Manöver eingeschränkt und Passagiermaschinen müssen Umwege fliegen. Hierdurch kommt es voraussichtlich auch am Hamburger Flughafen zu Verspätungen.

Auf Antrag dürfen Airlines am Hamburger Flughafen generell auch, nach dem eigentlichen Ende um 23 Uhr, bis Mitternacht fliegen. Von der Übung ist der Hamburger Luftraum nicht direkt betroffen, sondern drei Lufträume in Deutschland: über Teilen Norddeutschlands und der Nordsee, Teilen Ostdeutschlands und der Ostsee sowie Teilen Südwestdeutschlands.

Fluglärm: Welche Stadtteile sind betroffen?

Die Nachtflüge beeinträchtigen momentan vor allem die Bewohner*innen von Alsterdorf, Winterhude, Barmbek, Eilbek, Hamm und Norderstedt. Diese werden ohnehin momentan besonders vom Fluglärm gestört: Über diese Stadtteile verlaufen planmäßig bis zum 28. Juni alle Flüge des Hamburger Flughafens. Bis dahin ist eine der zwei Start- und Landebahnen am Hamburger Flughafen für Bauarbeiten gesperrt. Vom 30. August bis zum 27. September starten und landen dann alle Flüge über Niendorf und Langenhorn. In diesem Zetraum wird die andere Piste des Hamburger Flughafens erneuert.

Kritik von Umweltorganisationen

Umweltverbände wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisieren die Planung und Durchführung des Nato-Manövers. Sabine Sommer, die Vorsitzende des BUND, beklagte den Zeitpunkt der Nachtflüge: Ausgerechnet in der Zeit vor den Sommerferien und der Prüfungsphase „will der Hamburger Senat zulassen, dass tausenden Schülerinnen und Schülern in den Einflugschneisen des Flughafens der Schlaf geraubt wird“. Und das, obwohl bereits die derzeitige Belastungssituation rund um den Flughafen wieder eine unerträgliche Dimension für alle Menschen erreicht habe. Laut Sommer hat es im Mai rund 120 Verspätungsflüge zwischen 23 und 24 Uhr gegeben.

Kritik kommt auch vom Dachverband der Bürgerinitiativen und Vereine für Fluglärm-, Klima- und Umweltschutz. Deren Vorsitzender Martin Mosel sagte gegenüber dem „Hamburger Abendblatt“: „Warum sollen nur diejenigen, die am Boden bleiben, die Einschränkungen durch die Übung tragen, und nicht die Menschen, die fliegen?“

An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die Nato teil. Am Wochenende findet die Übung allerdings nicht statt. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldat*innen und 250 Flugzeuge beteiligt. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland. Trainiert werden soll, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird.

luc/dpa

Luca Bradley, Jahrgang 1998, hätte fast Louis geheißen, weil sein Vater Louis Armstrong so liebt, doch seine Mutter legte ihr Veto ein. Luca stammt aus Dormagen, aber mindestens eine Hälfte seines Herzens schlägt für das Geburtsland seines Vaters, England. Er liebt eigentlich jede Art von Musik, außer Schlager und Metal. Luca spielt zwar nicht Trompete wie Louis Armstrong (und nur miserabel Horn), singt aber in einer Big Band und auf Hochzeiten, spielt Gitarre und Klavier. In Düsseldorf studierte er Sozialwissenschaften und startete währenddessen seinen eigenen Musik-Podcast – natürlich über alles außer Metal und Schlager. (Kürzel: luc)