Ein mit Kapuze vermummter obdachloser Mann, der inmitten eines provisorischen Matratzenlagers unter der Brücke sitzt.
Obdachlose sitzen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt zwischen Decken und Matratzen unter einer Brücke an der Helgoländer Allee. Foto: Bodo Marks/dpa

Es wird kalt in Hamburg. Um obdachlose Menschen vor dem Erfrieren in der Nacht zu schützen, stellt die Stadt mit dem Winternotprogramm zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Seit Mittwoch sind die Unterkünfte geöffnet.

Mit dem Einzug des Herbstes und den kälteren Nächten bietet die Stadt Hamburg seit Mittwoch für obdachlose Menschen wieder 860 zusätzliche Schlafplätze an. Das Winternotprogramm hat das Ziel, Obdachlosen eine sichere Übernachtungsmöglichkeit in der kalten Jahreszeit zu bieten. Neben einem warmen Bett, einer Mahlzeit, Handtüchern und Hygieneartikeln wird auch eine soziale Beratung angeboten, teilte die Sozialbehörde mit.

Am Standort Friesenstraße bietet das städtische Unternehmen Fördern & Wohnen 400 zusätzliche Schlafplätze für Wohnungslose an. Darüber hinaus stehen in der Halskestraße 300 reguläre Plätze und 60 weitere Einzelzimmer für Härtefälle bereit. Zusätzlich gibt es rund 100 Plätze in Containern, die bei Kirchen und Hochschulen zur Verfügung stehen. In der Eiffestraße werden ganzjährig Notübernachtungsstellen mit 300 Plätzen und weiteren 60 in der Frauenübernachtung in der Hinrichsenstraße angeboten.

Forderung: Winternotprogramm soll ganztätig für Obdachlose öffnen

Das Winternotprogramm ist kostenlos und kann auf Wunsch ohne Angabe von persönlichen Daten genutzt werden. Wer sich nicht selbst helfen kann und eine sichere Übernachtungsmöglichkeit benötigt, könne hier laut der Behörde unterkommen.

Die Notunterkünfte sind täglich von 17:00 Uhr bis 9:30 Uhr des Folgetags geöffnet und können je nach Bedarf und Witterung auch länger geöffnet bleiben. Die Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft fordert, das Winternotprogramm ganztägig zu öffnen: „Denn es ist immer noch so, dass die Menschen die Notunterkunft morgens wieder verlassen müssen – auch bei Kälte, Schnee und Regen […]. Das ist unmenschlich – deswegen werden wir auch in diesem Jahr unsere Forderung erneut einbringen.”,  sagte Olga Fritzsche, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion.

som/dpa

Jákob Zsolt Somorjai, Jahrgang 1998, hat schon einmal zehn Tage am Stück geschwiegen, in einem buddhistischen Kloster im Norden Thailands. Dabei fand er Antworten auf Fragen, die er sich noch nie zuvor gestellt hatte. Seine Familie hielt ihn danach vorübergehend für verschollen, dabei bereiste er nur Kambodscha. An der HAW Hamburg studierte er Medien und Information, arbeitete parallel beim Film- und Theaterfundus und später bei den Online Marketing Rockstars. Nach jeder Reise kehrt er immer wieder zurück zu seiner Perle – er schämt sich nicht mal für den HSV. Jákob glaubt ohnehin, dass Erwartungen nur zu Enttäuschungen führen. (Kürzel: som)