Andy Grote (SPD, r), Senator für Inneres und Sport in Hamburg, spricht im Hauptbahnhof mit Einsatzleitern der Polizei.
Andy Grote (SPD), Senator für Inneres und Sport in Hamburg, im Gespräch mit Sicherheitskräften im Hamburger Hauptbahnhof. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört laut Bundespolizei zu den gefährlichsten Bahnhöfen Deutschlands. Um ihn sicherer zu machen, hat die Hansestadt zuletzt ein Waffenverbot eingeführt. Nun soll auch eine App helfen.

Wer sich am Hamburger Hauptbahnhof unsicher fühlt, kann seit Donnerstag über eine App Hilfe anfordern. „Nach einem erfolgreichen Testlauf im Berliner Bahnhof Südkreuz steht ab sofort auch am Hamburger Hauptbahnhof die Hilferuf-App SafeNow zur Verfügung”, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Diese ermögliche es Nutzenden, unauffällig Hilfe zu holen, ohne zu telefonieren. Über einen Button auf dem Smartphone kann man demnach einen digitalen Hilferuf auslösen. Der Alarm erreiche direkt die Sicherheitskräfte im Bahnhof und in der Wandelhalle.

Mehr Sicherheitsgefühl durch eine App?

„Mit der App SafeNow werden wir gemeinsam mit der Bundespolizei noch schneller da sein, wo Hilfe benötigt wird”, sagte Hans-Hilmar Rischke, Sicherheitschef der Deutschen Bahn. Gemeinsam mit Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) und der Abteilungsleiterin Bundespolizei im Bundesinnenministerium, Isabel Schmitt-Falckenberg, gab er den Start des 15-monatigen Pilotversuchs am Hamburger Hauptbahnhof bekannt.

Der Test der App ist Teil eines gemeinsamen Sicherheitskonzepts von Deutscher Bahn und Bundespolizei an Bahnhöfen. Während des Pilotversuchs in Berlin-Südkreuz haben laut DB Untersuchungen gezeigt: Die App wirkt sich positiv auf das Sicherheitsgefühl der Menschen vor Ort aus. Durchschnittlich bräuchten die Sicherheitskräfte der DB und Bundespolizei „weniger als drei Minuten”, um schnell und zielgerichtet zu helfen, so die DB. Hilfe sei beispielsweise bei medizinischen Notfällen, aggressivem Verhalten oder Straftaten wie Körperverletzungen angefordert worden. Die App kam bereits beim Oktoberfest 2023 zum Einsatz.

Deutschlands gefährlichster Bahnhof

Grote bezeichnete die App als weiteren „Baustein in unserem Sicherheitspaket für den Hamburger Hauptbahnhof”. Mit täglich mehr als einer halben Million Reisenden ist er Deutschlands meistfrequentierter Bahnhof. Gleichzeitig ist er deutschlandweit auch der gefährlichste. Hier wurden 2022 die meisten Gewaltstraftaten erfasst. Dies ergab die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD im März. Um den Bahnhof sicherer zu machen, war auch ein Waffenverbot rund um den Hauptbahnhof eingeführt worden. Auch sogenannte “Quattro-Streifen” sollen den Hamburger Bahnhof sicherer machen. Dabei gehen seit dem Frühjahr Polizist*innen gemeinsam mit den Sicherheitsdiensten der Bahn und der Hochbahn auf Streife.

lan/dpa

Wenn Jolan Geusen, Jahrgang 2000, nicht gerade Tofuhack-Bolognese kocht, hört er Fußball-Podcasts. Seit einem Kreuzbandriss fährt er allerdings Rad, statt zu kicken. Als Kind wollte er Archäologe werden, entschied sich dann aber zum Studium der Politik- und Medienwissenschaft in Bonn. Journalistische Erfahrung sammelte er beim ARD MoMa, nebenbei arbeitet Jolan als freier Mitarbeiter beim „Bonner Generalanzeiger“. Der gebürtige Eifler kann bei 150 “Drei ???”-Folgen anhand der ersten 20 Sekunden den Titel benennen. Bis heute würde er gern einmal ein Bier mit den Sprechern der drei Detektive trinken. (Kürzel: lan)