Dennis Thering, Fraktions- und Landesvorsitzender der Hamburger CDU, steht am Pult.
Dennis Thering, Fraktions- und Landesvorsitzender der Hamburger CDU, spricht in der Bürgerschaft. Foto: Markus Scholz/dpa

Besucher*innen der Fußball-Europameisterschafts im Hamburger Volkspark sollen kostenfrei Busse und Bahnen nutzen, denn es wird am Stadion keine Parkplätze geben. Die CDU kritisiert das scharf und warnt vor einem Verkehrschaos.

Besucher*innen der Fußballspiele der Europameisterschaft (EM) in Hamburger können kostenfrei mit Bussen und Bahnen anreisen. Gleichzeitig sieht das Mobilitätskonzept des rot-grünen Hamburger Senats vor, keine Parkplätze für die EM zur Verfügung zu stellen: Das stößt bei der CDU auf Kritik. Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, bezeichnet das Konzept zur Fußball-EM als weltfremd. Er wirft dem Senat vor, die Mobilität „wie ein Dorffest zu organisieren.“ Die Fußball-EM findet vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 in diversen deutschen Städten statt. Hamburg richtet insgesamt fünf Spiele aus.

Nachhaltiges EM-Konzept

Dass es keine Parkmöglichkeiten am Volksparkstadion und an der Fan-Zone auf dem Heiligengeistfeld gibt, sei Teil eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts. Dieses haben UEFA, DFB, die Euro 2024 GmbH, Bund, Länder und Ausrichterstädte gemeinsam entwickelt. Die CDU kritisiert, dass es in anderen EM-Austragungsorten wie Köln, Dortmund, München, Gelsenkirchen, Stuttgart und Düsseldorf durchaus Parkplätze direkt an den Stadien gibt.

CDU warnt vor Verkehrschaos

Das Problem sei: Fans, die mit dem Auto anreisen, würden trotzdem versuchen, so nah wie möglich am Stadion zu parken. Dadurch würden Anwohner*innen in direkter Nachbarschaft gestört werden. Insbesondere Bahrenfeld, Lurup und Osdorf wären betroffen.

Alternativ können Fans Park-and-Ride-Anlagen an den Bahnhöfen nutzen. Diese seien aber ohnehin oft belegt und daher ungeeignet. So stieg die durchschnittliche Auslastung der Anlagen im Hamburger Stadtgebiet im ersten Quartal dieses Jahres auf 69 Prozent. Beim Park-and-Ride-Parkplatz am Stadion nahen S-Bahnhof Bahrenfeld liege sie bei 98 Prozent. Am Bahnhof Othmarschen sollen auch Shuttlebusse eingesetzt werden. Jedoch seien diese bereits bei Bundesligaspielen überlastet. Das würde „während der Fußball-EM dann wohl kaum besser funktionieren“, sagte Thering.

Wer eine Eintrittskarte für ein Spiel besitzt, hat Anspruch auf ein kostenfreies HVV-Ticket. Diese Fahrkarte sei am Spieltag von 6 Uhr bis zum Folgetag 18 Uhr gültig, so der Veranstalter.

Parkplätze gibt es nur für spezielle Gäste

Besondere Besuchergruppen hätten die Möglichkeit, vor Ort zu parken. Von den 4700 am Stadion verfügbaren Plätzen seien knapp 3000 von der UEFA reserviert. Neben Mannschaften, Schiedsrichter*innen und Medienvertretern seien darunter auch VIPs, UEFA-Offizielle und Gäste. Das habe mit Umwelt- und Klimaschutz überhaupt nichts zu tun, sagte Thering.

Kritik am Mobilitätskonzept

Hamburg brauche ein funktionierendes Verkehrskonzept für die EM, so Thering. Deshalb habe er Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) dazu aufgerufen, umgehend ein neues realistisches Mobilitätskonzept zu erarbeiten. Ein entsprechender Antrag der CDU soll in der nächsten Bürgerschaftssitzung in zwei Wochen beraten werden.

kat/dpa

Katja Niko, Jahrgang 2001, mag keinen Kaffee, ist aber trotzdem immer hellwach. Die passionierte Leichtathletin mit Spezialgebiet Sprint wird auf eine Profikarriere leider verzichten müssen: Schon zweimal hat sich ihre Kniescheibe aus ihrem eigentlichen Aufgabenbereich verabschiedet. Dafür wächst die Fan-Foto-Sammlung weiter – ganz oben auf der Liste: ein Selfie mit der schnellsten Frau Europas. Nach sieben Semestern Journalistik und diversen Medienpraktika hat Katja beschlossen, ihre Heimatstadt Stuttgart zu verlassen und in eine echte Medienstadt zu ziehen. Auf ein Bad in der Elbe verzichtet sie aber vorläufig – in Australien musste sie schon einmal von der Küstenwache aus dem Pazifik gerettet werden. Kürzel: kat