Ausbau von Glasfaser, Rechenzentren und Homeoffice: Im Deutschland-Index der Digitalisierung belegt Hamburg den ersten Platz – und zwar in fast allen untersuchten Themenfeldern.
Hamburg hat seinen Spitzenplatz in Sachen Digitalisierung gegenüber den anderen Bundesländern verteidigt. Das geht aus einem aktuellen Deutschland-Index der Digitalisierung hervor, den das Fraunhofer-Institut Fokus erstellt hat. Analysiert wurden dafür verschiedene Daten aus den Bereichen Wirtschaft, Digitales Leben und Infrastruktur. Dazu zählen unter anderem die Zahl neu gegründeter IT-Firmen, Angebote in der Onlineverwaltung, Mobilfunkausbau und der Anschluss von Glasfaser und Breitband. Wie viele Verwaltungsleistungen digital verfügbar sind, ist ebenfalls eingerechnet. Die Plätzen zwei und drei belegen laut Deutschland-Index derzeit die Stadtstaaten Berlin und Bremen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Hessen.
Hamburger hat die größte Sicherheits-Kompetenz
Hamburger*innen sind digital fitter als Einwohner*innen anderer Bundesländer, denn hier sind die meisten Personen sicher im Internet unterwegs: 45,9 Prozent der Befragten fällt es leicht oder eher leicht, anonym zu surfen, Sicherheitskopien anzufertigen oder Daten-Backups zu erstellen. Der deutschlandweite Durchschnitt kann das nicht so gut, nur 35,2 Prozent sind in diesen Aktivitäten geübt.
Betrachtet man die Arbeit im Homeoffice, entwickeln sich die Bundesländer deutlich auseinander. Dabei wird die Anzahl der Personen untersucht, die mehrmals pro Woche über das Internet von zu Hause aus arbeiten. Deutschlandweit hat sich der Anteil dieser Personen kaum verändert: Im Jahr 2020 waren es 32,4 Prozent, im Jahr 2022 nur 0,3 Prozent weniger. Im Vergleich der Bundesländer untereinander sieht das anders aus. Auch hier liegt Hamburg vorne, denn der Anteil der Erwerbstätigen im Homeoffice ist um 10,5 Prozent gestiegen. In Sachsen-Anhalt, Hessen und Thüringen sind es dagegen fünf Prozent weniger als im Jahr davor.
IT-Branche in Hamburg besser im Landesvergleich
Auch die IT-Branche wird im Deutschland-Index der Digitalisierung untersucht, hier belegt Hamburg ebenfalls vordere Plätze. Pro 100 Einwohner*innen gibt es in der Hansestadt 2,6 IT-Beschäftigte; weitaus mehr als in den anderen Bundesländern. Dort liegt der Wert zwischen 0,4 und 1,8 IT-Beschäftigten pro 100 Einwohner*innen. Wie im vorherigen Deutschland-Index festgestellt wurde, verzeichnet die Anzahl der IT-Beschäftigten aber in allen Regionen ein rasantes Wachstum. Auch der Einstieg in das Berufsfeld ist in Hamburg überdurchschnittlich hoch. Bezogen auf 10.000 Einwohner*innen liegt die Zahl der IT-Auszubildenden bei 10,6. Mehr IT-Azubis hat nur Bremen und zwar 11,1 pro 10.000 Einwohner*innen.
Der deutschlandweite Blick auf die Branche ist laut Index allerdings Besorgnis erregend, denn die Zahl der unbesetzten IT-Stellen steigt mit 26 Prozent schneller als die Zahl der IT-Beschäftigten. Dadurch zeige sich, dass der Fachkräftemangel zumindest regional zu einem immer größeren Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung wird. Außerdem geht die Anzahl der Studienanfänger*innen in Informatik in den meisten Ländern zurück und obwohl die Anzahl der IT-Auszubildenden bundesweit zunimmt, geschieht dies nur mit einer Wachstumsrate von sechs Prozent. Das sei langsamer als der Bedarf. Es ist fraglich, ob inländische Aus- und Fortbildungsmaßnahmen ausreichen werden, um den steigenden Fachkräftebedarf mittelfristig zu decken.
Digitalisierung in den anderen Bundesländern
Im Gesamtindex folgt auf Hamburg Berlin, das in drei Themenfeldern zur Spitzengruppe gehört. Danach kommen Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hessen. Diese Bundesländer sind in jeweils zwei Themenfeldern vorne dabei. Auch Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen erzielen leicht überdurchschnittliche Ergebnisse. Schleswig-Holstein kann ungenutzte Potenziale in den Bereichen Wirtschaft und digitales Leben durch eine gute Infrastruktur ausgleichen, während Niedersachsens gute Leistung im Bereich der digitalen Verwaltung das eher unterdurchschnittliche Ergebnis im Wirtschaftsbereich kompensiert. Das Saarland, Sachsen und Rheinland-Pfalz liegen knapp unter dem Durchschnitt und weisen insbesondere eine ausbaufähige digitale Infrastruktur auf. Zur Infrastruktur zählt unter anderem die Verfügbarkeit der Mobilfunknetze, Breitband- und Glasfaserausbau sowie die Anzahl von IT-Zentren. Allerdings schneidet Sachsen im Bereich der digitalen Verwaltung besser ab und Rheinland-Pfalz beim digitalen Leben. Die Nachzüglergruppe bilden die restlichen ostdeutschen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt.
asg mit dpa
Jahrgang 1997, hat schon einmal für den HR die Europameister im Fliesenlegen begleitet. Sie selbst legt lieber Musik auf. Als die Clubs in der Corona-Zeit geschlossen waren, brachte sie sich selbst bei, House-Musik zu mixen. Musik ist für Anna ein großes Thema. Ihr Abitur machte sie auf dem bekannten Musikgymnasium Montabaur. Neben dem Studium der Germanistik und Kommunikationswissenschaften in Münster arbeitete sie für die “Westfälischen Nachrichten” als Kultur- und Onlinejournalistin. Bei dem Campussender ihrer Uni leitete sie die Onlineredaktion und schrieb für das Straßenmagazin "draußen e.V." über öffentlichen Raum. Annas großer Traum: ein eigener Radiosender auf Spiekeroog.