Sperrung des Jüdischen Friedhofs in Hamburg-Ohlsdorf

Jüdisches Leben in Hamburg

Symbolbild eines Jüdischen Friedhofs in Hamburg. Foto: Tuende Bede/Pixabay
Symbolbild eines Jüdischen Friedhofs. Foto: Tuende Bede/Pixabay

Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf ist seit vergangenem Dienstag für die Öffentlichkeit gesperrt. Diese Sicherheitsvorkehrungen traf die Jüdische Gemeinde Hamburg aufgrund der angespannten Lage im Nahen Osten.

Am Dienstag sperrte die Jüdische Gemeinde den Jüdischen Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf für die Öffentlichkeit. Aus Sicherheitsgründen und Angst vor Vandalismsus reagiert die Gemeinde damit auf die angespannte Lage in Hamburg, ausgelöst durch den Krieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. David Rubinstein, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde, sagte am Dienstag: „Aufgrund der aktuellen Situation haben nur noch Mitglieder der Gemeinde Zugang zum Friedhof”. Allerdings müssen auch sie sich vorher anmelden, um den Friedhof zu besuchen. Trotz der Sperrung für die Öffentlichkeit sollen Beerdigungen weiterhin möglich sein.

Hamburger Landesrabbiner fordert Kameraüberwachung

Am vergangenen Sonntag meldete sich auch der Hamburger Landesrabbiner Shlomo Bistrizky zur aktuellen Sicherheitslage zu Wort. Er teilte auf X (ehemals Twitter) mit, dass es aufgrund der jüngsten Ereignisse und der angespannten Sicherheitslage an der Zeit wäre, Kameras in den Straßen um die Hamburger Synagoge im Grindelviertel und auf zentralen Plätzen zuzulassen.

Vorabanmeldung auch bei Jüdischem Friedhof Altona

Der Jüdische Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf wurde 1883 eröffnet. Er erstreckt sich über elf Hektar und umfasst rund 18.000 Gräber. Er ist der einzige Friedhof in Hamburg, an dem noch nach jüdischem Ritus bestattet wird. Der Jüdische Friedhof Altona, eines der bedeutendsten jüdischen Gräberfelder der Welt, wurde 1611 angelegt und 1877 geschlossen. Für einen Besuch war hier schon immer eine vorherige Anmeldung bei den Gedenkstätten Hamburg oder der Jüdischen Gemeinde erforderlich.

rau/dpa

Sophie Rausch, Jahrgang 1997, fühlt sich der Chemnitzer Band Kraftklub nicht nur musikalisch verbunden: Ihre Bachelorarbeit behandelt die Darstellung Ostdeutscher in “Spiegel” und “Zeit”, sie selbst stammt aus Brandenburg. In Bamberg studierte sie Kommunikationswissenschaft, Politologie und jüdische Studien. In Israel arbeitete sie in einem Wohnheim für autistische Menschen. Bei der Studierendenzeitschrift “Ottfried” war Sophie Chefredakteurin, privat wechselt sie ständig die Hobbys: Mal stickt sie, mal stellt sie Schmuck her, mal macht sie Badvorleger – der größte war so groß wie ein Topflappen. Kürzel: rau