Länderflaggen auf Pfeilern aufgestellt.
Die COP28 Klimakonferenz wird dieses Jahr in Dubai gehalten. (Symobolbild) Foto: unsplash

Die UN-Klimakonferenz startet an diesem Donnerstag in Dubai. Was ist die COP28? Welche Ziele haben sich die Teilnehmenden gesetzt? Und wie realistisch ist deren Umsetzung? Ein Überblick.

Häufigere und schwerere Stürme, Dürren, Überschwemmungen und Waldbrände drohen der Welt, wenn sie sich immer weiter aufheizt. Um dem entgegenzuwirken, haben die Staaten auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris weltweit vereinbart, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen, möglichst sogar auf 1,5 Grad.

Allerdings: Die vergangenen Monate hatten eine Reihe von Temperaturrekorden gebracht, das Jahr 2023 dürfte nach Einschätzung von Experten das global wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Vor diesem Hintergrund beginnt am Donnerstag die Weltklimakonferenz in Dubai.

Kommt die Welt beim Klimaschutz voran? Was soll erreicht werden? Und was ist die COP28 überhaupt? Die wichtigsten Fragen zum Start der Weltklimakonferenz.

Was ist die COP28?

Die Konferenz der Vereinten Nationen, auch als Conference of the Parties (COP) bekannt, ist ein internationales Forum, bei dem führende Vertreter*innen aus 197 Ländern zusammenkommen. Zusammen erarbeiten sie Lösungen, um die Klimakrise zu bewältigen.

Die erste Konferenz fand vor fast 30 Jahren statt, als Entscheidungsträger*innen aus aller Welt gemeinsam dem Klimawandel den Kampf ansagten. Bei dieser historischen Konferenz im Jahr 1995 in Berlin forderten die Vereinten Nationen die Länder auf, ein Klimaabkommen zu unterzeichnen. Dieses Abkommen verpflichtete jedes Land dazu, Maßnahmen zu ergreifen, um die eigenen Treibhausgasemissionen zu verringern.

Was ist das Ziel der COP28 in Dubai?

Es geht darum, Lösungsvorschläge für die globale Klimakrise zu erarbeiten. Das Hauptziel ist, Maßnahmen zu ergreifen, um den Klimawandel einzudämmen und die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, bestenfalls auf 1,5 Grad Celsius

Was wurde bisher erreicht und welche Hindernisse gibt es?

Trotz des Pariser Abkommens von 2015 haben viele Länder ihre Verpflichtungen nicht ausreichend erfüllt. Die bisher erarbeiteten Maßnahmen haben zwar dazu geführt, dass die Erderwärmung voraussichtlich unter drei Grad Celsius gehalten wird. Allerdings liegt dieser Wert immer noch weit über den angestrebten 1,5 Grad Celsius. Die beschlossene Reduzierung des CO₂-Ausstoßes der Länder und der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien läuft schlichtweg zu schleppend. Ein Grund: Industriestaaten setzen immer noch zu sehr auf fossile Energieträger.

Welche Erwartungen bestehen für die COP28?

Trotz bisheriger Vereinbarungen, wie dem Pariser Abkommen von 2015, sind die Bemühungen zur Reduzierung von fossilen Brennstoffen zur Eindämmung des Klimawandels unzureichend. Es geht daher auf der Konferenz darum, dafür zu sorgen, dass diese Abkommen verbindlich umgesetzt werden. Idealerweise soll dafür der zügige Ausstieg aus den fossilen Energieträgern Kohle, Öl und Gas erfolgen, kombiniert mit einem weltweiten Ziel zum Ausbau der erneuerbaren Energien.

Ein weiterer Punkt: Wie lässt sich die Energiewende finanzieren? Auf der Konferenz soll daher auch über den Ausbau erneuerbarer Energien diskutiert werden. Außerdem fordern Umweltorganisationen wie Greenpeace einen weltweiten Finanztopf, um Verluste und Schäden auszugleichen, die durch die Klimakrise verursacht werden. Nicht zuletzt wollen die Vertreter*innen der Länder zusammen mit den Expert*innen eine Bewertung ausarbeiten, ob die bisher gesetzten Klimaziele noch erreichbar sind.

Welche Kritik gibt es an der COP28?

Die Erwartungen an die COP28 sind niedrig, da insbesondere der Gastgeber, Sultan Ahmed al-Dschaber, auch Chef des staatlichen Ölkonzerns ist und laut BBC plant, die Konferenz unter anderem dafür zu nutzen, um neue fossile Projekte umzusetzen. Mehr als 100 Mitglieder des US-Kongresses und des EU-Parlaments forderten bereits im Mai seinen Rücktritt als COP-Präsident. Al-Dschaber hat mittlerweile die Vorfwürfe dementiert.

Wie sieht die aktuelle Lage im Klimaschutz aus?

Aktuelle Analysen des Weltklimarats (IPCC) zeigen, dass die klimaschädlichen CO₂-Emissionen bis 2030 um 48 Prozent und bis 2040 um 80 Prozent sinken müssen. Andernfalls ist das 1,5 Grad-Ziel nicht einzuhalten. Es besteht eine erhebliche Lücke zwischen den zugesagten Maßnahmen der Staaten und den tatsächlich notwendigen Handlungen, um die Klimakrise einzudämmen.

