Menschen laufen durch eine Einkaufsstraße
Der Zensus hat ein geringeres Bevölkerungswachstum in Hamburg ermittelt. Foto: Georg Wendt/dpa

Das geringere Bevölkerungswachstum könnte teuer werden für Hamburg. Die Finanzbehörde geht von 190 Millionen Euro im Jahr aus, die fehlen.

Die vom Zensus ermittelte geringere Bevölkerungszahl in Hamburg könnte die Hansestadt Millionen kosten. Laut Finanzbehörde werde erwartet, dass die Stadt strukturell pro Jahr rund 190 Millionen Euro verliere. Hamburg müsse zum einen 130 Millionen Euro mehr in den Länderfinanzausgleich einzahlen, zum anderen bekomme sie etwa 60 Millionen Euro weniger bei der Verteilung der Umsatzsteuer. Es ist noch offen, wie diese Summe kompensiert werden soll. Insgesamt mache sie allerdings weniger als einen Prozent des Gesamthaushalts aus. Für die Jahre 2025 und 2026 hat der Senat Ausgaben von knapp 44 Milliarden Euro vorgesehen.

Beim letzten Zensus hatte das Statistikamt Nord für Hamburg eine Bevölkerungszahl von rund 1,811 Millionen errechnet. Das waren 3,5 Prozent weniger, als auf Basis der Bevölkerungsfortschreibung des Zensus im Jahre 2011 vermutet worden war. Auch auf Bundesebene wurde die erwartete Zahl der in Deutschland lebenden Menschen nach unten korrigiert: Sie lag bei rund 82,7 Millionen. Mehr als eine Million Einwohner*innen weniger als angenommen.

Geringere Bevölkerungsanzahl wirkt sich auf Gesetze aus

Nach Angaben der Finanzbehörde ist die Bevölkerungsanzahl für zahlreiche Finanzangelegenheiten relevant. Wenn weniger Menschen in Hamburg leben als gedacht, zahlen entsprechend weniger Menschen in Hamburg Steuern. Das hat Auswirkungen auf den Landeshaushalt. Betroffen sind davon beispielsweise Kitas.

Betroffen sind außerdem alle Finanzierungen, die dem Königsteiner Schlüssel unterstellt sind. Er reguliert die Aufteilung der Länder an gemeinsamen Finanzierungen. Dazu zählen unter anderem die Max-Planck-Gesellschaft, die Verteilung von Asylsuchenden auf die Länder oder das Krankenhausstrukturgesetz.

kar/dpa

Karoline Gebhardt, geboren 1994 in Reinbek, ist Ex-Landesmeisterin im Bogenschießen. Zu dem Hobby kam sie durch den Film „Plötzlich Prinzessin“. Heute schaut sie lieber koreanische Filme mit Untertiteln. Bei Metal-Konzerten crowdsurft sie und landete dabei schon im legendären Club Logo auf der Bühne. Im Bachelor studierte sie Bibliotheks- und Informationsmanagement und recherchierte als Werkstudentin bei der dpa für die Katastrophen-Warn-App Nina. Für „Szene Hamburg“ testete Karo Restaurants und schmiedete für eine Reportage ein Küchenmesser. Karoline ist besessen vom Thema Quiz, ob im Pub oder im TV - sie selbst bezeichnet sich als Günther-Jauch-Ultra. Kürzel: kar

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