Sommer, Sonne, Müdigkeit – der Sommer bringt für die Menschen in Hamburg nicht nur gutes Wetter, sondern auch hohe Temperaturen. Aber mit Tipps und Tricks bleibt man auch bei Hitze fit.
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Nach einem langen und kühlen Frühling ist sie endlich da: Die Sonne scheint seit Wochen über der Hansestadt, der Sommer ist auch in Hamburg angekommen. Mit sich bringt er heiße Luft und wenig Abkühlung, der Regen ließ Anfang Juni auf sich warten. Anfang des Sommers birgt Hitze größere Risiken, denn der Körper hat sich noch nicht an die höheren Temperaturen angepasst – und die macht einige Menschen müde und schlapp.
Warum sind wir bei Sommer-Hitze so müde?
Wird es heiß, klagen einige Menschen in nicht klimatisierten Räumen „über Müdigkeit, Schläfrigkeit, Leistungsminderung und sinkende Konzentration“, sagt Professor André Klußmann von der HAW Hamburg. Der Körper versucht, sich der Temperatur anzupassen, etwa indem er schwitzt. Der Schweiß wird über Drüsen in der Haut abgesondert und kühlt die Körperoberfläche, wenn er verdunstet. Verdunstungskälte wird das auch genannt.
Außerdem erweitert der Körper die Blutgefäße, denn über eine größere Oberfläche kann mehr Wärme abgegeben werden. Wegen der hohen Temperaturen im Sommer ist es das oberste Ziel des Körpers, Bewegung zu vermeiden, denn jede Aktivität erhitzt ihn. Das belastet laut Umweltbundesamt den Kreislauf und die Funktion des Nervensystems. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit lässt daraufhin nach, ein Effekt, der sich auch in Studien belegen lasse, so Klussmann. Wenn das körpereigene Kühlungssystem schließlich überlastet ist, können Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit auftreten.
Wann spricht man von Hitzewelle?
Eine Hitzewelle tritt auf, wenn mehrere aufeinanderfolgende Tage von hohen Temperaturen geprägt sind. Es gibt keine einheitliche internationale Definition für den Begriff Hitzewelle. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) definiert eine Hitzewelle als eine Phase, in der die Temperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegt.
Eine Gefahr sind die hohen Temperaturen allerdings in der Regel nicht. Aufpassen sollte aber, wer gesundheitlich vorbelastet ist. Auch für ältere Menschen, Schwangere oder Arbeiter*innen, die schwerer Schutzkleidung benötigen, kann die Hitze gefährlich werden. Entscheidend ist auch laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wie gut sich der individuelle Körper den hohen Temperaturen anpassen kann. Deswegen sollten vorerkrankte Menschen bei Hitze besonders auf ihre Gesundheit achten.
Klußmann hat eine Leitlinie, eine Arte Handlungsempfehlung, für Arbeitgeber*innen und Betriebsärztinnen und -ärzte federführend mit betreut: „Arbeiten unter klimatischen Belastungen“. Er empfiehlt, Arbeitsräume möglichst kühl zu halten. Das kann einerseits durch Außenjalousien oder anderen Sonnenschutz geschehen. Auch Räume über Nacht auskühlen zu lassen und die Lüftung gut einzustellen, empfiehlt sich. Andererseits müssen, so die Leitlinie, Arbeitgeber*innen ab Temperaturen über 30 Grad geeignete Getränke bereitstellen. Heizt sich der Raum auf mehr als 35 Grad auf, sollte dort gar nicht gearbeitet werden.
Wichtig sei auch, Pausen einzuplanen, in denen Arbeitende ihre Schutzkleidung ablegen und sich abkühlen können. „Wenn in der Sonne gearbeitet werden muss, sollte der Arbeitsbereich vor direkter Sonneneinstrahlung abgeschirmt werden“, so Klußmann.
Und welche Tipps helfen gegen Hitze?
Auch hier hat der Wissenschaftler einige Tipps, damit sich die Hitze gut ertragen lässt:
- Viel trinken, vor allem Wasser oder ungesüßte Tees.
- Direkte Sonne in der Mittagshitze zwischen 11 und 16 Uhr meiden.
- Während der Mittagshitze nach Möglichkeit auch nicht schwer körperlich arbeiten – das gilt vor allem für besonders schutzbedürftige Personen, wie Ältere, Jugendliche, Schwangere.
- Nicht zu lange in parkenden Autos aufhalten.
- Luftige, langärmlige Shirts und Kopfbedeckung tragen.
- Eincremen mit Sonnenschutz nicht vergessen.
- Wenn möglich, im Schatten aufhalten.
- Dem Körper Zeit lassen: Etwa nicht aus dem klimatisierten Auto springen und sofort körperlich schwere Arbeiten in der Hitze ausführen, sondern sich erst ans Klima anpassen.
- Innenräume morgens und abends lüften, aber tagsüber die Fenster geschlossen halten. Rollläden außen an den Fenstern schützen besser vor Hitze als innenseitige Vorhänge.
- Medikamente kühl lagern.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt außerdem Elektrolyte, um eine Austrocknung des Körpers vorzubeugen. Diese Mineralstoffe, zum Beispiel Kalium oder Natrium, unterstützen nicht nur die Nerven- und Muskelfunktion. Sie halten auch den Wasserhaushalt stabil, was bei hohen Temperaturen essenziell ist. Elektrolyte finden sich in vielem grünen Gemüse, Nüssen und Milchprodukten. Wer sich also gesund ernährt, mit viel Wasser versorgt und vor allem auf die Signale des eigenen Körpers achtet, hält sich auch in der Hitze fit – und ist bereit für den Hamburger Sommer.
Jahrgang 1997, hat schon einmal für den HR die Europameister im Fliesenlegen begleitet. Sie selbst legt lieber Musik auf. Als die Clubs in der Corona-Zeit geschlossen waren, brachte sie sich selbst bei, House-Musik zu mixen. Musik ist für Anna ein großes Thema. Ihr Abitur machte sie auf dem bekannten Musikgymnasium Montabaur. Neben dem Studium der Germanistik und Kommunikationswissenschaften in Münster arbeitete sie für die “Westfälischen Nachrichten” als Kultur- und Onlinejournalistin. Bei dem Campussender ihrer Uni leitete sie die Onlineredaktion und schrieb für das Straßenmagazin "draußen e.V." über öffentlichen Raum. Annas großer Traum: ein eigener Radiosender auf Spiekeroog.