Auch die Daten des Global Stocktake, einem Bestandteil des Pariser Klimaabkommens, zeigen ein ähnliches Bild: Es müsste demnach ein schnelleres Ende der Nutzung der fossilen Brennstoffe Öl, Gas und Kohle sowie der Abholzung von Regenwäldern geben. Auch ein schnellerer Umstieg auf eine nachhaltige Landwirtschaft ist nötig. Dazu kommen Milliarden an Unterstützungsgeldern, die an ärmere Länder gehen sollen, die bereits jetzt mit den Folgen der Klimakrise kämpfen.

So ein gemeinschaftlicher Finanztopf ist zumindest geplant. Bereits 2009 wurde der „Green Climate Fund“ von der UN gegründet, bei dem schon bis 2020 mehr als 100 Milliarden US-Dollar mobilisiert werden sollten. Bisher wurden allerdings erst rund 89,6 Milliarden US-Dollar an diverse Projekte verteilt.

Können gemeinsame Fortschritte beim Klimaschutz erzielt werden?

Die aktuelle geopolitische Lage in Israel und der Ukraine könnten die Ereignisse der COP28 überschatten. Auch wenn es viele Diskrepanzen in anderen Bereichen gibt: Beim Klimaschutz können sich Staaten zumindest auf dem Papier einigen, dass etwas getan werden muss – nur hapert es immer wieder an der Umsetzung.

Positive Signale kommen von Ländern wie den USA und China. Diese wollen verstärkt in den Klimaschutz investieren und zeigen eine gewisse Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Beide Länder wollen ihren Ausbau von erneuerbaren Energien verdreifachen, hieß es in der Presseerklärung im Zuge des Gipfels der Asien-Pazifik-Wirtschaftsgemeinschaft im November.

Was erwarten Expert*innen von der Weltklimakonferenz?

Klimaforscher*innen kritisieren, dass die gesteckten Ziele der Weltklimakonferenzen zwar bisher nicht ausreichend erreicht worden seien. Solche Veranstaltungen seien dennoch wichtig: „Sie lenken die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Klimaschutz“, sagte Klimaforscher und Meteorologe Professor Mojib Latif, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, der Mediengruppe Bayern. „Sie bieten die Chance, dabei eine ,Allianz der Willigen’ zu schmieden, von Ländern, die bei dem Thema weltweit vorangehen und Tempo machen wollen“. Trotzdem sei es unumgänglich, dass mehr konkrete Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Folgen des Klimawandels zu begrenzen.

Der Chef der Weltwetterorganisation (WMO), Petteri Taalas hofft, dass große Länder wie China, Indien und Brasilien in Dubai ehrgeizigere Klimaschutzpläne ankündigen. „Ich war früher ein Pessimist, bin aber von Regierungen und technologischen Entwicklungen positiv überrascht worden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

aba/awa/som/dpa

Jákob Zsolt Somorjai, Jahrgang 1998, hat schon einmal zehn Tage am Stück geschwiegen, in einem buddhistischen Kloster im Norden Thailands. Dabei fand er Antworten auf Fragen, die er sich noch nie zuvor gestellt hatte. Seine Familie hielt ihn danach vorübergehend für verschollen, dabei bereiste er nur Kambodscha. An der HAW Hamburg studierte er Medien und Information, arbeitete parallel beim Film- und Theaterfundus und später bei den Online Marketing Rockstars. Nach jeder Reise kehrt er immer wieder zurück zu seiner Perle – er schämt sich nicht mal für den HSV. Jákob glaubt ohnehin, dass Erwartungen nur zu Enttäuschungen führen. (Kürzel: som)

Alma Bartels, Jahrgang 1996, hat eine Schwäche für mongolischen Metal. Sie ist schon einmal kostenlos um die Welt gereist, kann sich aber kaum erinnern: Sie war erst zwei Jahre alt. Aufgewachsen zwischen Hamburg und Barcelona entwickelte sie ein Faible für Sprachen: Neben Englisch und Spanisch spricht sie auch Koreanisch und Katalanisch. Für Stern.de produzierte sie Videos über Fragen wie “Wie viele Nägel hat Ikea schon verkauft?”. In Bremen studierte sie Politologie und entdeckte ihre Liebe zum Kulturjournalismus. Am liebsten würde sie die mongolische Band Hanggai einmal danach fragen, wie das mit diesem Kehlkopfgesang eigentlich funktioniert. (Kürzel: aba)

­­Alicia Maria Wagner, Jahrgang 1998, könnte für die volle Länge von “Dancing Queen” die Luft anhalten, denn ihr Rekord im Apnoetauchen liegt bei 3 Minuten und 51 Sekunden – im Bodensee. Alicia stammt aus der Nähe von Stuttgart, in Tübingen studierte sie Medienwissenschaften und Englisch. Für ein Schmuckgeschäft machte sie dort Social-Media-Arbeit und Corporate Design, fotografierte und produzierte Videos. Sie ist zwar kein großer ABBA-Fan, aber dafür mag sie das Herkunftsland der Band umso mehr: Sie hat in ihrem Leben schon knapp zwei Jahre in Schweden verbracht, hat dort studiert, gecampt und einen Elch geküsst (es war ihr erster Kuss). Irgendwann zieht sie vielleicht ganz dorthin.
(Kürzel: awa).