Kohlmeise ist Nummer eins einer ernüchternden Bilanz

Hamburgs Wintervögel

Kohlmeise auf einem Ast. Foto: pixabay/Oldiefan
Die Kohlmeise ist die Nummer eins in Hamburgs Gärten. Foto: pixabay/Oldiefan

Die Ergebnisse der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ des NABU sind da. Die Kohlmeise verteidigt ihren Spitzenplatz. Doch es gibt auch besorgniserregende Neuigkeiten für Hamburgs gefiederte Bewohner.

Trotz Schnee und eisigen Temperaturen haben knapp 2300 Vogelfreund*innen an der 14. „Stunde der Wintervögel“ teilgenommen: eine regelmäßig stattfindende Vogelzählung des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU). Die freiwilligen Helfer*innen aus Hamburg haben 42.000 Vögel in 1600 Gärten und Parks gesichtet. Die unangefochtene Königin der Wintervögel in Hamburg ist die Kohlmeise, die ihren Spitzenplatz aus dem Vorjahr verteidigt. Nach ihr folgen die Amsel und die Blaumeise.

Immer weniger Vögel in Hamburgs Gärten

Doch die Ergebnissen sind auch alamierend: Die Gesamtzahl der Vögel in Hamburgs Gärten ist rückläufig. Mit durchschnittlich nur 26 Vögeln pro Garten liegt die Hansestadt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. „Das Artensterben findet sichtbar vor unseren Augen statt“, teilte der NABU am Donnerstag mit.

Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg, betont, dass Maßnahmen getroffen werden müssen. Er fordert die Politik, mehr für den Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt zu tun. Besorgniserregend ist laut Siegert, dass die Zahlen der Haussperlinge weiter zurückgehen, die in Hamburg auf der Roten Liste stehen. Ihr Schutz sei entscheidend für das ökologische Gleichgewicht der Stadt.

Die detaillierten Ergebnisse sind auf der Website des NABU einsehbar. Im Mai soll die nächste Zählung stattfinden.

apa

Anne Paulsen, geboren 1996 in Itzehoe, hat Flugangst, reiste nach dem Abitur aber trotzdem für ein Jahr auf die von der Klimakrise bedrohte Pazifikinsel Kiribati. Sie unterrichtete, pflanzte Mangroven und begann zu bloggen. Später schrieb sie für kleinere Magazine und eine NGO über Klimawandel und Nachhaltigkeit. In Hamburg studierte sie Religionswissenschaft. Auf den Salomonen hat sie den ersten Frauenboxkampf mitorganisiert und stieg auch selbst in den Ring. Einen Poetry Slam ohne Wettkampfcharakter zu organisieren, steht noch auf ihrer To-Do-Liste – dann würde sie sich vielleicht mit einem eigenen Gedicht auf die Bühne trauen. (Kürzel: apa)